Freitag, 29. Februar 2008

Emma kommt herangesaust …

… und eigentlich sollen wir morgen alle in der sicheren und warmen Stube bleiben.

Vielleicht gibt es ja doch ein paar Schlechtwetter-Fotografen, die es nicht lassen können und Emma unbedingt auf die Platte bannen möchten.

Wer ein schönes Sturm-Bild erwischt und es mit anderen teilen mag: schickt doch was an thepubliceyeblogATgmail.com

Das soll kein Projekt werden, höchstens ein "Projektle".


Und schön aufpassen, dass euch der Himmel nicht auf den Kopf fällt!

Sigma DP1 - Beispielbilder

Auf einer japanischen Sigma-Seite sind 37 Beispielfotos, fotografiert mit der DP1, zu sehen.

Die JPG's sind ladbar, so dass sie jeder in seinem Bildbearbeitungsprogramm auf Herz und Nieren prüfen kann.
Keine Sorge, die wichtigsten Daten - ISO, Blende, Zeit - sind in arabischen Zahlen nachzulesen.

Allerdings - nur 3 Fotos sind mit offener Blende (Bl. 4.0) fotografiert und nur 1 Foto (Nr. 34) ist auch mit 800 ISO belichtet.

Ich kann die Dateien so nicht kommentieren.

Zwischen Erwartung und Ergebnis steht das eigene Fotografieren. Und eine große eigene Erfahrungsbibliothek.
Hier kann ich nur auf dem Bildschirm nach Pixeln schauen, das ist mir zu wenig.

Aber fest steht: die Dateigröße der Fotos beträgt 2640x1760 px (das ist 22,35 x 14,9 cm bei 300 dpi) - nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Donnerstag, 28. Februar 2008

Heiss & Kalt

Canon 20D, EF-S 10-22mm, Bl. 4.5, 1/250 sec., 200 ISO

Straight photography?

Canon 1D MK II, EF 1.8/28mm, Bl. 8, 1/500 sec., 320 ISO, JPG small
Einstellung an der Kamera: JPG small, Schärfe 0, Kontrast -2



Es sollte nur ein Test mit der Unendlichkeitseinstellung der Optik werden.

Dann wollte ich aber doch sehen, wie sehr das Bild optimierbar ist, ohne die Datei zu beschädigen, Tonwertabrisse oder sichtbare Artefakte zu produzieren.

Man sieht sogar noch in der Web-Auflösung (die Bilder haben 800 px an der langen Kante), was für ein erstaunliches Potenzial in einem kleinen JPG steckt.

Das Bild wurde mit "CaptureSharpener" nachgeschärft, eine Tonwertkorrektur vorgenommen, der "lokale Kontrast" angehoben.

An der optimierten Bilddatei sind gegenüber der Originaldatei keine destruktiven Veränderungen zu erkennen.

Farbkorrekturen (JPG!) habe ich keine vorgenommen.
Das Histogramm bleibt "im Rahmen".




Aber wahrscheinlich liegt die Wahrheit - wie so oft - aber eher in der Mitte?

Montag, 25. Februar 2008

Dr. No-No - oder - Werde ich ernst genommen?

Das ist ein No …


Was ein "No" ist, wissen wir alle.

Was ein "No-No" ist weiß Dr. Martina Mettners und stellt die Tontafeln mit den ersten 5 Geboten im Schaufenster ihres Fotofeinkost-Ladens gleich aus.

Und die ersten 5 Gebote sind auch wirklich so vernünftig, dass man sie gerne beherzigen möchte.

Ich habe heute natürlich wieder alles falsch gemacht und Blumenbilder in den Blog gestellt.

Das Erste ist allerdings nur ein "No". Beachten sie bitte die Verfremdung durch kreative Unschärfe.

Das Zweite ist aber ein absolutes "No-No": nicht nur hübsch anzuschauen, nein, auch noch scharf!

