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Mittwoch, 19. September 2012

Wolkig – mit Aufheiterungen?

Canon 5D MK III mit EF 2/100, f2, 1/160 sec., 3200 ISO 

Ich schäme mich…
Seit drei Wochen kein Blogeintrag.
Und – ich weiß – wer nicht mehr bloggt, den löscht man aus dem Reader, der fällt dem Vergessen anheim…

Gerade jetzt, vor und seit Beginn der Photokina, bleibe ich von den Neuigkeiten rund um die Fotografie seltsam unberührt.
Mehr denn je habe ich das Gefühl, dass alles, was noch mit qualitativen Verbesserungen am Bild zu tun hat, so ziemlich ausgereizt ist.

Wenn 12800 ISO heute besser aussehen, als 1600 ISO vor vier Jahren, wenn Bilddateien eine Größe erreicht haben, die niemand mehr braucht, wenn Fokusgenauigkeit, Farbwiedergabe, Kontrastumfänge, wenn Suchergröße, Auslöseverzögerung und Bildfolgen, wenn Bedienbarkeit und Funktionsumfang der Bildverarbeitung in der Kamera keine Wünsche mehr offen lassen, tja, was hat uns die Kameraindustrie dann noch zu bieten?

Ich fürchte, genau das führt zu völlig unsinnigen Marketingstrategien: Leica lässt nun die Typenziffer weg, aus M9, M10 wird – M!
Und eine schwarz/weiß Digitalkamera ist auch schon in der Pipeline. Früher hat man halt den Film gewechselt, heute muss es die ganze Kamera sein.

Hasselblad entwirft ein Gehäusedesign für Sony NEX-Kameras und überzieht die Handgriffe mit der Haut von Straußenhoden. Der Preis…?

Sony baut ein spiegellose Vollformatkamera mit festeingebauter Zeisslinse und will für das Riesenteil auch noch einen Riesenpreis erzielen.

Man könnte die Reihe fortsetzen, aber lassen wir das.
Widerstehen wir der Hyperitis, hängen uns unsere vertraute Kamera um und gehen – fotografieren.

Montag, 3. Januar 2011

"Heute" oder "Drei Gründe…"

Luxor, Egypt • Panasonic GF1 mit Makro-Elmarit 2.8/45mm


  • ich habe kein aktuelles Foto von heute, aber dieses Bild ist genau heute vor einem Jahr auf einer Nilfähre bei Luxor entstanden
  • es gibt Orte auf der Welt, an denen auch heute bei angenehmen Temperaturen die Sonne scheint
  • das Mädchen schaut so in sich ruhend auf seine Koran-Suren; man mag nicht glauben, wie viel Hass und Elend auch heute durch Religionen gestiftet wird 



Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too
Imagine all the people
Living life in peace...

sang John Lennon

Samstag, 27. März 2010

Grenzverletzung? - Content Aware Fill, eine neue Funkton in Photoshop CS5




"Es immer nützlich, auch Dinge zur Kenntnis zu nehmen, die für seriöse Fotografen (wir wir es selbstverständlich sind :-) tabu bleiben."
habe ich im August 2007 zum Thema Inhaltsbezogene Größenanpassung von Fotos geschrieben.

Heute erlaubt Adobe einen Blick durchs Schlüsseloch auf eine neue Funktion in Photoshop CS5. Content Aware Fill nennt sich das Werkzeug, Inhaltsbezogenes Klonwerkzeug würde ich das mal unpräzise übersetzen, obwohl ich sehr genau weiß, was damit gemeint ist.

Keine Frage, so ein Werkzeug musste kommen!
Keine Frage, wir werden auf Photoshop CS5 upgraden - was bleibt uns auch übrig?
Keine Frage, es wird immer aufs Neue und immer mehr Grenzverletzungen geben.
Und dieses geniale Werkzeug wird unsere Arbeit und unser Ansehen als Fotojournalisten, als Dokumentaristen der Wirklichkeit wieder ein Stück mehr in Frage stellen.

Aber vielleicht hat es ja sein auch sein Gutes: wir können uns jetzt schon alle guten Gewissens für das nächste World Press Photo 2011 bewerben.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Aus der Gerüchteküche - heiß serviert!

Kaum steht die Olympus Pen E-P1 im Schaufenster, da - hast Du's nicht gesehen - scheinen die ersten Strahlen einer digitale Leica mit Vollformatsensor über den Horizont.

