Dienstag, 27. Februar 2007

Montag, 26. Februar 2007

Regenbogen / Rainbow

Canon Powershot S3 IS, ISO 80


Es ist eigentlich nicht so meine Art, aber heute bin ich doch in Verlegenheit.

Deshalb gibt es ein Wetterbild (mit dem Stuttgarter Fernsehturm), morgens aus dem Wohnzimmerfenster, nach einem heftigen Regenschauer fotografiert.

Was ich allerdings besonders finde, ist die starke hell-dunkel Trennung durch den Regenbogen.

Sonntag, 25. Februar 2007

101



Dieses Foto ist ca. 100 Jahre alt.
Ein Portrait der Gr0ßmutter meiner Frau.
Ein Portrait eines jungen Mädchens, ungefähr 15 Jahre alt.
Der offene Blick, die selbstbewußte gerade Haltung, die "moderne" Frisur stehen im Kontrast zur Kleidung und dem romantisierenden Studiohintergrund.
Ein wunderschönes Foto, sepiagetönt, 6x9cm, wahrscheinlich ein Kontakt, auf Karton aufgezogen.
Das Foto zeigt nicht die geringste Spur von Alterung!

Ist es nicht eine wunderbare Sache zu sehen, wie weit Erinnerungen reichen können?

Die Straße - verbotenen Zone?

Im Magnum-Blog findet gerade eine Diskussion um ein spannendes Thema statt: Straßenfotografie.

Es geht u. a. um die Frage, ob nicht durch das Verbot von Straßenfotografie ein kollektives Erinnern verhindert wird.

Oder wie Julie Gauthier in einem Kommentar schreibt, dass ohne Straßenfotografie: "… only will last a faked portrait of my generation."

Ich würde sogar weitergehen und sagen, ohne Straßenfotografie bleibt nur ein gestelltes, ein unechtes Gesicht unserer Gesellschaft.

Ich werde die Diskussion weiterverfolgen und gelegentlich zusammenfassen.

Freitag, 23. Februar 2007

Neunundneunzig!


Das soll heute also der 99. Post sein?

Ich bin natürlich etwas stolz darüber, 99 Tage fast ohne Pause durchgehalten zu haben.
(Alte Blogger grinsen müde!)

Der Aufwand, das weiß jeder Blogger, ist doch größer als man zu Anfang denkt.
Man will ein gewisses Niveau halten, keine Verlegenheits-posts, kein Gelaber.

Schön zu sehen, dass Besucher rund um den Erdball den Blog besuchen und wiederkommen.
60% sind aus Deutschland, aus dem "Rest"-Europa kommen nochmal 30%.
5% der "visitors" sind aus den USA und die restlichen 5% verteilen sich von China bis Südafrika, von Brasilien bis Indien.

Eigentlich eine rundum schöne Sache!

Wenn da nicht etwas wäre, was mich insgeheim wurmt!
Es gibt so gut wie keine Lebenszeichen von "euch" Besuchern!

Warum entwickeln sich nur auf englischsprachigen, hauptsächlich amerikanischen Blogs Diskussionen?

Damit meine ich nicht lobhudelnde Kommentare zu Bildern oder Artikeln, sondern Kritik, eigenständige Beiträge, neue Aspekte, Ideen etc., also eine lebendige Auseinandersetzung mit den Themen, die gemeinsam interessieren.

Nur still zu genießen, ist das ein deutsches Phänomen? Oder täusche ich mich?

Natürlich bin auch ich in erster Linie ein anonymer Leser von Neuigkeiten und Beiträgen zur allgemeinen "fotografischen Lebenshilfe", und freue mich immer, wenn ich etwas in meine Arbeit übernehmen kann. Oder ich schaue mir einfach nur an, was andere Fotografen so machen.

Aber ich versuche dann auch mich in den diversen Blogs einzubringen, was nicht so "easy" ist, wenn man auch noch Übersetzen muss.

Als Belohnung für die Mühe gibt es Reaktionen von anderen Mit-Lesern. Und darüber hinaus auch nette und erfreuliche Email-Kontakte.

So, das hätte ich mir vom Herzen geschrieben und versuche nun, meine Erwartungen wieder in den Griff zu kriegen.

Aber wer immer Lust verspürt: ich freue mich und werde auch gerne Beiträge - Text und/oder Bild - als Posts aufnehmen und gegebenenfalls verlinken.

Also, ihr Leserinnen und Leser, zeigt Leben!

Donnerstag, 22. Februar 2007

Porsche und Canon

Canon 5D, EF 24-105 1:4 L IS, Kameraeinstellung "Grün"


Oh Lord, would you buy me a Mercedes Benz
My friends all drive Porsches, I must make amends
Worked hard for my life time, no help from my friends
So Lord would you buy me a Mercedes Benz.

Bei diesem Foto - ein abgedeckter Porsche in einem Showroom - ist mir nicht nur das Lied von Janis Joplin eingefallen, sondern auch die Nachricht von der neuen Canon EOS 1D Mark III.

