Freitag, 31. Oktober 2008

DxO 5.3 vs. Adobe Camera Raw 3.7

Vorausschicken möchte ich, dass sich die von mir beschriebenen Probleme von DxO mit der aktuellen Version 5.3 erledigt haben.

Die Bugs sind beseitigt, das Programm läuft stabil ohne Abstürze auf einem G4 Powerbook unter OS X 10.4.11.

Hausaufgaben gemacht! Prima!

Nachdem DxO also voller Stolz die neue RAW-Engine präsentiert hat und u. a. ein Beispiel mit einem um 3 Blenden unterbelichteten Bild zeigt, versuche ich noch einmal einen Vergleich von DxO und ACR.

Fotografiert habe ich mit einer Canon 5D, EF 16-35 L, ISO 12.800 (zuerst mit 1600 ISO nach Histogramm korrekt belichtet, dann um 3 Blenden knapper belichtet mit 1/160 sec., Bl. 4.

Die Bilder sind nicht nachbearbeitet.

Hier die Ergebnisse (zur besseren Ansicht die Bilder in neuen Tabs öffnen):


Adobe Camera Raw

DxO, kein Rauschminderung

DxO mit Rauschminderung wie unten angegeben



ACR (100%)


DxO (100%) 0hne Rauschminderung

DxO (100%) mit Rauschminderung wie unten angegeben


Die Entwicklung der Bilder war so identisch wie eben mit zwei unterschiedlichen Programmen möglich.
Farbtemperatur 3400K, Rauschminderung bei beiden Programmen gleich eingestellt: Luminanzrauschen 25, Farbrauschen 50.


Bei DxO habe ich "Lighting" und "Randabschattung" abgeschaltet, da diese Funktionen hochempfindliche Bilder mit "Bühnencharakteristik" eher kaputtentwickeln, weil Schattenbereiche zu stark angehoben werden und dadurch Rauschen dort auch extrem verstärkt wird bzw. "Banding-Effekte" verstärkt sichtbar werden.

Bei einem Versuch habe ich bei DxO zudem "Noise", also die Rauschminderung, ganz abgeschaltet.

Entwicklungszeit auf meinem Rechner: bei DxO 165 sec., bei ACR ca. 10 sec.
Man darf aber nicht vergessen, dass DxO via Lensmodul die optischen Fehler der Kamera/Linsenkombination herausrechnet.


Die Ergebnisse können beurteilt und gerne diskutiert werden.

Nachtrag vom 03.11.: siehe auch hier


Freue mich, dass sich jemand aus der Deckung getraut: ein bemerkenswerter Kommentar von Thomas Geiger
"Und wenn man dann noch gleich die Grübelfalten weggemacht bekommt...
Ich weiß nicht, was mir besser gefällt? Das DxO wirkt irgendwie künstlich. Das ist aber natürlich subjektiv. Doch für mich schaut das ACR einfach "echter" aus. Trotz Rauschen. So wie man halt bei 1600 ASA (oder 33 DIN - falls noch jemand den Begriff kennt) gerne auch eine entsprechende Kornstruktur hingenommen hatte. Aber heute muss alles einfach clean sein: 12000 ISO und die Haut des Models - das Glühlampenlicht haut der Weißabgleich raus, die Pickel und auch gleich noch die Objektivfehler das DxO. Und dann am besten noch ein HDR. Software sei Dank.
Irgendwann hol ich meinen alten Tri-X wieder raus - oder gibt es gar den HP5 noch?
Ich glaube ich werde alt."




Sprache der Wand …

Heute ein Beitrag von Klaus Gruber zum Projekt "Sprache der Wand":
"Was wäre das Leben ohne die Liebe?"
© Klaus Gruber
Übrigens: selbstverständlich sind alle Projekte im Blog weiterhin offen für Beiträge.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Does Size Really Matter?



Die Frage "Was geht?" stellt sich nicht so häufig.

Aber immerhin, gelegentlich passiert doch unvorhergesehenes, und plötzlich erkennt man sein eigenes Foto nicht mehr, so riesengroß präsentiert.