Schlimmer geht's nimmer! Oder vielleicht doch? Mit Haustierbildern?

Na, wie auch immer…

Vieles hat der Herrgott dazu bestimmt, durch unser Auge direkt ins Herz zu gehen.
Wir sollen uns daran erfreuen und es dort bewahren.

Dazu braucht's keinen Speicherchip!

sagt euer Photosoph vom Public Eye Blog.


… und das ein No-No!

beide Fotos: Canon S3 IS, Bl. 3.5, 1/10 sec., Auto ISO, freihand, Energiesparlampe von oben


lies auch hier!

Samstag, 23. Februar 2008

Fahnensammelstelle

Canon 20D, EF 1.8/28mm, Bl. 2.2, /2500 sec., 100 ISO


Eine Fahne besteht aus dem an der Stange befestigten Tuch.
Sie vertritt eine Person oder eine Körperschaft, im Gegensatz zur nur kennzeichnenden Flagge ist sie nicht durch ein gleichartiges Stück ersetzbar.
Bei der Fahne handelt es sich um ein hochgradig autoritäres Zeichen, dessen Ursprung die Kriegstechnik ist. Als Feldzeichen diente die Fahne in der Schlacht als Orientierungshilfe. In einer leicht verständlichen Metaphorik verdeutlichte sie den Willen, die Stellung zu behaupten oder auszubauen.
zitiert nach: Steffen Bogen, Kunstwissenschaft/Kunstgeschichte, Universität Konstanz


Schade, dass ich die Fahnensammelstelle erst jetzt gefunden habe.
Wir hätten sie doch so gut gebrauchen können!

Donnerstag, 21. Februar 2008

Un Art!

Ricoh GRD II, Bl. 2.4, 1/30 sec., 176 ISO (ja wirklich!), entwickelt in Lightroom

Nein, ich mache jetzt keine "Spässla" über das sympathische Völkchen der Schwaben, ihre befremdlichen Neigungen oder die Kehrwoche im Besonderen …

… sondern überlasse sie alle dem Betrachten, dem reinsten Kunstgenusse, der Kontemplation.

Mittwoch, 20. Februar 2008

Roter Kinderwagen / Red Buggy

Ricoh GRD II, Bl. 3.5, 1/73 sec., 100 ISO, DNG in Adobe Lightroom


Nicht dass ich in so einem schicken, ferrari-roten Kinderwagen ausgefahren wurde.
Nein, zu "meiner Zeit" waren stromlinienförmige, tiefer gelegte, weiße Korbwagen modern.

Aber der Schallplattenspieler erinnert mich daran, wie ich den psychodelischen Sphärenklängen des Beatles-Albums "Magical Mystery Tour" andächtig auf einem Kofferplattenspieler meines Freundes lauschte.

Und vor dem Grundig wäre ich damals sicher andächtig auf die Knie gefallen. 

Ja, ja …

Dienstag, 19. Februar 2008

Lokale Tonsteuerung - neu gedacht

Die Anregung für diese interessante Technik zur lokalen Tonwertsteuerung kommt von Charles Cramer, dem wir zu danken haben.
Ich habe seine Anregung schon mehrfach mit Erfolg angewandt.
Wer Nachfragen hat, bekommt eine Antwort - versprochen.
Hier ein Beispiel:


Es ist ohne weiteres zu sehen, dass der Tonwertumfang des Bildes zu flach abgestuft ist, das Bild wirkt flau und zweidimensional.


Das Histogramm bestätigt diesen Eindruck. Die Anzahl der Pixel nimmt bereits ab den Mitteltönen und zu den Lichtern hin drastisch ab.

In einer neuen Einstellungsebene "Tonwertkorrektur"(Luminanz) legen wir den Weißpunkt von 255 auf 220 und erzeugen so in den helleren Tönen kräftigere Tonwertstufen.
(Wird während des Verschieben des Weiß-Reglers die "alt"-Taste gedrückt, kann man exakt erkennen, wann die ersten Spitzlichter aufreißen. Dasselbe gilt auch für den Schwarz-Regler.)

