Donnerstag, 10. Juli 2008

Adobe Camera Raw versus DXO 5.2

aus ACR

aus DXO 5.2


aus ACR


aus DXO 5.2


Aufnahme mit einer Canon 5D und EF 70-200mm L bei 3200 ISO.

Die Bilder sind 400 x 400px Ausschnitte, stellen also exakt die 100% Bildansicht dar.

JPG ohne Weiterverabeitung direkt aus den RAW-Konvertern.
In beiden Programmen wurde keine Schärfung (USM) und keine Rauschminderung vorgenommen.


Meine Meinung:

DXO liefert ein detailreiches, besser aufgelöstes und schärferes Bild mit besserem Binnenkontrast.

Die höhere Schärfe führe ich u. a. auch auf die Korrektur von Objektiv"schwächen" durch Lens Softness zurück. Dahinter steckt ein Modul mit Korrekturalgorithmen für eine spezifische Kamera/Objektiv-Kombination.

Einen Vergleich mit abgeschalteter Lens Softness halte ich für nicht sinnvoll, weil gerade die individuellen Module zur Objektivkorrektur ein Kernstück der Software sind (wer sich erinnert: am Anfang mussten die Kamera/Linsen-Module noch einzeln gekauft werden).

Bei einem, mit ACR vergleichbaren Luminanzrauschen, liefert DXO ein Bild mit deutlich weniger Farbstörungen und hat damit auch hier die Nase vorn.

Übrigens: Rauschunterdrückung führt bei beiden Konvertern zwar zu glatteren Flächen, aber auch zu Detailverlusten und unschönen Verschmierungen in feinen Details wie Haaren, Gras etc.
Wenn unbedingt nötig, dann mit Vorsicht anwenden. Ich selbst habe mit Ergebnissen wie im DXO-Beispiel keinerlei Probleme.

Die Version 5.2 von DXO läuft stabiler als die Version 5.1, Abstürze gab es bisher* nicht.
Allerdings gibt es noch immer das Phänomen der verpixelten Bilder, vor allem beim Vergleich zwischen Original und bearbeitetem Bild.

DXO ist ein resourcenhungriges Programm, "untermotorisierte" Rechner wie mein Powerbook G4 haben ihre liebe Not damit.
Das "Entwickeln" einer Datei aus der Canon 5D dauert mit dem PB G4, 2GB RAM immerhin schlappe 3 Minuten! (ein neues Powerbook kann gerne bei mir abgeben werden ;-)

ACR ist dagegen geradezu ein Sprinter.

DXO empfiehlt sich für die Batch-Verarbeitung über Nacht.
Wer sich mit den Entwicklungseinstellungen für die Bilder etwas Mühe gibt, wird am nächsten Morgen mit versandfertigen Bildern belohnt.

DXO kann nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, die einzige Software mit integrierter Korrektur von optischen Systemen zu sein.
Aber - ich höre nichts gegenteiliges - sie ist immer noch die Beste am Markt.

Canon und Nikon integrieren in der Zwischenzeit in ihre hauseigenen RAW-Konvertern diese Korrekturen auch - natürlich nur für die eigenen Objektive.

In Four-Thirds-Kameras werden Korrekturdaten für Linsenfehler bereits in der Kamera hinterlegt.

Auch eine P&S-Kamera wie die Ricoh GX 200 kann die optischen Verzeichnungen des festeingebauten Zooms bereits bei der Aufnahme korrigieren.

Uns kann es nur recht sein.
Aber DXO wird der Wind immer stärker ins Gesicht blasen.

Für heute gilt auf jeden Fall: DXO 5.2 ist (k)eine Empfehlung wert.*


*Nachtrag von 11.07.

Die RAW-Engine kann so gut sein wie sie will …
…nachdem ich heute an der Batch-Verbeitung von ca. 30 Fotos kläglich gescheitert bin, muss ich meine Empfehlung wohl revidieren.
Ich werde die Bilder im "guten alten ACR" verarbeiten und kann den Leuten von DXO nur ganz dringend empfehlen, schleunigst ihre Hausaufgaben zu machen, sonst heißt es nämlich bald: 6! Setzen!

siehe auch hier

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