Für Interessierte die Daten zu dem Foto auf dem Transparent:
fotografiert - Gegenlicht mit Aufhellblitz - mit einer Canon 1D MKII (8MP-Sensor) und EF 2.8/16-35 L, ISO 160 als RAW-Datei.
Für den Abdruck in einem Infoblatt geliefert ein 6MP-JPG, 3000x2000px, das entspricht ungefähr einer Größe von 25x17cm bei 300 dpi Auflösung.

Diese JPG-Datei wurde nun - obwohl ein Rückgriff auf die RAW-Datei möglich gewesen wäre - interpoliert und gedruckt auf eine Fläche von 6x5,5m (entspricht 33qm) auf einen textilen Träger in 7 Farbendruck mit einer Auflösung von 100dpi.

Bereits ab einem Betrachtungsabstand von 4m sieht das Transparent gut aus, ab Bühnenrand einwandfrei.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Aus meinem Fenster … / From My Window …

Heute mit einem weiteren Projektbeitrag von Detlev Schilke.
Er schreibt:
"… irgendwie hab ich es mit den verhangenen fenstern.
ob es am wetter liegt?"



© Detlev Schilke

Montag, 27. Oktober 2008

Die 25 besten Nachrichtenfotos

Nach Meinung der Vanity Fair die besten, ich würde eher sagen vielgesehene Nachrichtenfotos in einer Slide-Show zusammengestellt.

Anschauen!

Samstag, 25. Oktober 2008

Aus meinem Fenster … / From My Window …

Der erste (!) S/W-Beitrag zum Projekt kommt von Stefan Bucher aus der Schweiz.
" … Blick aus meinem Wohnzimmerfenster in den Garten."


© Stefan Bucher

Freitag, 24. Oktober 2008

From Outer Space

Ricoh GRD II


"Nachdem das englische Nationalarchiv endlich seine UFO-Akten öffnet, kann auch ich nicht umhin … "
Die Geschichte zu diesem Bild hatte ich eigentlich schon im Kopf …

… aber dann kam mir der Gedanke, dass ich mit dem vierten Eintrag unter diesem Titel vielleicht mal etwas erklären sollte …

Nachdem ich die Hoffnung aufgegeben habe, mit dem Lottozettel zum Millionär zu werden, bleibt mir nur noch die Fotografie.

Ein Foto, DAS FOTO, das wär's doch!
Ein Foto von einem UFO, einem Außerirdischen, nur ich war Zeuge!
Das muss doch mindestens eine Million Euronen wert sein.

Nein, keine Sorge!
Ein bißchen spinnen, nur ein bißchen, muss doch erlaubt sein?

Also …

… die immer wiederkehrende Frage "Does every photographer need a project" konnte ich - im Gegensatz zu Martin Parr, für mich nie richtig beantworten - da sollen auch die Projekte hier im Blog nicht darüber hinweg täuschen.

Aber wer mich fragen würde "Sollte jeder Fotograf jeden Tag wenigstens ein Bild machen?", dem würde ich ohne zu zögern antworten: JA!

Am Vortag kam ich um 22 Uhr aus dem Büro. Die Absage eines "Schönwettertermins" wegen Regen kam mir nicht ungelegen.
Ein Tag mit ein, zwei überschaubaren Verpflichtungen ist nicht zu verachten.

Auf der Heimfahrt im Auto habe ich "DAS DING" gesehen, hatte sofort ein Bild im Kopf.
Als der Regen nachließ, hin gelaufen, eine Aufnahme gemacht und mich ans Laptop gesetzt.

Zum Ergebnis kann sich jeder seinen eigenen Fantasien machen.
Ich jedenfalls finde, jeden Tag ein Foto zu machen ist kein schlechtes Projekt, und eine gute "Fingerübung" für den Ernstfall.

Eh ich's vergesse:

Hallo!!! Das Foto steht exklusiv zum Verkauf!

1 Million Euro - keine Diskussion!

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Reviews, Reviews und (k)ein Scherz - Canon G10 und Panasonic G1

Michael Reichmann ist ein Mann mit Courage!

Er packt eine G10 zusammen mit seiner Hasselblad H2/P45+ in die Tasche und zieht in den Wald.

Das Ergebnis seines Vergleichs der beiden so ungleichen Kameras ist so erstaunlich, dass er seine Prints von Fachleuten gegenprüfen lässt.

Er will sich ganz sicher sein, dass die "lustigen Zigaretten", die er in seiner Jugend geraucht hat, sein Urteilsvermögen nicht getrübt haben.