Allerdings wirkt die Korrektur global, also auf das ganze Bild und lässt sich so nicht auf ausgewählte Bereiche anwenden.

Es gibt immer noch Raum für Verbesserungen.
Schön wäre eine deutlichere Trennung des Lampions von den dunklen Brauntönen des Wassers.
Dafür brauchen wir eine Technik, die nicht alle Tonwerte des Bildes gleichmäßig anhebt, sondern in unserem Fall die dunklen Töne auch dunkel erhält.

Wir treffen mit dem Lassowerkzeug (L) eine grobe Auswahl des Objekts (Lampion), das wir bearbeiten wollen. Wir wählen eine weiche Auswahlkante von z. B. 15 Pixeln und beziehen ausdrücklich auch Tonwerte in die Auswahl mit ein, die wir nicht(!) verändern wollen.

Hier ist die Auwahllinie zu sehen

Dann öffnen wir eine neue Einstellungsebene "Gradationskurven" (Luminanz).

Wir bewegen die Maus in den dunklen Bereichen des Bildes, die nicht verändert werden sollen. Mit "Befehlstaste + Mausklick" nageln wir die Tonwerte in der Kurve fest, die unverändert bleiben sollen (in unserm Fall ergibt das die unteren vier Punkte).

Nun können wir in dem noch beweglichen Bereich die Kurve verändern und so schieben, dass die reinweißen Partien des Lampions gerade noch zu Spitzlichtern werden.

Die dunklen Bereiche bleiben - wie gewünscht - unverändert.


Zu guter Letzt kann durch "Unscharf maskieren" (in diesem Fall: Stärke 20, Radius 50, Schwellwert 0) noch der "lokale Kontrast" im Bild verstärkt werden.
Das bringt zusätzlich einiges an Leben und Dreidimensionalität ins Bild.

An Histogramm sieht man, dass es nun in den Schatten einige Tonwerte 0 und in den Lichtern einige mit Tonwert 255 gibt.
Das ist so tolerierbar, mehr wäre sicherlich schlecht.
(Grundsätzlich empfiehlt es sich, vor Beginn der Bearbeitung die Sättigung des Bildes (Neue Einstellungsebene "Farbton/Sättigung") etwas (z. B. -10) zu reduzieren.
Dadurch wird verhindert, dass die Lichter vorschnell aufreißen.
Und, wenn alles gut ist, nicht vergessen: mit "shift+Befehl+E" die erzeugten Ebenen wieder zusammenzubacken.)


Hier noch mal Ergebnis (oben) und Ursprung (unten) im Vergleich.



"Alle Wege führen nach Rom".
Für Photoshop, das mächtige Bildbearbeitungsprogramm, gilt: es führen oft mehrere Wege zum selben Ziel.

Diese Technik zur lokalen Tonsteuerung lässt sich überall dort hervorragend einsetzen, wo es nicht, oder nur mit großem Aufwand möglich wäre, die zu verändernden Bildpartien exakt auszuwählen bzw. zu maskieren.

Charles Cramer hat in seiner Beschreibung der Technik noch weitere augenfällige Beispiele parat.

Mit etwas Phantasie und Kombinationsgabe lassen sich sicher auch noch andere Wege zum selben Ziel finden.



Uff!

Montag, 18. Februar 2008

Das brausende Leben


vlnr: Andreas Renschler, Trucks; Dieter Zetsche, Chef; Bodo Uebbe, Finanzen

alle Fotos mit der Canon 1D MK II, EF 16-35, Bl. 2.8, 1/80 sec., 640 ISO


Ja, das sind authentische Szenen aus dem brausenden Leben eines Fotojournalisten.

Unter den Hardcore-Schreibern kursiert eine andere Bezeichnung für "uns Knipser": Arsch mit Finger.
Tja, den Finger sieht man dann im zweiten Bild.

