Donnerstag, 13. September 2007

Workflow_2

So, der Termin ist erfolgreich erledigt, die Dateien sind doppelt - auf Rechner und CF-Karte - gesichert.
Jetzt kann es an's edieren gehen!


Wir haben einen Stapel auf's Höchste gesicherter Daten auf unserer externen Archiv-Festplatte.

Wenn es sich um einen größeren Termin gehandelt hat, womöglich mit unterschiedlichen Situationen, Personen, etc. müssen wir die Daten jetzt edieren.

Edieren heißt nicht, die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.
Edieren heißt, eine gute Auswahl für die Auftraggeber zu treffen.

Ein einmaliges Durchschauen der Fotos reicht in der Regel nicht aus.
Wenn wir schon mehrfach über die Bilder gehen müssen, können wir das gleich mit notwendigen Arbeiten verbinden.

Wir öffnen unseren Archivkatalog, suchen das Foto, mit dem unser Auftrag beginnt, wechseln dann in die Bildschirmpräsentation.

Bei Expression Media lässt sich zum Einzelbild ein Histogramm und eine Lupenansicht einblenden.
Wir schauen alle Bilder durch, lassen sie auf uns wirken.

(Übrigens: ich kann ich mit der Möglichkeit Bildern durch Bewertung (Sternchen etc.) in eine Rangfolge zu bringen nichts anfangen.)

Nur wenn ein Bild absolut(!) keinen(!) technischen oder inhaltlichen Ansprüchen genügt, löschen wir es.

Wir hätten - damals - niemals ein Negativ aus einem Streifen geschnitten, auch wenn es vollkommen schwarz oder weiß war - deshalb auf 100% Sicherheit gehen - im Zweifel für den Angeklagten!

Jetzt wird es speziell, softwarespezifisch.
Es ist eben ein individueller Arbeitsablauf.

Ich fotografiere in der Regel RAW-Dateien und “entwickle” sie in DxO.

Gründe: es gibt für meine Kameras und die meisten meiner Objektive spezielle Module in diesem Programm.
Sei auch der RAW-Konverter nicht besser (aber auch nicht schlechter!) als ein Adobe ACR, Capture One u. a., so bewirken doch die Optikmodule wahre Wunder.

Unschärfen durch Kontrastarmut, Farbfehler, purple fringing, Verzeichnung, geometrisch Korrekturen bei WW-Zooms, Vignettierung werden herausgerechnet. Es gibt highlight-recovery und lighting, das lokal Kontraste ausgleicht.

In RAW-Dateien sind keine Kameraeinstellungen eingebunden. Sie sind nur angeheftet, nicht wie bei JPEG ins Bild eingearbeitet.

Somit sind nachträgliche Einstellungen möglich:

  • An vorderster Stelle: Weißabgleich und Belichtung.
  • Bei der Belichtung sind bis zu ± 3 Blenden drin!
  • Wer mit mehreren unterschiedlichen Gehäusen (20D, 1D MKII, 5D) arbeitet kann allen Bildern die Farbcharakteristik eines einzigen Gehäuses (5D) zuordnen.
  • Zusammen mit einem konstanten Weißabgleich und dem Belichtungsausgleich sind situationsbezogene konsistente Ergebnisse zu erreichen.
  • Ich bekomme JPEG's die entweder keine, oder nur marginale Nachbearbeitung brauchen

Ich öffne den Archivordner also in DxO und wähle in der Regel alle(!) noch darin vorhandenen Bilder zur Weiterverarbeitung aus.

(Übrigens: ich kann mit den bei einigen Programmen in Mode gekommenen "Projekten" nichts anfangen. Auch das Edieren muss nicht in die Verarbeitung. Allerdings kann das All-In-One-Prinzip für Mobilarbeiter Sinn machen.)

Da die Konvertierung von größeren Datenmengen in der Regel über Nacht erfolgt (habe ein G4 PB!), ist es unwichtig, wie viele Bilder verarbeitet werden.
Ich möchte beim nächsten Edieren - nach der Konvertierung zu JPEG's - auf jeden Fall noch einmal alle Bilder zur Verfügung haben.

Zusammenhängende Bildserien (Belichtungscharakteristik) werden mit den gleichen Einstellungen (copy and paste) versehen.

Dann werden die Ausgabeparameter eingestellt: tiff, jpg oder dng, oder alles zusammen. Bildgrößen (z.B. volle Größe + 10/15 + Webauflösung, Kompressionsfaktor bei JPG, Auflösung, Ordername und Ort an dem die verarbeiteten Bilder abgelegt werden sollen.

You press the button …

Am nächsten Tag in Expression Media einen neuen Katalog öffnen, den Ordner mit den verarbeiteten Bildern auf das Fenster ziehen, als Thumbnail-Größe z. B 640 px einstellen und die Bilder mit frischen Augen durchgehen.
Natürlich geht das auch im Präsentationsmodus.

Jetzt kann man Entscheidungen treffen, kann -überlegt - löschen.
Die Fotos sind ja alle noch im Archiv vorhanden.

Schlussredaktion, vielleicht schaut ein Kollege drüber.

Bilder korrekt beschriften (z. B. in iptc-Batch), CD/DVD brennen (Toast), senden (mit Expression media per Email; mit itcp-Batch, Cyperduck oder filezilla per ft.

(siehe auch: kleine Helferlein)

Noch ein Wort zu den EXIF-Dateien: ich bin der Meinung, dass Informationen über Kameras, Optiken, benutze Software, Uhrzeit und bald auch GPS-Koordinaten niemanden etwas angehen.
Bilddateien ohne angehängte EXIF-Dateien werden außerdem etwas kleiner.

Um diese Anhänge vor dem Versand/Brennen zu Entfernen, gibt es einige Programme, u. a. SnapsCleaner.
Wird aus iptc-Batch versandt, werden die EXIF-Daten auch gelöscht.

Alles in trockenen Tüchern?

Ab und an auch mal einen Print machen, einfach so.
"The proof of the pudding is in the eating!"

CF-Karten neu formatieren!

Fertig!

Jetzt könne wir nur noch warten!

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