Er schreibt - kein Scherz:
"In keinem Fall konnte jemand zuverlässig den Unterschied zwischen einem 13x19"-Druck von der 40.000-Dollar-Hasselblad mit Phase One 39MP-Rückteil und der neuen 500-Dollar-Canon-G10 benennen."

Nachtrag vom 29.10:
hier noch sein Vergleich Canon G10 vs. Nikon P6000



David Pogue
schreibt auf der Seite der New York Times über die Panasonic G1.

Auch wenn er immerhin drei Gründe findet, warum man sich die Kamera NICHT kaufen sollte, endet er:
"… lasst uns die Panasonic G1 willkommen heißen - sowohl für das, was sie ist, nämlich die weltweit kleinste Kamera mit austauschbaren Objektiven, als auch für die neue Ära, in die sie führt.
Wenn Sie ein Fotografie-Fan sind, der jahrelang frustriert von einem Kompromiss nach dem anderen war, wird Ihr Leben jetzt wesentlich interessanter werden."



Hier gibt es G1 Test-Fotos




Aus meinem Fenster … / From My Window …

Der Beitrag zum Projekt kommt heute von Michael Bundscherer.

Er schreibt:
"Einen Text gibt es zu den Fotos nicht, da die Lyrik in den Bildern bereits enthalten ist."




© für beide Fotos: Michael Bundscherer

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Noch'n Update: DxO 5.3

Bei allen meine bereits beschriebenen Vorbehalten gegen das Programm - die (unter manchen Mühen) erzielten Ergebnisse sind einfach exzellent.

Nun wird ein im High-ISO-Bereich nochmal verbessertes Update vorgestellt: DxO 5.3.

Wer sich die wirklich erstaunlichen Leistungen demonstrieren lassen will, hier im Video werden Konvertierungen von Nikon Capture NX, Adobe Camera Raw und DxO 5.3 verglichen.

Verblüffend sind die gezeigten Ergebnisse sowohl bei der Detailzeichnung, als auch bei der Farbsättigung, die bei konventionellen Konvertern für geringeres Farbrauschen "geopfert" wird.

Schade, dass das neue Caption One 4.5 nicht in den Vergleich einbezogen wurde.


DxO Optics Pro 5.3 at Photokina 2008 from Andrew Alexander on Vimeo.

Das Update beinhaltet 3 neue Kamera- und 59 neue Objektivmodule - auch die Canon Powershot G9 wird jetzt unterstützt.

Sobald ich das Update (wann kommt es für Mac?) installiert und ausprobiert habe, werde ich wieder berichten.

Nachtrag vom 25.10.
Mein erster Eindruck nach zwei Jobs ist positiv. Das Programm funktioniert jetzt und ist - gefühlt - schneller geworden. Ausführlicher wenn ich die Zeit dazu habe.

DxO: Artikel und Bilder hier im Blog

Update: Lightroom 2.1 und Camera Raw 5.1

Die Updates bieten neben den üblichen Bugfixes und Verbesserungen Unterstützung für 15 neue Kameramodelle wie:
Canon EOS 1000D und EOS 50D, Nikon D90 und D700, Sony A900 und andere mehr.

Lightroom 2.1 und die neuen Kameraprofile für Lightroom

Camera Raw 5.1

Die Updates sind im Moment noch nicht verfügbar, werden aber in Kürze unter diesen Links zur Verfügung stehen.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Aus meinem Fenster … / From My Window …

Heute mit einem "Aus meinem Autofenster …"-Special.

Die Beiträge zum Projekt kommen von Hartmut Möller, Carl Weese und mir.


© Hartmut Möller Aus meinem (Bus) Fenster in Schottland



© Carl Weese • er fragt: Do truck windows count?



… und wodurch sonst könnte man auf die Erlebniswelt der Autostadt Stuttgart schauen?

Samstag, 18. Oktober 2008

Im Vorübergehen / En passant / Passing by - William Eggleston


"Ich hasse das Offensichtliche."

Der aus wohlhabenden Verhältnissen stammende Fotograf William Eggleston, Jahrgang 39, kannte viele der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts persönlich.