Wenn ich auch gelegentlich die Agentur-Kollegen um ihr - hoffentlich - regelmäßigeres Einkommen beneide, diesmal war ich um meine "Freiheit" froh.

Wer sich bereits zwei Stunden vor PK Beginn mit der Präsenz seiner Fototasche einen strategisch günstigen Platz am Vorstandstisch gesichert hat und Minuten vor Beginn in hilfloser Wut mit ansehen muss, wie ein Mensch aus der Presseabteilung das Namensschild "Dieter Zetsche" einfach an einen anderen Platz stellt, der kann sich wahrlich "verarscht" fühlen.

Canon EOS 20D, EF 4/300 L, Bl. 4, 1/125 sec., 800 ISO


Was gibt's da zu grinsen?

Samstag, 16. Februar 2008

Qu'est-ce que c'est?

Ricoh GRD II, Bl. 2.4, 1/5 sec., 100 ISO


Ich habe nachgedacht.
Ich weiß es leider auch nicht.
Manchmal überkommt es einen halt.
Und wenn man dann eine Kamera griffbereit hat …

Mittwoch, 13. Februar 2008

A propos… Hauttöne

Glücklich wer - wie Jim Rakete - überwiegend in Schwarz/Weiß fotografiert.
Der freut sich über einen großen Tonwertumfang und kann, wenn nötig, Grauwerte durch Filter steuern.

Wer dagegen in Farbe fotografiert, fotografieren muss…

Ich sitze im Gras und schweige.
Der Himmel ist blau wie das Meer.
sagt Georg Bydlinski in seinem Gedicht “Garten” und benennt - unbeabsichtigt - drei wichtige Bezugspunkte der Farbfotografie.

Mit dem Grasgrün und dem Himmelsblau haben wir es eigentlich nicht so schwer.
Falsche Grün- oder Blautöne von Gras und Himmel werden von unseren Augen via Gehirn nicht so einfach "richtig" gestellt.
Wir merken, wenn ein Himmel zu violett, ein Grün zu unnatürlich wirkt.

Aber der Mensch der im Gras sitzt, wie sieht denn der aus?
Bleiche Bläue, Bluthochdruck oder grünliche Gesichtsfarbe?

Auch ein noch so guter Weißabgleich garantiert uns keinen natürlichen Hautton!

Mit einem einfachen Mittel lässt sich prüfen, ob wir in etwa einen angenehmen (mitteleuropäischer) Hautton haben:
man wählt (in Photoshop!) das Pipetten-Werkzeug (I), Aufnahmebereich 3x3 Pixel und inspiziert damit Hautpartien.
Wir schauen dazu im Info-Fenster ausnahmsweise mal in die CMYK-Werte.

Ein "schöner" Hautton hat ca. 10% mehr Gelb als Magenta und einen deutlich unter dem Magenta-Wert liegenden Cyan-Wert.
Beispiel: Magenta 39%, Yellow 43% (+10% von 39 Magenta!).

zumindest die Hauttöne sind hier halbwegs OK, mussten aber stark korrigiert werden.


Korrekturen lassen sich via "Neue Einstellungsebene-Selektive Farbkorrektur-Rottöne" einstellen. Man fängt sehr fein an, z. B. -5 Cyan, -5 Magenta, +10 Gelb und misst die Veränderung nach.

Wer keine globale Änderung im Bild will, geht in den Maskierungsmodus (Q) und überpinselt (B) die zu korrigiernden Stellen (z. B. Gesicht, Hände).
Nach Verlassen des Maskierungsmodus (Q) sieht man die Auswahllinien (müssen nicht präzise sein).

Danach verfährt man wie oben beschrieben.

Die Buchstaben in Klammern beziehen sich auf die entsprechenden Tastaturbefehle in Photoshop!