Nicht nur von vielen lang ersehnt, sondern auch eine konsequente Fortsetzung der klassischen Messsucherkamera, der - das liegt in der Natur der Sache - die kurzen Brennweiten einfach besser liegen.
Nicht umsonst war und ist das 35er die wahrscheinlich meistverwandte Optik an der M-Leica.

Für viele war es doch sehr befremdlich, dass sich Leica enschieden hatte, für die digitale M8-Leica einen APS-H-Sensor zu verwenden, der die Brennweiten - gegen alle Vernunft - um den Faktor 1,3 verlängert.

Angeblich hat sich Leica zur Zusammenarbeit mit Canon entschlossen: der Sensor - man glaubt es kaum - soll der von der Canon 5D MK II sein!

Wenn nun ein Reihe spannender Micro-Four-Thirds-Konzepte Wirklichkeit werden, muss Leica dem etwas entgegensetzen, sich deutlich von den kleineren Sensoren abheben, bei der Bildqualität und Auflösung zulegen.

So wäre eine Leica M9 nur logisch und konsequent.


Schaun mer mal …


Mittwoch, 1. Juli 2009

Handyfoto - geht nicht?

Container unter der Stuttgarter Paulinenbrücke, fotografiert mit HTC Magic


Keine Sorge, das wird jetzt kein Google-Handy-Foto-Blog.

Allerdings haben mich die Fotos von Shawn Rocco motiviert, immer mal wieder auszuprobieren, was mit so einer rudimentären Fotofunktion geht und was nicht.

Es hat keinen Sinn, die Augen davor zu verschließen, dass wir mehr und mehr - nicht nur bei brisanten politischen Ereignissen - mit dieser Form der Fotografie bzw. von Video und vielleicht mit einer ganz neuen Bildästhetik konfrontiert werden.

Und warum so arrogant sein und von vorn herein sagen: Handyfoto - geht überhaupt nicht!

Samstag, 20. Juni 2009

Dr. Photo's Wort zum Sonntag

Immer wieder neu, immer wieder schön - und doch ewig das Gleiche

Über Fotografie diskutiert - mit Leidenschaft, Engagement und Sachwissen - wird nur (?) in den USA.
Oder habe ich einfach hier bei uns in Deutschland noch nicht die richtigen Foren gefunden?

Das aktuelles Thema heißt: ist nun mit der Olympus E-P1 unsere Vision von der idealen Kamera in Erfüllung gegangen?

Das Schöne an Heilserwartungen ist ja, das sie sich nie erfüllen und deshalb fort und fortsetzen können - ad infinitum!

Und jetzt also fragen wir uns, haben wir mit der E-P1 endlich die vielbeschworene digitale Leica CL, das Decisive Moment Digital (DMD), das Street Photography Device (SPD) gesehen.

Natürlich nicht - und das ist auch gut so!
Was bliebe uns denn noch, wäre dieses Thema endgültig ad acta gelegt?

Kein Fachsimpeln mehr über gelegte und ungelegte Eier, keine Gerüchteküche, hinter deren Dampfschwaden wir in lustvoller Erwartung die Überkamera vermuten können.

Also, besser wir lassen alles beim Alten.

Denn obwohl wir den Kameraherstellern seit Jahren immer wieder predigen, wie eine wirklich gute Kamera auszusehen hat - sie wollen und wollen nicht auf uns hören.

OK, das eine oder andere haben sie ja begriffen …

ABER
  • die Kamera ist zu groß für die Hemdtasche
  • trotzdem schade, dass kein Sucher eingebaut ist
  • der LCD-Monitor ist nicht schlecht, aber er ist nicht schwenkbar
  • bei 6400 ISO und schlechtem Licht rauscht es in den Schatten
  • der neue Verschluß ist zwar leise, aber immer noch zu laut
  • gut dass es eine Festbrennweite gibt, schlecht, dass es nicht mehr sind
  • und lichtstark sollten sie sein, trotzdem nicht groß und schwer
  • aber doch so groß, das eine Entfernungsskala draufpasst
  • und außerdem: die Kamera ist VIIIEEEL zu teuer!

Also, sei's drum, müssen wir halt noch etwas auf die guten Bilder warten.
Gehen wir noch ein letztesmal mit unserer alten Kamera in den Sommerurlaub - was dabei rauskommt wissen wir ja.
Aber gleich danach, wir können es kaum erwarten, dräut schon die Photokina 2009!