Eggelston war wegen seiner finanziellen Unabhängigkeit als Fotograf durchaus privilegiert: er musste mit der Fotografie nicht seinen Lebensunterhalt verdienen, konnte sich auf die "künstlerische" Farbfotografie konzentrieren und darauf warten, entdeckt zu werden.

Tatsächlich bekam er 1976 im Museum Of Modern Art unter Szarkowski eine Einzelausstellung.

Bildtitel, Angaben zum Ort, sonstige Daten oder Angaben zum Foto, das alles hat nach Meinung von Eggleston nichts mit Fotografieren zu tun.
Und er ist der Ansicht, dass es nur ein "richtiges" Foto geben kann, deshalb muss auch eine Aufnahme ausreichen, denn, so sagt er, "… eine Bildauswahl verwirrt nur."


Ob er wohl das nachstehende Foto gemacht hätte?

Canon 1D MKII, EF 1.8/28mm

Ich glaube eher nicht, obwohl ein gewisser Zusammenhang mit seinem oben stehenden Ausspruch nicht zu übersehen ist.

Genaugenommen gehört das Foto nicht hierher.
Es ist nämlich mein bescheidener Beitrag zum Projekt "Aus meinem Fenster … /From My Window …


So viel für heute - ein schönes Wochenende!

Freitag, 17. Oktober 2008

Random Excellence - Markus Spring

© Markus Spring


Nicht nur hier ist der bemerkenswerte Fotoblog SPRING TO LIFE von Markus Spring aufgefallen.

Auch auf der anderen Seite des "großen Wassers" ist sein Blog offensichtlich auf großes Interesse gestoßen.

In der The-Online-Photographer-Kolumne Random Excellence schreibt Carl Weese heute über die herausragende Arbeit von Markus.

Soweit mir bekannt ist SPRING TO LIFE der erste deutsche Fotoblog, der so prominente Anerkennung findet.

Ich freue mich für Markus!

Aus meinem Fenster … / From My Window …

Heute zeigen Manfred "Zoomyboy" Huszar und Achim Duwentäster ihre Beiträge zum Projekt:


Während man bei Manfreds Foto noch die vergangenen schönen Oktobertage erahnen kann …



… zeigt uns Achims Fensterfoto direkt die grausame Wirklichkeit des Winterhalbjahrs.
Es gilt: Augen zu und durch!


Halt! Nein!
Augen auf und fotografiert!
Ich freue mich auf weiter Beiträge.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Photoshop CS4 kommt mit Camera Raw 5.0

Zusammen mit Photoshop CS4 wird auch eine ganz neue Version von Adobe Camera Raw (ACR) ausgeliefert.

Neu wird sein:
  • die Möglichkeit im Bild lokale Veränderungen vorzunehmen
  • abgestufte Filter
  • "Post Crop" Vignetting
  • variable Deckkraft beim cloning/healing tool
  • verbesserte Auto Adjustment Funktion
ACR wird mehr und mehr zu einer eigenständigen Bildbearbeitungssoftware, womöglich eines Tages die kleine "Fotografenvariante" der mächtigen "großen Schwester" Photoshop.

Allerdings finde ich keinerlei Informationen darüber, ob das neue ACR 5 auch zusammen mit PS CS3 arbeitet.
Ich fürchte nicht!

Das heißt, dass Besitzer von Kameras, die noch nicht im ACR 4.6 gelistet sind, keine Konvertierungsmodule für ihre Kameras bekommen werden - es sei denn, sie kaufen ein Update auf Photoshop CS4!
Das erste ACR-Update 5.1 für die marktfrischen Kameramodelle wird bereits für nächste Woche erwartet.

Canon G10 - ein erster Eindruck

"In the past, if I took a great shot with a point and shoot camera, I would always wish I had taken it with a DSLR instead, because I was sure the shot would have looked that much better. I am not so sure anymore. I no longer regret having used the G10 instead of my 5D.
The image quality is that good."


"Immer, wenn ich ein gute Foto mit einer Point&Shoot-Kamera gemacht habe, habe ich mir gewünscht, ich hätte es mit einer DSLR gemacht, weil ich sicher war, dass das Foto damit viel besser ausgesehen hätte.
Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich bedaure nicht mehr, dass ich die G10 und nicht meine D5 benutzt habe.
Die Bildqualität ist so gut."

schreibt Edward Taylor in seinem kleinen Canon G10 Review und so könnte auch die Zusammenfassung seines Artikels lauten.