Dienstag, 12. Februar 2008

Apple-Kuchen

Einen Tag nach dem ersten großen Leoparden-update auf OS X 10.5.2, liftet Apple auch seine Bildbearbeitung Aperture auf die Version 2.

Wie Adobe Lightroom eher auf die Bedürfnisse mobil und aktuell arbeitender Fotojournalisten ausgerichtet, ist es fraglich, ob Aperture jemals aus dem großen Schatten der Adobe-Software treten kann.

Immerhin arbeiten fast 70% aller Profis mit dem Adobe-Schwergewicht Photoshop, ca. 24% mit Adobe Lightroom, während für Apple Aperture mit knapp 6% nur ein kleines Stück vom Kuchen übrig bleibt.

Ob uns der frische Apple-Kuchen wohl besser schmecken wird?

Montag, 11. Februar 2008

"Ich habe Glück, ich habe einfach Glück gehabt" - Jim Rakete

Gestern abend gab es auf arte eine sehenswerte Dokumentation über den Berliner Fotografen Jim Rakete.

Rakete, Jahrgang 51, (der Name ist eine Verballhornung des französischen Raquette) hat den Fotografenberuf von der Pike auf gelernt.

Als Jugendlicher arbeitet er für Tageszeitungen, fotografierte Auftritte von Rockstars in Berlin, wurde dann Manager und Promoter der Neuen Deutsche Welle (Spliff, Nena, Nina Hagen Band, Ärzte) und fand Ende der 80er Jahre zurück in die Portrait- und Werbefotografie.

Wenn auch mit großem Studio und Mitarbeiterstab, so scheint er doch schlicht und auf das Wesentliche reduziert zu fotografieren.

Jim Rakete porträtiert hauptsächlich in Schwarz/Weiß, fotografiert vorwiegend mit Groß-und Mittelformatkameras auf Film.

Er kann gut mit den Leuten, nutzt die unbedachten Momente nicht aus, hebt nicht auf Pointen ab.

Überhaupt: analoge Fotografie ist sein Ding, nur sie kann - sagt er - die Welt anhalten.

"Ich habe Glück, ich habe einfach Glück gehabt, ich glaube, das ganze Geheimnis ist, ich bin einfach den richtigen Leuten begegnet."


"Jim Rakete – Photographien"
Vom 19. Januar bis 1. März 2008 in der Berliner Galerie Camera Work.

Sonntag, 10. Februar 2008

Im Vorübergehen / En passant / Passing by

Ricoh GRD II, Bl. 2.4, 1/3 sec., 800 ISO




Das hat jetzt nur sehr indirekt mit dem heutigen Foto zu tun:

Der von Albert Renger-Patzsch 1928 herausgebrachte Fotoband "Die Welt ist schön" inspirierte auch Thomas Mann, der 1929 den Literaturnobelpreis für die "Buddenbrooks" erhielt, in die Auseinandersetzung Kunst vs. Fotografie einzugreifen.

Er kritisierte die "humanistische Prüderie", den Kulturkonservatismus seiner Zeit und schrieb:
"Technizierung des Künstlerischen - gewiß, es klingt schlimm, es klingt nach Verfall und Untergang der Seele.
Aber wenn nun, indem das Seelische der Technik anheimfällt, die Technik sich beseelt?"

Freitag, 8. Februar 2008

Foveon vs. Bayer - ist dreilagig wirklich besser?

Weil Dietmar Wüller ein vielbeschäftigter Mensch ist, habe mich damit abfinden müssen, doch selbst ein populär-wissenschaftliches Werk zum Thema Bayer-Sensor versus Foveon-Sensor zu schreiben.

Ich werde mein Bestes geben - aber wie immer ohne Gewähr! Trotzdem, wenn es sachliche Fehler gibt, bitte ich herzlich um korrigierende Kommentare. Auch Anmerkungen, Ergänzungen oder gar Erfahrungen sind willkommen!