Und - ich verkünde euch große Freude - so hell sieht unsere Zukunft aus:
  • Bessere Sensoren, bessere Signale, schöneres Gerausche!
  • Vollformat wird Volksformat!
  • HD-Videos wo immer wir gehen und stehen!
  • Weitwinkel so weit das Auge reicht!
  • Größerer und schnellerer Speicher und zwar für alle!
  • Dynamikumfang bis zum Anschlag!
  • Immer preiswertere DSLRs, wir sind doch nicht blöd!
Also keine Sorge Leute, bald kommt sie, die ultimative Kamera.
Versprochen!

das verkündet euch euer Dr. Photo
und wünscht "Gut Licht" und ein schönes Wochenende

Freitag, 1. Mai 2009

Dr. Photo: neues aus dem Traumlabor

Diese Bild ist noch ein reines Fantasieprodukt …


… vielleicht wird es ja Wirklichkeit: eine konsequente Weiterentwicklung der klassischen KB-Messsucherkamera als Micro-Four-Thirds-Kamera (MFT).

Dazu zwei, drei lichtstarke, ultrakompakte sog. Pancake-Festbrennweiten (z. B. 14/20/40mm equiv. 28/40/80mm) und ein aufsteckbarer EVF-Sucher, der das Bild via Hotshoe vom Sensor abnimmt und fertig ist das SPD/DMD!

Die erste MFT-Kamera, die Panasonic G1, hat ja bekanntlich bereits die höchsten Weihen erhalten.
Auch wenn es Olympus/Panasonic bisher noch nicht gelungen ist, die Bildqualität gängiger DSLR-Kameras bei hohen Empfindlichkeiten zu erreichen - der Anschluss ist geschafft.
Im DxOMark-Ranking liegt die G1 noch vor der Nikon D70 und den Olympus 410/510, in Reichweite sogar einer Olympus E-3 oder der Leica M8.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch 3200 ISO und mehr kein Thema mehr sein werden.

Muss man sich nicht eher fragen, ob die klassischen DSLR-Kameras als Maßstab für die MFT-Kameras überhaupt taugen, ob man nicht eher schauen muss, wieweit sich die G1 von ihrer vielgelobten Schwester LX3, der Canon G10 oder den vielen Bridgekameras absetzen kann.

Natürlich, Sensor so groß, Bildqualität so hoch wie es nur geht.
Aber auch Oskar Barnack hat letztendlich eine Entscheidung getroffen, die nur vordergründig ein Kompromiss war: die beste Kamera ist und bleibt halt immer die, die man auch dabei hat!

So einfach ist das!
meint euer Dr. Photo

Montag, 20. April 2009

Chapeau! - Sigma DP2

Sigma macht tatsächlich den zweiten Schritt und Carl Rytterfalk zeigt erste Fotos, die er mit einem Vorserienmodell der Sigma DP2 machen konnte.

Schon erstaunlich, dass sich Sigma nach der "Misere" mit der DP1 an das zweite Modell gewagt hat, immerhin möchte man vermutlich nicht nur Beifall für die Leistungen von Optik und Sensor, sondern auch Geld verdienen.

Keine Frage, die Fotos, die Carl Rytterfalk uns vorstellt, sind ein exzellenter Auftritt für die neue Kamera und ihre 25mm/f2.8 Linse (KB equiv. 40mm).

Aber man kann nur hoffen, dass Sigma auch seine Hausaufgaben gemacht hat!

Moniert wurde bei der DP1 das Durcheinander im Menü, der langsame Autofokus, das Einfrieren des Sucherbildes nach dem Fokussieren, der nicht fixierbare manuelle Fokus, die Unmöglichkeit für Schnappschüsse eine Hyperfokaldistanz einzustellen, die schlechte Qualität des LCD-Bildschirms (der besser ins Jahr 2002 passt), die unausgereifte Software zur Entwicklung der Foveon-RAW's.

Aber wie es auch sei, der Foveon-Sensor wird sich auch in Zukunft nicht eindeutig gegen den Bayer-Sensor positionieren können, er wird, da bin ich mir sicher, auch weiterhin nur in Nischenprodukten zu finden sein.
Und das wiederum heißt, es wird in den verbreiteten RAW-Konvertern auch weiterhin kein Modul für die Konvertierung der Sigma-Daten zu finden sein.

Eine Kamera, ein System, dass sich nicht in einen gängigen Workflow einbinden lässt, ist ein Nischenprodukt und wird es - leider? - immer bleiben.

Ein Kommentator schreibt:
"This could be the ultimate digital street shooters camera (besides a M8 of course)…at an affordable price …"

Really???