Sind wir also einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer brauchbaren DMD/SPD?

Schaun mer mal …


Und wo wir schon dabei sind: Canon EF-S 18-200mm 1:3.5-5.6 IS review
"Wer hohe technische Qualität will, muss woanders suchen. Aber in der Summe ihrer Eigenschaften ist die Optik so gut wie jedes andere Superzoom-Optik, das es zu kaufen gibt. Für den, der die Bequemlichkeit so einer Linse will, ist sie eine gute Wahl."





Blog Action Day 2008 - Armut / Poverty



Armut ist in unseren Städten überall sichtbar.

Ein Fotojournalist sollte die gesellschaftliche Wirklichkeit dokumentieren.
Was wir alle täglich mit unseren eigenen Augen "über"sehen wird durch unsere Arbeit zu einer allgemein sichtbaren Wirklichkeit.


Poverty is visible everywhere in our cities.

A photo journalist should document the social reality.
What we all ignore day by day will be lifted through our work to a generally visible reality.

Aus meinem Fenster … / From My Window …


Ein Beitrag zum Projekt von Detlev Schilke.

Er schreibt:
"... muesste mal die Scheiben putzen...
[…] blinde Scheiben werden wieder klar, wenn man sie mit Brennesseln abreibt. Handschuhe wären eine gute Idee!
oder man reinigt sie mit einem Wolltuch mit Olivenöl. Bevor man dann mit Wasser nachwäscht, muß man das Öl mit Papier entfernen […]"

Freue mich auf neue Beiträge!

Dienstag, 14. Oktober 2008

Battle Of Strasbourg …

… oder wie man etwas fotografieren kann, was man eigentlich nicht fotografieren kann.

Eine Anregung für alle, die immer mal wieder in eine ähnliche Situation kommen.

Fundstücke - Ernst Grasser "in Schwabing"

"And we'll be dancing in the dawn of a new day - Hallelujah!"



Auf diesen wunderbaren Bildband kommt kein Fotoliebhaber vorbei!

Der Münchner Fotograf Ernst Grasser fotografierte "sein Schwabing" in den 50er Jahren direkt und unverstellt in oft hartem Schwarzweiß.

Hervorragende Fotografie, assoziative Texte: ein einzigartiges Dokument einer untergegangenen Stadt(teil)kultur und der noch vom Wirtschaftswunder unberührten Münchner Bohème.

Unbedingt nach einem Restexemplar schauen!
Richard R. Roth • Ernst Grasser
in Schwabing
© 1958 Nymphenburger Verlagshandlung, München


Übrigens, bei allen Unterschieden in Bildsprache und Sujet: es ist spannend und lehrreich, sich parallel dazu Will McBride's Fototagebuch 1953-1961 anzuschauen.

Ein Amerikaner, ein Deutscher, beide ein 30er Jahrgang, beide fotografieren zur gleiche Zeit im Nachkriegsdeutschland der 50er.
McBride arbeitete als Bildreporter für die "großen" Magazine und lebte zeitweise ebenfalls in München.

Montag, 13. Oktober 2008

Aus meinem Fenster … / From My Window …


Ein Beitrag von Tilla Pe zum Projekt.
Sie schreibt dazu:
"Immer, wenn es darum geht, die Abbildungseigenschaften einer "neuen" Kamera zu erfahren, bewege ich mich hinaus auf meinen Balkon (meine Fenster sind nie geputzt) und mache die ersten Bilder mit dem Schätzchen.
Dieses war eine Paxina II aus den 50er Jahren, die sich mein Papa von seinem Konfirmationsgeld in den 50er Jahren gekauft hat."

Samstag, 11. Oktober 2008

Aus meinem Fenster … / From My Window …

"As from My Window I Sometimes Glance" - "Wenn ich zuweilen aus meinem Fenster schaue", so nannte W. Eugene Smith einen Fotoessay.
Tausende von Filmen belichtete er beim Blick aus seinem New Yorker Wohnung.

Viele Fotografen fanden und finden ihre Sujets in ihrer direkten Umgebung, dazu gehört auch immer wieder der Blick aus dem Fenster.