Wenn jetzt alle Kollegen sich den neuen "Porsche" kaufen, mit was soll ich das wettmachen?

Etwas tröstet mich. Ob 10 oder 8,5 Bilder pro Sekunde, ob 10 oder 8 Megapixel, was soll's?
Und eine Lebensdauer von 300.000 Auslösungen ist ja schön und gut.

Die Frage ist nur, mache ich auch nur annähernd soviele Auslösungen bis zum nächsten Modellwechsel?
Und reicht das damit verdiente Geld dann auch für die neue "Mark IV"?

Oh Lord, would you …?

Dienstag, 20. Februar 2007

Die Rückkehr der "50er"?

Vielleicht ist es ja eine längst überfällige Reaktion?

Jahrelang haben wir die Standard-Zooms auf unsere Gehäuse geschraubt, das 16-35er, das 28-80er und 70-200er.

Da musste es doch irgendwann irgend jemandem auffallen: war da nicht noch was?

Oder ist doch der Linsenspezialist Mike Johnston der wahrhaft Schuldige, der in seinem Artikel "The Elusive "Normal" and the Myth of the Fifty" die, wie er es nennt, "Chamäleon-Eigenschaften" der Normalbrennweite beschreibt. Je nach Einsatz kann es sowohl einen leichten Tele-, als auch einen leichten Weitwinkeleffekt haben.

Eine angenehme Überraschung erlebt, wer sein 50er - wir erinnern uns, das "kleine Schwarze" im Schrank - auf die Kamera setzt.
Heller Sucher, genauer Focus, das spezielle Boukeh bei offener Blende, höherer Kontrast und damit mehr Dreidimensionalität als bei Zooms, keine Verzeichnung etc. pp.

Und tatsächlich, die beschriebene "Chamäleon-Eigenschaft" gibt es. Mein Eindruck ist, dass im Hochformat der Tele-Effekt, im Querformat eher eine Weitwinkel-Tendenz zu sehen ist.

In meiner "kleinen Tasche" liegt seit einiger Zeit das 50er neben dem 28er.
Und obwohl ich ein Weitwinkel-Fotograf bin, mache auch ich die Erfahrung, dass es zwar selten gelingt mit dieser Brennweite ein Bild zu gestalten, dass bei diesen seltenen Gelegenheiten dafür aber oft etwas Außergewöhnliches herauskommt.

Also, Courage, und einfach diese Herausforderung an die eigene Kreativität annehmen!

Wer mehr lesen will:

The 50mm Lens and Metaphysical Doubt

Johnston's lens ramblings

und natürlich noch vieles mehr.
Wer sucht, wird finden!

Luftballons / Balloons


Canon 5D, EF 28mm 1.8, 320 ISO

Donnerstag, 15. Februar 2007

Straßenfotografie / Street photography

Canon 5D, EF 28mm 1.8 USM, 640 ISO


Straßenfotografie erfordert feste Kameraeinstellungen, sonst sind die Ergebnisse vollkommen dem Zufall überlassen.

Sinnvoll ist, vorher Licht und Hintergrund zu prüfen.
Ein Handbelichtungsmesser ist von Vorteil, man muss nicht mit der Kamera rumfummeln.
Blendeneinstellung, möglichst schnelle Verschußzeit und Entfernung müssen festgelegt sein.

Vorteilhaft sind eine unauffällige Erscheinung und eine Kamera mit kleiner Optik (Festbrennweite).
Querformat fotografiert man aus der Armbeuge.
Für Hochformat (siehe oben) lässt man den Arm seitlich hängen, Kamerahandgriff in der Hand, Daumen am Auslöser.
Natürlich lässt sich jede Art von artistischen Verrenkungen vorstellen.
"Dynamische Perspektiven" ergeben sich von selbst.

Ich habe mit dem 28er gute Erfahrungen gemacht.
Blende 8 führt bei einer Entfernungseinstellung auf 2m zu einem Tiefenschärfenbereich von 1,2 bis 5m.

Die Hyperfokaldistanz ist 3,3m, dann wäre auch "Unendlich" scharf.
Es ist aber ein Vorteil einen - wenn auch geringen - Schärfeverlauf zum Hintergrund zu haben.

Tiefenschärferechner für alle Brennweiten und Sensorgrößen findet man u. a. unter:
www.dofmaster.com
www.l-u-p-o.de





Mittwoch, 14. Februar 2007

Ein Hund / A dog

Canon 5D, EF 28mm 1:1.8 USM, 1600 ISO

Du wolltest schon immer einen Hund, einen niedlichen Freund an Deiner Seite, mit dem Du Freude und Leid teilen kannst?

Leider hast Du aus irgendeinem Grund diesen kleinen Freund niemals bekommen.
Jetzt endlich kannst Du all Deine Erlebnisse mit dem Hund Deiner Wahl teilen!

Mobidogs ist wie für Dich gemacht! ist wie für Dich gemacht!ist wie für Dich gemacht!