Donnerstag, 26. März 2009

Dr. Photo's Anamnese, Diagnose und Therapie

Ich weiß, ich weiß, ich sollte mir nicht den Kopf anderer Leute zerbrechen … aber als Beteiligter und Beobachter der Szene kann ich nicht so tun, als ob mich die Entwicklungen in der Kameraindustrie nicht berühren würden.
Schon vor Wochen konnte ich nicht an mich halten, mir einige Gedanken zum Produktportfolio der einschlägigen Kamerahersteller zu machen.

Jetzt, nachdem die Canon 500D vorgestellt ist, ihre technischen Daten bekannt sind, fängt es wieder an bei mir zu rumoren:
was haben sich die Canoniker wohl dabei gedacht, eine technisch etwas abgespeckte, dafür aber mit (einem etwas lahmen) Video aufgerüsteten Halbbruder der 50D zu einem Preis auf den Markt zu bringen, den die 50D zusammen mit dem 18-200er Kit-Objektiv für gerade mal 999 Euro bereits vor Wochen angetestet hat?

Und was ist denn wirklich neu an der neuen Kamera?
Dass sie mit einem überdimensionierten 15MP Sensor im klassischen Amateursegment die Speicher der Heimcomputer zum Überlaufen, die Prozessoren bei der Bildverarbeitung zur Weißglut bringt?
Wer bitteschön, kauft sich eine sog. Einsteigerkamera um damit an seinem teuren Großformatdrucker Fine-Art-Prints auszugeben?
Ein realistischerer Blick auf die tatsächliche Bedürfnisse der Kamerakäufer ist anderen offensichtlich durchaus möglich.

Ich glaube, was wir hier sehen und vielleicht nicht richtig begreifen, sind in Wirklichkeit Effekte der Wirtschaftskrise.
Der Markt für Konsumprodukte wie es auch Kameras sind, fällt in sich zusammen. Die gewohnten Gewinnmargen brechen ein, Neuentwicklungen werden zurückgestellt, es wird hektisch gespart, entlassen - das Übliche halt.

Trotzdem will man sich am Markt mit "neuen" Produkten zeigen.

Nichts einfacher, als ein bereits vorhandenes Gehäuse mit einer bereits vorhandenen Technik neu zu kombinieren und auf den Markt zu werfen.
War das vielleicht der Grund, warum es mit einer wirklichen Neuentwicklung zur PMA, einem ähnlich der Photokina so wichtigen Datum, nicht geklappt hat?
Wurde um Produkte gestritten, musste kurzfristig neu entschieden und umgelenkt werden?
Wie dem auch sei, wirklich etwas vorzeigen können im Moment nur wenige.

Panasonic wird mit seiner GH1 die Videofunktion und Funktionalität der 500D schnell in den Schatten stellen, Olympus dockt mit der E-30 und der E-620 das Four-Thirds-Format qualitativ an die APS-C-Sensoren an.

Und Phase One realisiert mit dem digitalen P65+ Rückteil in aller Stille den ersten Sensor, der es via pixel-binning ermöglicht entweder mit 60 MP hochauflösend, oder aber mit 15 MP hochempfindlich in hoher Qualitiät zu fotografieren.

Dr. Photo's Rezept lautet: wirkliche Innovation und nicht nur aktionistisches Rumgedoktere, das wäre ein Weg zum Erfolg.

Dienstag, 25. November 2008

Panasonic G1 - eine Zusammenfassung

Im "Netz" finden sich in der Zwischenzeit eine so große Anzahl von Besprechungen und Tests der G1, dass man sicher sein kann, dass ein Querschnitt der Erkenntnisse dieser ersten Micro-Four-Thirds Kamera durchaus gerecht wird.

Bemerkenswert: viel Überraschendes und Neues findet man nicht.
Die Kamera bewegt sich, was die Bildqualität angeht im Rahmen ihrer Four-Thirds-Brüder und Schwestern, bleibt aber, vor allem in den Empfindlichkeiten ab 800 ISO deutlich unter dem Niveau der billigeren und nahezu gleich großen Einsteiger-DSLR's wie z. B. der Canon 1000D.

Hervorgehoben wird immer wieder der elektronische Sucher (EVF), der beste der je gebaut wurde - aber eben trotzdem nicht so scharf und klar wie ein konventioneller DSLR-Sucher.
Hervorgehoben wird, das der weggefallene Schwingspiegel Vibrationen und Geräuschpegel beim Auslösen senkt.

Hervorgehoben wird ein Feature, das man bisher bei DSLR's leider allzu selten sieht, ein schwenkbarer LCD-Monitor, der komfortables fotografieren aus nahezu allen Winkel gestattet.