Der Aufbau des Foveon-Senors ist auf den ersten Blick verständlich: ähnlich wie bei Farbfilmen wird die unterschiedliche Eindringtiefe des einfallenden Lichts ausgenutzt und auf drei Schichten des Senors verteilt.
In Kombination mit einem IR-Sperrfilter ergibt sich damit ein “Farbsehen” nicht unähnlich dem des menschlichen Auges.

Allerdings gelingt die Farbtrennung nicht optimal. Die Bilder mussten bisher - bis zur Sigma SD14/DP1 - als RAW-Daten ausgelesen und mit externer Software optimiert werden.
Aktuelle Kameras können jetzt auch kameraintern JPG's erstellen, allerdings bisher mit nicht so gutem Ergebnis.

Der Vorteil der Foveon-Technologie ist, dass jeder Sensorpixel alle Farbinformationen direkt aufnimmt.
Die Farbinformationen müssen nicht wie beim Bayer-Sensor interpoliert (nachträgliches Einfügen von errechneten Inhalten) werden.
Es entstehen deshalb Bilder mit großer Farbgenauigkeit und, weil kein Anti-Aliasing-Filter zur Verhinderung von Moiré notwendig ist, auch mit hoher Schärfe.

Ein Nachteil ist allerdings das hohe Bildrauschen.
Der Grund dafür ist eine geringe Farbtrennung und daraus resultierend die Notwendigkeit einer hohen Rückverstärkung der Farbsättigung.

Die Auflösung des Foveon-Sensors wird üblicherweise “schöngerechnet”, indem die Pixelzahl des Sensors einfach mit 3 (Farblayern) multipliziert wird.
Tatsächlich (ich erspare mir die Rechenformel) dürfte die realistische Auflösung einer SD14/DP1 eher bei 8 bis 10MP, als den angegebenen 14MP liegen.

Dafür sprechen auch Vergleiche zwischen Canon 5D und Sigma SD14, wobei die kleineren Sigma-Dateien (4,xMP) auf die 12MP der Canon interpoliert zeigen, dass die Bildqualität der SD14 annähernd der der 5D enspricht, die Canon trotzdem aber einen Vorsprung bei der Auflösung verbuchen kann.

Entsprechende Erfahrungen habe ich mit verfügbaren JPG-Dateien der DP1: sie lassen sich ohne wesentlichen Qualitätsverlust auf 10MP interpolieren und durch leichtes Nachschärfen und anheben des lokalen Kontrasts optimieren.

Ohne diese “Hochrechnen”, also in der Originalausgabe, ist der Datensatz aber - da beißt die Maus kein' Faden ab - bei 300dpi mit 14,9 x 22,35cm nicht viel größer als ein 13/18-Print!


Im Gegensatz zum Foveon- ist der Bayer-Sensor farbenblind und liest nur Helligkeitswerte (Luminanz) aus.
Erst mit Hilfe der Bayer-Matrix, einem vorgesetzten schachbrettartigen Farbfilter, kann er Farbinformationen interpolieren.

Die Farbverteilung auf der Matrix ist entsprechend dem des menschlichen Sehens verteilt: 50% Grün, je 25% Blau und Rot.

Weil nun jeder Pixel nur eine Farbinformation erhält, müssen Informationen aus benachbarten Pixeln mit zur "Farbherstellung" herangezogen werden.

Bei diesem als Interpolation bezeichneten Verfahren werden Farbdaten eingefügt, die mit wahrscheinlicher Ähnlichkeit bzw. statistischen Verfahren erzeugt wurden.
Artefakte, Moiré, Farbstörungen oder sogar Falschfarben bei sehr kleinen Objekten an der Auflösungsgrenze (kleine Äste vor hellem Hintergrund, siehe Beitrag von Carl Weese) sind die Folge.

Bei Grün müssen folgerichtig 50% einer Farbfläche, bei den anderen Farben sogar 75% durch Interpolation dazugerechnet werden.

