Samstag, 7. Juli 2007
Arles_4
HP/Magnum Konferenz
Nachdem ich bereits am Vormittag wegen Überfüllung nicht mehr in den Vortrag von Magnum-Fotograf Martin Parr kam, hat es dann am Nachmittag geklappt.
Wegen großem Interesse vom Hotel d'Arlatan in das große Théatre d'Arles verlegt, war die Veranstaltung trotzdem voll.
Martin Parr, unermüdlicher Produzent von Fotobüchern, beschrieb symphatisch und mit Witz seinen Werdegang zum Fotografen.
Vom Gr0ßvater gefördert, von seiner englischen Mittelklasse-Umgebung inspiriert, kam schnell das Interesse am Inszenieren, am Sammeln von kuriosen Themen.
So entstanden, mit hintergründigem Humor fotografiert, Bücher über freie Parkplätze, über das Strandleben, über das Essen, das Wohnen. Die Bildern gesammelt rund um den Erdball.
Kurios auch seine Leidenschaft für Saddam-Hussein-Armbanduhren, von denen er - meint er - die größte Sammlung besitzt.
Bei der anschließenden Diskussion musste ich dem Mann der tausend Projekte natürlich die Frage stellen: “Does every photographer need a project?”
Für Martin Parr keine Frage.
Projekte haben einen Anfang, müssen aber auch ein Ende haben. Sie durchzuhalten erfordert Disziplin. Disziplin ist wichtig, deshalb sind Projekte für uns Fotografen wichtig.
Martin Parr fotografiert digital, ist davon sehr angetan (kein Filmwechsel mehr!), fotografiert aber Projekte, die er mit Film angefangen hat, auch mit Film zu Ende.
La nuit de l'année - Die Nacht des Jahres
Ganz Arles war auf den Beinen, zu heiß zum Schlafen.
Mehr als 30 Agenturen, Magazine, aber auch Fotografenkollektive wie Ostkreuz stellten sich in Hinterhöfen und auf Plätzen mit ihren Arbeiten vor.
(Übrigens, auch eine Anregung, sich mal mit Digitalen Slideshows zu beschäftigen.)
Ein Bildermeer, ein Menschenmeer in der pittoresken Kulisse einer heißen Sommernacht in Arles
Agence Magnum Photos, Mythes et Realites
Die vielversprechende Veranstaltung (mit Abbas, David Hum, Guy Le Querrec, Susan Meiselas, Lise Sarfati, Chris Stelle-Perkins u. a.), findet heute am späten Nachmittag statt. Ich werde sie heute wohl nicht mehr im Blog unterkriegen.
Wenn es interessantes zu berichten gibt, werde ich das von zuhause aus nachschieben.
Arles, das waren 11 Ausstellungen (von 17), tausende Fotos gesehen, ein paar wenige selbst gemacht, Veranstaltungen, Ideen und Anregungen, Licht und Wärme und keine Sekunde Langeweile.
Habe heute morgen auf dem riesigen Grand Marché Provencal meinen Proviant für die Rückreise eingekauft.
Au revoir, Arles!
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Danke, Martin, fuer diesen persoenlichen Report aus Arles! detschilke
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