Ein Rätsel bleibt, in welchem Kamerasegment sich die "Pana" auch preislich einordnen will, zumal beim dem vorläufig stark eingeschränkten Angebot an Objektiven.

Unverständlich bleibt auch, warum Panasonic um ihre erste Micro-Four-Third ein konventionelles (Spiegelreflex)Gehäuse gebaut hat.

Und völlig Unverständlich bleibt, wie ein richtiges System enstehen soll, wenn ein Hersteller - Panasonic - seine Stabilisierung (Mega O.I.S.) in die Linsen baut, der andere aber - Olympus - den Verwacklungsschutz in das Gehäuse integriert. Was nützt da noch ein kompatibles Bajonett?

Vielleicht ist aber gerade das wirklich irritierende an der ersten Vertreterin eines neuen Standards: letztendlich hat doch der Mut gefehlt, einen Neubeginn zu wagen, einen neuen Formfaktor, eine neue Kameraspezifikation zu entwickeln und zu wagen.

Solange die noch offensichtlichen Schwächen der Four-Thirds-Sensoren durch keine überzeugende neue Kamera-/Objektivtechnik kompensiert werden, solange wird das System ein Außenseiterdasein fristen.

Jetzt ist es an Olympus zu zeigen, was möglich ist.

Donnerstag, 20. November 2008

Escalator to PEACE

Canon 20, EF 24-105 L

Stand auf der Rolltreppe mit der Kamera in der Hand, als die Schrift vor mit auftauchte.
Ich musste einfach fotografieren …


By the way:
Michael Johnston schreibt auf photo.net einen lesenswerten Beitrag über die Lebensspanne von digitalen Kameras: The Digital Camera Clock.
Lesenswert, weil jeder von uns diese verfluchte Uhr ticken hört, wenn er sich für eine neue Kamera entscheidet.

Wie lange werde ich mit der Kamera fotografieren können bis sie überholt ist? Hätte ich nicht doch lieber auf das nächste Modell gewartet? Wird sich der Kauf tatsächlich auszahlen?

Warum ich mir darüber keine Sorgen mehr machen werde, beweist mir immer wieder von Neuem ein echter Oldie, die Canon 20D, gut vier Jahre alt, so zuverlässig wie am ersten Tag, für den Einsatz im Fotojournalismus nicht nur ausreichend, sondern gut geeignet und auf dem DxOMark-Ranking trotz ihres Alters immer noch im Mittelfeld (Rang 23) unterwegs (Leica M8 ist auf Rang 33!).

Wer mehr als 8MP für seine Kunden braucht, sollte wissen warum.
Wer Zweifel hat, ob seine Kamera innerhalb von 4 Jahren ihren "Return of Investment" einspielen kann, sollte einfach mal in sich gehen.

Keine Frage, die Anforderungen an die Kamera unterscheiden sich: Studio, Werbung braucht viele Megapixel, Sport braucht schnelle, extrem robuste Kameras.

Aber auch hier gilt: eine Kamera muss sich verdienen - und - lieber mehr Geld in die Linsen investieren (die hat man L wie lange;- ) und dafür bei den Gehäusen etwas zurückhaltend sein.

Donnerstag, 7. August 2008

Direkt aus der Gerüchteküche serviert - Nikon Coolpix P6000


Details zur neuen Kamera auf der Nikon-Seite

Was aus dem anderen Gebrodel in der Gerüchteküche wird …?
Schaun mer mal.


nachgedacht! und kommentiert!

So schön das mit der neuen Nikon ist, es gibt leider einen Haken an der Sache!

Die P6000 produziert keine RAW's im NEF-Format, sondern NRW-Dateien für Windows Imaging Component unter Windows Vista.
Coolpix Picture Control NRW (RAW) files can only be processed in-camera. NRW (RAW) files are compatible for use in-camera, with ViewNX (Windows version only, available early October 2008) or with WIC-based applications. Capture NX, Capture NX2 and NEF files are not compatible with NRW (RAW) images.
Ich halte das für einen ausgemachten Blödsinn.
Für viele ernsthafte Fotografen ist ein nutzbares RAW-Format ein wichtiges Argument für eine Kaufentscheidung.
Warum dann nicht wenigstens das allgemein nutzbare Adobe-DNG-Format?

So ist die Kamera für viele - darunter natürlich die Mac-User - keine Option.