Es ergibt sich daraus, dass für einen Pixel des Bildes ein Pixel des Sensors (wie bei Foveon) allein nicht ausreicht.
Das heißt, die tatsächliche Auflösung ist geringer, als uns die Pixelzahl des Sensors vorgaugelt.

Trotzdem: eine Datei aus der Canon D5 hat bei 300dpi eine Größe von ca. 25x37cm, also annähernd A3.

Zusammengefasst:
wir haben es mit zwei unterschiedlichen Ansätzen zur Bilderzeugung zu tun.
Mit beiden Lösungen können wir heute Bilder auf allerhöchstem technischen Niveau erzeugen.
Der Foveon-Sensor ist trotz seiner Leistung aus welchen Gründen auch immer ein Exot geblieben.
Entscheiden werden wir uns aber eher für oder gegen ein Kamerasystem, als für oder gegen eine bestimmte Sensortechnologie.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Mittwoch, 6. Februar 2008

Aschermittwoch

Ricoh GRD II, Bl. 7.1, 1/440 sec., 100 ISO




„Memento homo, quia pulveris es, et in pulverem reverteris“

oder auch …

Montag, 4. Februar 2008

Abend bei Schiller

Ricoh GRD II, Bl. 3.5, 1/290 sec., 100 ISO


Schiller-Nationalmuseum in Marbach, Südseite


P.S.:
Das Nationalmuseum ist wegen Umbau bis zum Schillerjahr 2009 geschlossen.
Aber im angeschlossenen Literaturarchiv ist noch bis 24. Februar eine Ausstellung mit Robert Gernhardts Brunnen-Heften zu sehen.
675 Schreibhefte voller Lyrik, Prosa, Komik, Reflexion, Aphorismus (!), Essays, Satire, Cartoon etc. etc.

Sonntag, 3. Februar 2008

Sigma DP1 - erste Bildbeispiele

Bei dpreview gibt es erste "Musterfotos", fotografiert mit der Sigma DP1, zu sehen.
Leider sind die meisten der Bilder mit 100 ISO fotografiert, versteh einer warum.

Nun gut, ich habe mir anhand der downloadbaren JPG-Dateien einen ersten Eindruck verschafft:

  • Der Dynamikumfang der Bilder ist deutlich besser als der einer Mini-Sensor-Kamera. Wahrscheinlich auf DSLR-Level.
  • Die Bilder zeigen noch feine Tonwertabstufungen in den Tiefen, keine Abrisse, keine Artefakte.
  • Das Bildrauschen ist moderat, auch bei 400 ISO unauffällig, aber vorhanden. Kein Vergleich zu Mini-Sensor-Kameras, aber nicht auf dem Niveau von aktuellen DSLR's.
  • Leichtes Nachschärfen und Anheben des lokalen Kontrastes verbessert den Bildeindruck deutlich und ohne Qualitätsverlust.

Aber!

Die Bildgröße beträgt bei der Standardauflösung von 300 dpi gerade mal 14,9 x 22,35 cm!
Das ist kaum größer als das 13x18 Printformat.

Eine Ricoh GRD II liefert dagegen bei gleicher Auflösung eine Bildgröße von 21,16 x 30,89 cm, also gut DIN A4.

Die Größe einer Bilddatei sagt natürlich nichts über deren Datenqualität aus.
Aber sie ist eine klare Einschränkung für professionelle Nutzungsmöglichkeiten.

Im Vorübergehen / En passant / Passing by


"Der Tod ist dieses Lebens Ende,
die Taube kackt auf Monumente."

"While death brings all lives to their ends,
the pigeon shits on monuments."
Robert Faulmüller


Diesen Sinnspruch schreibe ich jetzt einfach mal meinem Großvater zu.
Der hat mir nicht nur einige Sinnsprüche weitergegeben, sondern auch den Sinn dafür weitervererbt.

