Dienstag, 25. November 2008

Panasonic G1 - eine Zusammenfassung

Im "Netz" finden sich in der Zwischenzeit eine so große Anzahl von Besprechungen und Tests der G1, dass man sicher sein kann, dass ein Querschnitt der Erkenntnisse dieser ersten Micro-Four-Thirds Kamera durchaus gerecht wird.

Bemerkenswert: viel Überraschendes und Neues findet man nicht.
Die Kamera bewegt sich, was die Bildqualität angeht im Rahmen ihrer Four-Thirds-Brüder und Schwestern, bleibt aber, vor allem in den Empfindlichkeiten ab 800 ISO deutlich unter dem Niveau der billigeren und nahezu gleich großen Einsteiger-DSLR's wie z. B. der Canon 1000D.

Hervorgehoben wird immer wieder der elektronische Sucher (EVF), der beste der je gebaut wurde - aber eben trotzdem nicht so scharf und klar wie ein konventioneller DSLR-Sucher.
Hervorgehoben wird, das der weggefallene Schwingspiegel Vibrationen und Geräuschpegel beim Auslösen senkt.

Hervorgehoben wird ein Feature, das man bisher bei DSLR's leider allzu selten sieht, ein schwenkbarer LCD-Monitor, der komfortables fotografieren aus nahezu allen Winkel gestattet.

Ein Rätsel bleibt, in welchem Kamerasegment sich die "Pana" auch preislich einordnen will, zumal beim dem vorläufig stark eingeschränkten Angebot an Objektiven.

Unverständlich bleibt auch, warum Panasonic um ihre erste Micro-Four-Third ein konventionelles (Spiegelreflex)Gehäuse gebaut hat.

Und völlig Unverständlich bleibt, wie ein richtiges System enstehen soll, wenn ein Hersteller - Panasonic - seine Stabilisierung (Mega O.I.S.) in die Linsen baut, der andere aber - Olympus - den Verwacklungsschutz in das Gehäuse integriert. Was nützt da noch ein kompatibles Bajonett?

Vielleicht ist aber gerade das wirklich irritierende an der ersten Vertreterin eines neuen Standards: letztendlich hat doch der Mut gefehlt, einen Neubeginn zu wagen, einen neuen Formfaktor, eine neue Kameraspezifikation zu entwickeln und zu wagen.

Solange die noch offensichtlichen Schwächen der Four-Thirds-Sensoren durch keine überzeugende neue Kamera-/Objektivtechnik kompensiert werden, solange wird das System ein Außenseiterdasein fristen.

Jetzt ist es an Olympus zu zeigen, was möglich ist.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag. Das habe ich auch die ganze Zeit gedacht und mich angesichts der Lobeshymnen in den verdächtigen Testzeitschriften gefragt, ob ich völlig daneben liege. Aber die Zeitschriften müssen halt Anzeigen verkaufen.

    Für mich ist die Micro-Four-Thirds keine Alternative als Kamera für jeden Tag, wenn ich mal keine Lust habe das große DSLR-Besteck mit mir herumzuschleppen. Ich habe mich daher gerade für die Panasonic LX3 entschieden und bin damit sehr zufrieden.

    AntwortenLöschen