Ich bin gespannt, ob Nikon für diese Entscheidung eine nachvollziehbare Begründung hat.


weitere Kommentare:

Gisle Hannemyr
The Coolpix P6000 looks like a very sweet camera. The advanced controls, the built in GPS and the ethernet port are just the features I’m looking for in an advanced compact. But if Nikon is arrogant enough to not let me access my own camera RAW data except through a system that makes me a hostage of both Nikon (bad) and Microsoft (worse), I think I’ll pass on this one".

Tom Hogan
"Personally, I'm disappointed in Nikon's Coolpix efforts since the 8800, and the P6000 actually increases that disappointment. My advice is to look at the Ricoh GX-200 and the Panasonic LX-3 if you want a quality compact camera in the near term. Both have true raw support. Both are excellent, photographer-centric cameras. And with care using raw conversion, both produce fine results at low ISO values. Looks like I need a new Coolpix bumper sticker to add to my collection: Skip the P6000".


Thomas Knoll
"WIC is Windows only. Even on Windows, WIC is basically useless for Camera Raw/Lightroom type applications".

Donnerstag, 31. Juli 2008

Rat Pack

Nikon hat für alle Besitzer der "alten" D3 gute Nachrichten:
für schlappe $ 500 zzgl. Steuern (€ 500?) kann man den "D3 Buffer Memory Expansion Service" in Anspruch nehmen.
Die "alte" Kamera wird eingeschickt und kommt mit vergrößertem Buffer-Speicher zurück. Die Zahl der unterbrechungsfreihen Reihenaufnahmen wird dadurch ungefähr verdoppelt.
Ist doch eine tolle Sache, oder nicht?

Erinnert sich noch jemand an die Leica M8?
Gekauft, gefreut!
Und bei Leica haben sie sich hingesetzt und überlegt?
Der Verschluss ist zu laut und zu langsam, der LCD-Monitor verkratzt sofort, etc.pp.
Was tun?
Austausch auf Kulanz ist doch altmodisch, upgraden ist modern!

Und Leica drohte den "lieben Kunden":
"Während andere digitale Kameras nach kürzester Zeit veraltet sind und ausgemustert werden, ermöglicht unser innovatives Konzept den für die Marke Leica stehenden lebenslangen Werterhalt und Beständigkeit.
Nach und nach (!) werden wir neue Produkteigenschaften und Entwicklungen als optionale Aufrüstungsmöglichkeiten anbieten."

Für gutes Geld natürlich!
€ 1.200.-, so hoch ist der Einsatz für das erste Leica-Upgrade-Zertifikat.
Wer es erworben hat, kann ab August seine Kamera in der ersten Stufe "werthaltig und beständig" machen lassen.
Dagegen ist das Nikon-Angebot doch geradezu ein Schnäppchen?

Aber wartet nur, bis sie auf den Geschmack gekommen sind!

Fast jedes Produkt, das heute auf den Markt kommt, ist verbesserungswürdig.
Nur, bisher musste man damit leben, musste Jahre seines Lebens mit einem unvollkommenen Produkt verbringen.

Das werden wir ändern!
Aber nicht so wie Sie denken - nein - erst kaufen Sie die unfertige Ware, dann satteln wir nach und nach drauf, aufpreispflichtig!

Ach, übrigens, wir hätten da auch noch ein paar Verbesserungen an der Kamera-Firmware.
Zum Download einfach die Kreditkartennummer angeben.

Wie bitte, war doch früher umsonst?
Haben Sie sich doch nicht so!
"Der Wunsch, eine Leicanikon Digitalkamera mit einem gleich bleibenden lebenslangen Werterhalt - die Produkteigenschaft aller Leicanikon Produkte - zu besitzen, wurde von vielen Kunden an uns herangetragen. Nun hat Leicanikon die DCx konfiguriert, um Ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Mit dem heutigen Newsletter möchten wir Sie gerne vorab exklusiv über diese bedeutende Innovation hinsichtlich Ihrer geschätzten DCx informieren.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie zu den ersten Kunden gehören, die an unserem neuen Programm für den lebenslangen Werterhalt Ihrer DCx teilnehmen."



Nachtrag


Auch Michael Reichmann/Luminous-Landscape geht auf das Nikon-Upgrade-Programm ein und reisst einige Fragen an:
  • Er fragt, warum die Ankündigung direkt nach der Ankündigung der D700 kommt? Braucht Nikon eine größeren Differenzierung zwischen zwei sehr ähnlichen, aber preislich weit auseinander liegenden Kameras (die D700 als die bessere D3!)
  • Werden nun alle neuen D3's mit größerem Buffer ausgestattet, oder wird das ein sog. After-Market-Upgrade bleiben?
  • Ist es ein Vorgeschmack auf eine neue D3x? 20+MP brauchen einen größeren Speicher.

