Samstag, 6. Oktober 2007

Im Vorübergehen / En passant / Passing by



Für mich ist W. Eugene Smith ein Vorbild.

Nicht nur, dass er ein ganz großer Fotojournalist war.

Er hat sich auch auf eine ganz außergewöhnlich intensive Weise mit den Themen befasst, die er fotografiert hat.
Nicht nur durch das Fotografieren selbst, sondern auch indem er versuchte, sich durch Schreiben seinen Themen zu nähern.

Immer präsent ist mir seine Reportage über Albert Schweitzer, die ihre Kraft aus der persönlichen Auseinandersetzung mit Schweitzer bezieht.
Oder die harten und düsteren Fotos von "Spanish Village", mit denen es ihm eindringlich gelang, Francos Spanien in Bilder zu übersetzen.

Und natürlich seine Minamata-Reportage, mit der er das Leiden der durch die Einleitung von Quecksilber in Meer erkrankten Menschen dokumentierte. Und die für die Chemie-Firma so bedrohlich wurde, dass sie Smith durch gedungene Schläger krankenhausreif prügeln ließen.

Zu dem Foto, dass seine Minamata-Reportage auf den Punkt bringt, sagte Smith in einem Interview:


I could see the picture building in what I was trying to say.
I found it emtionally moving, and I found it very difficult to photograph through my tears.
However, I made that photograph.

Ich konnte zusehen, wie das Bild sich zu dem entwickelte, was ich zu sagen versuchte.
Es war bewegend, und es war sehr schwer, durch meine Tränen hindurch zu fotografieren.
Wie auch immer, ich habe das Foto gemacht.

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