Was ist nun der Sinn hinter diesem Spruch?

Im ersten Halbsatz steht eine banale Weisheit:
Memento mori! Gedenke Deines Sterbens!

Wer die Allgegenwart seines Todes nicht verdrängt, der hat einen guten einen Wertemaßstab für sein Tun und sein Lassen.

Im zweiten Halbsatz findet sich ein Bild, das wir als Symbol für die Vergeblichkeit und Vergänglichkeit menschlichen Handelns und Strebens deuten können.

Ist das nicht eine wunderbare Lebensweisheit?

Ein Sinnspruch oder Aphorismus*ist wie ein Mantra.

Deshalb: merken und einmal am Tag aufsagen.
Wenn nötig, reicht auch leise.


Bitteschön, was hat das denn jetzt mit Fotografie zu tun?

Nun ja, also …


*und zum Weiterlesen:
Taz Mag vom Wochenende, Anette Brüggemann, Aphorismen am laufenden Meter, wegweisende Sterne am Himmel

Samstag, 2. Februar 2008

Kleine Anekdote …

… aus einer Zeit vor der Digitalen Götterdämmerung
oder
This Could Be The Last Time
oder
Warum ist Schwarz/Weiß manchmal farbiger als Farbe?



Naturkundliche Betrachtungen im Wald, fotografiert mit der Leica M6 auf Ilford XP1



Well this could be the last time
This could be the last time
Maybe the last time
I dont know. Oh no, oh no.

Manchmal kommen halt so Dinge zusammen: ein altes Bild wird ausgegraben, ein alter Song wird gespielt, Erinnerungen kommen zurück.

Im Winter 1996 habe ich einen kleine Reportage über einen Waldkindergarten fotografiert.

Waldkindergärten waren en vogue: die Kinder streunten einen halben Tag lang zusammen mit ihren Betreuerinnen und einem Bollerwagen durch den Wald.
Bei Wind und Wetter! Sommers wie Winters!
Eine tolle Sache!

Jetzt musste ich (es freue mich natürlich!) eines der Bilder wieder ausgraben und in höherer Auflösung neu scannen.

Ich würde jedem, der bisher nur digital fotografiert hat, einen Blick auf so einen Rohscan empfehlen: man ist mit allen Schwächen der digitalen Fotografie schlagartig versöhnt!

Mal abegesehen davon, dass ich den Eindruck habe, dass sich dieser C-41 S/W-Film im Laufe von mehr als 11 Jahren nicht gerade zu seinem Vorteil verändert hat.

Aber zurück zur Geschichte.

Nicht nur in der Liebe gibt es ein letztes Mal, wie die Stones voller Lebensweisheit singen.
Auch beim Fotografieren!

Und die kleine Bildergeschichte vom Winter 96 war die letzte S/W-Reportage, die ich fotografiert habe.

Aber trotzdem, ich will es nicht verheimlichen, habe ich sicherheitshalber parallel dazu noch auf Farbnegativfilm fotografiert.

Die Farbfilme liegen immer noch unberührt im Archiv.
Die wollte niemand sehen.




PS.:

Heut ist Lichtmess!
An Lichtmess bei Licht ich zu Abend ess!
oder auch:
Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,

ist der Frühling nicht mehr weit.“

Freitag, 1. Februar 2008

Auszeit

Ricoh GRD II, Bl. 3.5, 1/84 sec., 100 ISO



"Im Übrigen bin ich immer noch der Meinung, dass die beste Kamera diejenige ist, die man immer dabei hat, auch in der Auszeit."

EX und IF - Daten über Daten über Daten über…

EXIF- und Metadaten doch lieber vor dem Bildversand löschen?

Marc Rochkind schreibt einen spannenden Artikel über EXIF-Daten, Meta-Daten und Meta-Meta-Daten.

Und er stiftet freundlicherweise ein kleines Programm, damit wir uns selber schlau machen können.


Lesenswert!