Mittwoch, 9. Januar 2008

… Weihnachten ist öfter

© Peter Marlow/Magnum Photos



Ich freue mich jedesmal, wenn nach Wochen der Stille mein Reader einen neuen Eintrag im Magnum-Blog signalisiert.

Jetzt (bzw. vor einiger Zeit) hat sich also Magnum-Fotograf Peter Marlow entsorgter Christbäume angenommen.

Die Zeit zwischen wichtigen Aufträgen war bestimmt knapp bemessen, also Blitz aufgesetzt und draufgehalten.

The lost christmas trees of Clerkenville nennt er die Bildserie, die offensichtlich, wie mancher Christbaum auch, für diesen Blogeintrag zeitgerecht recycelt wurde.

Eine kurze Beschreibung seines Projekts endet mit dem Satz: "I hope my children don't read the Magnum Blog!"

Warum?

Wer getraut sich, Magnum-Fotos kommentieren?

Mittwoch, 19. Dezember 2007

A propos… Zeitgeist

Wie schön, dass auf fotografr.de wieder gepostet wird.
Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet…

Und gleich lesenswert der Artikel mit der Überschrift "Zeitgeist".
Schon allein wegen seinem Schlußsatz:
"Wer allein mit der Kamera punkten will, reitet ein totes Pferd."
Dieser Satz gehört als Pflicht-Warnhinweis über jede Website, jedes Forum, jeden Blog zum Thema "Fotografie" in Stein gemeisselt!

Ist es nicht so?

Sonntag, 9. September 2007

Hyperitis

Hype …

… ist das englische Wort für Medienrummel.

… aber auch eine Vertriebsform von Multilevelmarketing Produkten oder Dienstleistungen im Internet.

Soweit so gut.


Zuerst kam Canon, dann Nikon, dann Olympus, jetzt noch Sony.

Zuerst kam iPhone.
Kauft bloß keins, denn jetzt kommt das Goophone.

Und all das kommt über verschlungene Pfade zu uns.
Diese Pfade heißen u. a. "social networking" oder "viral markting".

Diese Pfade führen über Berg und Tal, und durchqueren viele kleine Fürstentümer.
Und diese Fürstentümer haben viele Namen: Luminous-landscape, dpreview, The Imaging Resource, um einge der größeren herauszugreifen.

Aber auch The Public Eye Blog (!), um auch mal von denen zu reden, die so klein sind, dass sie auf der Landkarte nicht mehr zu erkennen sind.

Lesen wir z. B. heute den Kommentar von Ed Betz zur Nikon D3, dann gibt es kein halten mehr - Wahnsinn! - wir müssen auf die Nikon-Bestellliste!

Gleiches gilt natürlich für den Artikel von Michael Reichmann über die Canon 40D.

Keine Frage, warum sollten wir ihnen nicht vertrauen?
Wir wollen auch sowas tolles haben!

Aber - was ist den substanzielles hinter diesen "Erfahrungen"?

Wir lesen nochmal und nochmal, ganz ruhigen Blutes.
Und wir stellen fest: es ist wenig bis keine Substanz dahinter.

Eindrücke, in ganz kurzer Zeit gewonnen.
Keine wirklichen Vergleiche, stattdessen "Gefühle", "Eindrücke", "Meinungen".

Keine Daten, keine Bilder, keine handfesten Vergleiche, die Rückschlüsse zulassen.

Aber es bleibt etwas hängen!

Der Eindruck, die Fotos aus unserer "alten" Canonikon können wir in Zukunft vergessen. Das was kommt, wird um Klassen besser sein.

Soviel besser, dass keiner mehr einen Blick an unsere Bilder verschwenden wird.

An ihnen wird auf ewig ein unauslöschlicher Makel hängen.
Der Makel der alten, überholten Technik, der jeden Bildinhalt mit Unschärfe, Rauschen und einer häßlichen, übelriechenden, grünen Schmiere übertünchen wird.

Bilder?

Ja war da noch etwas?

Donnerstag, 6. September 2007

A propos … Hätten Sie's gewusst?

A point-and-shoot camera is defined as thicker than one inch and is sold for less than $230 at the retail level.

Und eine Definition "… ist eine möglichst eindeutige Bestimmung oder Festlegung der Bedeutung eines Begriffes".

Montag, 3. September 2007

Off-topic

zitiert nach der Stuttgarter Zeitung vom 03.10.2007.