Das Fenster ist eine Öffnung in der Wand mit dem Zweck, Licht und Luft in das Innere eines Gebäudes zu lassen und - das betrifft uns besonders - heraus oder hinein sehen zu können.
Wir können hinaus sehen, hinein sehen, unsere Neugier wird geweckt!

Fenster geben zwar den Blick frei, trennen den Betrachter aber auch vom Geschehen. Der Beobachter wird zum Voyeur.

Fenster zum Hof, Die Frau am Fenster, Das geheime Fenster - Filmtitel, die wir alle kennen beweisen die Faszination, die das Schauen, das Beobachten für uns haben kann.


Hier sind die ersten Beiträge zum Projekt von Urs Mücke und Carl Weese.


© Urs Mücke





© Carl Weese



Ich freue mich auf mehr Bilder!

Freitag, 10. Oktober 2008

Im Vorübergehen / En passant / Passing by



  • Look for strong diagonals.
  • Remember the 'S' curve.
  • Keep the sun at your back.
  • Bad weather makes good pictures.
  • The unusual wins out over the usual.


Diese Ratschläge bekam der Fotograf Sam Abell von seinem Vater - und befolgte sie.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

What Becomes of the Broken Hearted?

Ricoh GRD II
Das Bild gehört natürlich in das Projekt "Sprache der Wand". Und wenn ich an Projekt denke, wird mir ganz wehmütig zumute - lang, lang ist's her … Dabei findet doch Magnum-Fotograf Martin Parr, dass Projekte einfach zum Fotografieren dazugehören.
"Projekte haben einen Anfang, müssen aber auch ein Ende haben. Sie durchzuhalten erfordert Disziplin. Disziplin ist wichtig, deshalb sind Projekte für uns Fotografen wichtig."
Und ich habe eine neue Projektidee! Arbeitstitel: Aus meinem Fenster … Diesmal gibt es keine Vorlage von mir, wer Lust dazu hat, soll den Projekttitel ganz unbefangen interpretieren. Bilder wie immer an: thepubliceyeblog(AT)gmail.com Ich freue mich auf Überrraschungen! For our english readers: we have a new project here in The Public Eye Blog. Titel is: From My Window … Contributions are welcome!

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Fundstücke - Off Topic

Canon 20D, EF 3.5-4.5/28-105 USM


Das Ende der Kreditexzesse, Gelderschaffung ohne Wertschöpfung, Spekulation statt Produktion, zukünftiger Rohstoff- und Energiemangel (Peak Oil-Gas-Uranium) und ein dramatischer Klimawandel als deutliche Warnungen vor einem "Weiter so"!

Querschüsse!


Sollte man lesen …

Dienstag, 7. Oktober 2008

Nikon D700 - das beste Pferd in Nikon's Stall?

Auf "dpreview" gibt es jetzt ein "review" der Nikon D700.
Es wird niemand überraschen - die D700 spielt in der Oberliga.

Wenn die D700 auch nicht das Flaggschiff der Nikon-Linie ist, viele halten sie für die bessere D3.

Interessant an der Nikon-Rezension ist aber nicht nur die Hauptperson, sondern auch mit wem sie verglichen wird und wie sich diese Konkurrenten behaupten konnten.

Deutlich wird, dass die neue Sony A900 bereits in einer anderen Liga spielt - und das zu einem im Moment unschlagbaren Preis.

Deutlich wird aber auch, was für ein großer Wurf Canon vor jetzt mehr als drei Jahren mit der alten Tante 5D gelungen ist.

Auch wenn sie bei manchem Feature nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, bei der Bildqualität spielt sie auch heute noch unbestritten in der Oberliga mit - und durchaus nicht am Tabellenende!

Übrigens: nach einer kurzen, aber heftigen Liaison mit Canon, überlegt die DPA (nach der AFP) nun, ob sie ihr altes Bratkartoffelverhältnis zur wiedererblühten Nikon (D3 und D700) wieder beleben soll. 

Männer warten - warten Männer?

Ricoh GRD II


Männer verbringen - angeblich - ein Jahr ihres Lebens mit dem Warten auf die Freundin oder Ehefrau.
Aber: 43 Prozent der Männer nutzen die Wartezeit sinnvoll und finden: "Ist doch nicht der Rede wert!".

