PAOLO PELLEGRIN„Wenn ich meine Arbeit mache und das Leiden anderer erlebe – ihren Verlust und manchmal ihren Tod – dann fungiere ich nach meiner Empfindung als Zeuge.
Es ist meine Rolle und meine Verantwortung, Aufzeichnungen für unser kollektives Gedächtnis zu schaffen.
Das hat etwas zu tun mit Vorstellungen von Rechenschaft.
Diese Menschen werden vielleicht nur im Moment ihres Leidens wahrgenommen, und die Wahrnehmung wiederum macht uns die Ausrede unmöglich, wir hätten
nichts gewusst.
Gleichzeitig spüre ich, dass es in diesem sehr heiklen und fragilen Raum, der den Tod umgibt – ein Raum, in den ich manchmal sowohl das Privileg wie auch die Bürde habe einzutreten – dass dort die Möglichkeit einer Begegnung existiert, die über alle Worte und jede Kultur und alle Unterschiede hinausgeht.
Man ist einander und dem Mysterium des Sterbens ausgesetzt. Ich spüre, dass ich in diesem Augenblick etwas betrachte, dass ich nicht vollständig sehen kann, das mich aber ansieht. In diesem Austausch lässt sich etwas Universales und zutiefst Intimes finden.
Der Tod des anderen bedeutet einen Verlust, der jeden Menschen angeht.“
Der Magnum-Fotograf Paolo Pellegrin zeigt seine auch als Buch erschienene Fotoserie "As I Was Dying" auch als Ausstellung.
Seine beeindruckenden SW-Fotos aus Kriegs- und Krisengebieten sind ungemein ergreifend.
Oft aus der Distanz, oft nur schemenhaft angedeutet, graben sich Elend und Not von Mit-Menschen in das Herz der Betrachter.
Noch bis zum 11. Januar 2009 im Zephyr in Mannheim.
Eim Muss!
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