Antwort aus einem Interview mit dem Chef der Umwelthilfe, Jürgen Resch:

Prozentual sind die Subventionen für gewerbliche Autonutzer natürlich gleich, egal ob einer eine sparsame A-Klasse oder einen Porsche anschafft.
Aber die absolute Förderung steigt mit dem Anschaffungspreis.
Der Maybach ist ein gutes Bespiel. Jeder Käufer bekommt bis zu 240000 Euro vom Staat geschenkt. Das entspricht dem Gegenwert eines Einfamilienhauses.

aus einem Artikel zu Hartz IV und Schulbedarf für Kinder:

Die rechnerische Regelleistung von 207 Euro umfasst
"insbesondere die Bedarfe für Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Haushaltsenergie oder die auf die Heizung entfallenden Anteile, Bedarfe des täglichen Lebens sowie in vertretbarem Umfang auch Beziehungen zur Umwelt und eine Teilnahme am kulturellen Leben.
Die insoweit anfallenden Kosten zur Anschaffung von Schulmaterial sind somit bereits in der der Klägerin monatlich ausbezahlten Regelleistung in Form von Sozialhilfe enthalten und dementsprechend aus dieser Leistung anzusparen und zu bestreiten.
(AZ: S 3 AS 9940/06)

Thema verfehlt?

Donnerstag, 23. August 2007

Selbstkritisches Postscriptum zum Post "Nikon D3"

Detlev Schilke zitiert aus einem Lied von Nina Hagen:


Hörst Du nicht die Nachtigall
drüben unterm Wasserfall
Was da rauscht das ist er
Was da zwitschert das ist sie
Laß uns lauschen auf das Rauschen
und die Zwitschermelodie...


Ich glaube, ich habe verstanden!

Ein bißchen lauschen auf das Rauschen
schadet keinem Fotografen.

Danach, das lass ich mir nicht nehmen
- Ist erst die Sau durch' Dorf getrieben -
kommt auch die Zeit für ernst're Themen

Montag, 20. August 2007

Canon Powershot G9 - was zum Spielen?



Es müsste es einen glatt umhauen!

Da wird eine Kamera angekündigt, aufgerüstet wie eine Profi-DSLR mit 12 Megapixeln auf einem Sensor von gerade mal 1 1/7 Zoll, mit Superzoom incl. Bildstabilisierer, mit Face-Detection für bis zu 35 Gesichter, mit der Möglichkeit darunter ein Gesicht auszuwählen und durch den Autofokus verfolgen zu lassen, mit externer Blitzsteuerung über Infrarot-Transmitter, mit Roter-Augen-Korrektur in der Kamera … die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Und drauf gelegt wird auch noch die Möglichkeit, Fotos im RAW-Format zu speichern!
Na sowas aber auch!

Hat man uns doch bei der G7 lang und breit erklärt, warum RAW bei Kameras mit kleinem Sensor nicht mehr an Qualität bringt, ganz im Gegenteil JPEG's eindeutig das Optimum wären.

Hat also Canon seine Hausaufgaben gemacht (man nennt es heutzutage “dog earing”)?
Unsere Beiträge auf websites gelesen, die Kommentare in den Foren gescannt, unsere Gebete erhört?

Mit Sicherheit.

Und Canon hat sich gesagt, eine Kamera, die mit einem “grünen” Knopf perfekte Bilder macht, ist denen zu langweilig.
Die brauchen was zum Spielen, also kriegen sie was zum Spielen.

Wird RAW aus einer P&S-Kamera unserem “Profi”-Anspruch gerecht?

Ich denke nicht.
Ich bin mir sicher, hier geht es um etwas anderes als um Datenformate.
Hier geht es um Glaubensfragen, und die sind nicht ausdiskutierbar.

Adobe RGB versus sRGB, JPEG versus RAW, Canon versus Nikon - es sind und bleiben Glaubensfragen!

Es konnte mir bisher niemand zeigen, dass sich mit einer Mini-Sensor-Kamera aus zeitaufwändig gespeicherten RAW's bessere Bilder erzeugen lassen, als mit den von der Kamera generierten JPEG's.

Meine eigenen Versuche, die mit Hilfe eines Software-Hacks aus einer Canon S3 IS (geht auch mit anderen) gewonnenen RAW-Bilder zu optimieren, waren für mich mehr als anschaulich!

Ich lasse es die Kamera wieder selbst machen!

Und die macht das wahrlich nicht schlecht!
Oder?

Zu guter Letzt: das alles zu einem Preis - ich wette darauf! - von 479,- im Vorweihnachtsgeschäft!

Da legst di glatt nieder!