Sonntag, 5. Oktober 2008

Jahreszeitliche Reminiszenz - Herbstrose

Canon 20D, EF 3.5-4.5/28-105 USM

Dass ich gelegentlich der Schönheit der Natur erliege, obwohl sie doch so viel mehr für unser Auge, als für unseren Fotoapparat bestimmt ist, kann man unter der Rubrik "Landschaft/Natur" oder z. B. hier, hier und hier sehen.

Fotografiert habe ich die kleine Rose "Bonica" am Strauch, bei natürlicher Beleuchtung, WB 2800K, zwei Blenden unterbelichtet, entfesselter Blitz mit Gelbfilter.

Ich blitze nur wenn es absolut notwendig ist, bzw. es, wie bei obigem Foto, sinnvoll für die Bildwirkung erscheint.

Anregung für Blitztechniken finde ich, wie viele andere auch, auf Strobist, einer empfehlenswerten Seite, auf die man immer mal wieder schauen sollte.

Samstag, 4. Oktober 2008

Im Vorübergehen / En passant / Passing by - Paolo Pellegrin

© Paolo Pellegin/Magnum

„Wenn ich meine Arbeit mache und das Leiden anderer erlebe – ihren Verlust und manchmal ihren Tod – dann fungiere ich nach meiner Empfindung als Zeuge.

Es ist meine Rolle und meine Verantwortung, Aufzeichnungen für unser kollektives Gedächtnis zu schaffen.
Das hat etwas zu tun mit Vorstellungen von Rechenschaft.

Diese Menschen werden vielleicht nur im Moment ihres Leidens wahrgenommen, und die Wahrnehmung wiederum macht uns die Ausrede unmöglich, wir hätten
nichts gewusst.

Gleichzeitig spüre ich, dass es in diesem sehr heiklen und fragilen Raum, der den Tod umgibt – ein Raum, in den ich manchmal sowohl das Privileg wie auch die Bürde habe einzutreten – dass dort die Möglichkeit einer Begegnung existiert, die über alle Worte und jede Kultur und alle Unterschiede hinausgeht.

Man ist einander und dem Mysterium des Sterbens ausgesetzt. Ich spüre, dass ich in diesem Augenblick etwas betrachte, dass ich nicht vollständig sehen kann, das mich aber ansieht. In diesem Austausch lässt sich etwas Universales und zutiefst Intimes finden.

Der Tod des anderen bedeutet einen Verlust, der jeden Menschen angeht.“
PAOLO PELLEGRIN


Der Magnum-Fotograf Paolo Pellegrin zeigt seine auch als Buch erschienene Fotoserie "As I Was Dying" auch als Ausstellung.

Seine beeindruckenden SW-Fotos aus Kriegs- und Krisengebieten sind ungemein ergreifend.

Oft aus der Distanz, oft nur schemenhaft angedeutet, graben sich Elend und Not von Mit-Menschen in das Herz der Betrachter.

Noch bis zum 11. Januar 2009 im Zephyr in Mannheim.

Eim Muss!


Wer das Buch - oder etwas anderes - über einen der Amazon-Links auf der Seite kauft, verschafft dem Public Eye Blog eine kleine Provision bzw. es werden die Mühen des Blogautors mit einem kleinen Espresso belohnt ;-)

Freitag, 3. Oktober 2008

Franz-Josef Strauß und "Tag der Deutschen Einheit"

Fotografiert mit Olympus OM-Kamera auf Kodak Tri-X


Mössinger Arbeiter hatten im Januar 1933, gleich nach der Ernennung Adolf Hitlers zu Reichskanzler einen Generalstreik organisiert, um die Machtergreifung durch die Nazis zu verhindern - vergeblich.

Anlässlich des Bundestagswahlkampfes 1980 kam der Kanzlerkandidat der Union, Franz-Josef Strauß, auch ins "rote Mössingen".
Der Einsatz seiner Sympathisanten war vergeblich - Helmut Schmidt blieb Bundeskanzler.

Franz-Josef Strauß, einer der streitbarsten und umstrittensten Politiker der Bundesrepublik, ist vor 20 Jahren, am 3. Oktober 1988 gestorben und wurde wie ein König zu Grabe getragen.

Heute fordert die CSU die Aufnahme seiner Büste in die Ruhmeshalle Walhalla.
"Die Reihe der in der Walhalla Geehrten wäre nicht vollständig ohne ihn“, meint CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer





Weil heute auch "Tag der Deutschen Einheit" ist, hier noch der Hinweis auf eine kleine Anekdote, in der zwar kein Strauß, dafür aber ein Bush, ein Kohl und eine Leica vorkommen.

Übrigens: die Geschichte ist vom 3. Oktober 1990, dem ersten Nationalfeiertag nach der Wiedervereinigung.

2004 versuchte der Agenda-Kanzler Gerhard Schröder, den Feiertag zugunsten höheren wirtschaftlichen Wachstums auf den ersten Sonntag im Oktober zu verlegen.

Wir stellen heute erfreut fest - vergeblich!


Donnerstag, 2. Oktober 2008

Fuji GF670 / Voigtländer Bessa III - Size Matters



Die Fuji GF670/Voigtländer Bessa III - ein klassischen Reisekamera - war eine bestaunte Überraschung auf der Photokina.

Die Multiformatkamera (6x6 u. 6x7) ist mit einer 3.5/80mm Optik versehen, hat einen gekoppelten Entfernungsmesser mit Parallaxenausgleich und Belichtungsautomatik mit Blendenvorwahl.
Zusammengeklappt eine unschlagbar kleine Große.

Wenn sie tatsächlich zu einem Preis deutlich unter 1000 € in die Läden kommt, wird sie sicher Liebhaber finden.
Allerdings: wer über keine eigene Dunkelkammer mehr verfügt, sollte sich vorher gründlich überlegen, was er nach dem Fotografieren mit den Negativen anfängt.
Mittelformat-Filmscanner sind teuer und preisgünstigere Lösungen via Flachbettscanner liefern nicht unbedingt die den großen Negativen angemessene Qualität.


zur Meldung ein bemerkenswerter Kommentar von Michael K. Trout:
" … lange angekündigt, mit Sagengespinst umrank und endlich der breiten Öffentlichkeit gezeigt ist nun fast täglich mit dieser Reisekamera zu rechnen. Wohlan, möge dem Gerät Erfolg beschieden sein.
Interessanter fand ich jedoch die Aussagen der Fuji-Verantwortlichen, die im Analoge bzw. Hybriden ein erhebliche Potential für die Zukunft sehen. Oh, habe ich tatsächlich das Wort Zukunft geschrieben?
In der Tat, Zukunft in der Fotografie war noch nie so sehr in Frage gestellt wie heute ... Einschränkung: in der Zeit der Kleinbildeinführung wurde ähnlich konfus diskutiert ... und auch als die ersten digitalen SLRs kamen ...
Aber egal, was dem Profi schnell bewußt wird und in der Ablage landet, ist Schlagwortstoff für Millionen selbsternannte Vollblutfotografen, deren Seelenheil von der Art des Aufnahmemediums abhängt.
Wir dürfen gespannt sein, wann GEO wieder einmal eine analoge Serie einkauft oder der erste Reisejournalist über Nachtentwicklung und Scan nutzt, um Aufnahmen zu zeigen, die nur so und nicht anders bewerkstelligt werden konnte. Wer sich auf das Podest stellt und behauptet, Fotografie wäre objektiv, der hat noch niemals den rein subjektiven Sinnstreit im Inneren eines auf gute Bilder angewiesenen Geldverdienfotografen erlebt.

Ob das Mittelformat nun der Weisheit letzter Schluß ist, wird neben dem Geldbeutel ausschließlich durch Subjektivität des Fotografierenden bestätigt oder negiert.

Ich freue mich jedenfalls auf den internetialen Sinnstreit, der in Kürze über und ziehen wird ... zumal die Rollei Hy6 ja auch noch klammheimlich aus so mancher Fotoecke winken wird."

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Ein Augenblick


Stuttgart, Schwabstrasse.

Die Treppen über das Westportal des Schwabtunnels gehören zu einer der Streckenvarianten auf meinem Weg ins Büro.

Von einer kleinen Plattform direkt über dem sandsteinernen Portal folgt der Blick der Straße weit in den Stuttgarter Westen hinein.

Weiches Nachmittagslicht, ich habe die Kamera auf die Mauer gesetzt, kein Auto auf der sonst vielbefahrenen Straße, nur ein einzelner Fußgänger, der gerade im Augenblick der Belichtung zu mir hochschaut.