Dienstag, 13. Februar 2007

Weinberge / Vineyards

Canon 5D, EF 28mm 1:1.8 USM, 640 ISO


Nachmittagslicht über den Weinbergen von Benningen am Neckar.

Afternoon light over the vineyards of Benningen at the Neckar.

April? April!

Es sind ja leider noch einige Tage bis zum 1. April.

Bis dahin versucht Brian Briggs mit seiner Glosse "Sony Hopes Memory Erasing Technology Will Boost Online Movie Sales" uns die grauen Tage etwas zu erhellen.

Nach dem ersten Schmunzeln stellt sich aber die bittere Frage ganz anders: an welchen Film, den wir in der letzten Zeit gesehen haben, lohnt sich überhaupt eine Erinnerung ?

Sonntag, 11. Februar 2007

Träume / Dreams

Canon Powershot S3 IS, 80 ISO

Übrigens: das Bild ist keine Montage. Links im Vordergrund steht eine Litfaßsäule.
Möglich wird die große Tiefenschärfe durch die extrem kurzen Brennweiten der Kamera von 6 bis 72mm, was aber einem Equivalent zur Vollformatkamera von 35 bis 420mm entspricht.

Samstag, 10. Februar 2007

Zeichen / Signs


Canon 5D, EF 24-105mm 1:4.0 L IS USM, 160 ISO

DxO

Die angefangene Artikelserie zu meinem "Arbeitsfluss" habe ich aus Zeitmangel bisher nicht fortgesetzt.

Hier als kleiner Ersatz ein praktisches Beispiel zur automatischen Bildverbesserung mit DxO Optics Pro 4.1.

Die Bildverbesserung basiert auf der Analyse von Kamera- und Objektivkombinationen und funktioniert am Besten, wenn DxoO sowohl das Softwaremodul für Kamera als auch für die benutzte Optik bereitstellt (siehe unterstützte Kameras & Objektive auf der DxO-Website), was hier der Fall ist.


Canon 5D, EF 24-105mm 1:4 IS USM, 640 ISO


Oben das Foto, wie es aus der Kamera kommt.

RAW-Datei, mit Bildstil "Neutral", Schärfe 0, Kontrast -4 und Sättigung -1 angetaggt.
Keine Verbesserung durch CameraRaw oder Photoshop.

Deutlich zu sehen ist die tonnenförmige Verzeichnung der Optik (24mm) an Deckenleuchte und Tischkante.
Ebenfalls auffällig die Vignettierung in den Ecken.




Nach der Verarbeitung in DxO ist die Verbesserung der Verzeichnung gut zu erkennen.
Vignettierung ist ebenfalls verschwunden, durch leichten Beschnitt des Bildes aber nicht mehr so deutlich zu demonstrieren.

Ebenfalls in der 400-px-Datei nicht darstellbar ist ein Schärfegwinn durch das Modul "Lenssoftness", das die in komplexen optischen Systemen entstehende "Verschwommenheit" aus dem Bild herausrechnen kann, sofern ein entsprechendes Kamera/Optik-Modul vorhanden ist.
Eine zusätzlich Nachschärfung durch USM oder CaptureSharpener war hier nicht mehr nötig.

Sichtbar wäre auch eine Kontrast- und Dynamikverbesserung.
Das endgültge Foto ist aber auch noch in Photoshop feinjustiert, und deshalb nicht mehr nur ein DxO-output.

Freitag, 9. Februar 2007

Mythos Megapixel

Zwei Quellen beschäftigen sich fast zeitgleich mit diesem Thema:

David Pogue schreibt in der New York Times "Breaking the Myth of the Megapixels"

und Stephen Shankland in Cnet News "More megapixels, better photos: Fact or fiction?"

Wenn ich mir meine digitalen Fotos anschaue, bin ich immer noch überrascht, wie gut sich die gute alte 3-MP-Canon D30 gegen die heute aktuellen Modelle behaupten kann.

Erst die 5D bzw. die 1Ds bringen eine theoretische Verdoppelung der Auflösung, aber zu welchem Preis?

Nicht nur, dass die Kameras einen immer größeren Kostenfaktor darstellen, auch ein G3 Rechner, der noch mit 8-MP-Dateien umgehen kann, tut sich mit 12 MP-Dateien schon ziemlich schwer.

Aber alle Überlegungen sind obsolet, weil wir nicht zwischen verschiedenen Sensor-Auflösungen bei gleicher Kameratechnik auswählen können.
Technische Verbesserungen, sei es am Autofocus, sei es Sensorreinigung etc. pp. sind leider immer mit mehr Megapixeln "gebundelt".

Und ob wir diese hohen Auflösungen wirklich realisieren können, ist sehr fraglich - siehe Natan Myhrvold : Diffraction limits your resolution at high f-numbers.

Donnerstag, 8. Februar 2007

Are your memories safe?

The International Imaging Industry Association (I3A; www.i3a.org) stellt seit heute ihre Consumer Photo Preservation website. ins WWW.

Die Seite, die sich an Amateure und Professionals wendet, befasst sich mit dem Schutz und der sicheren Archivierung von Fotodaten, und macht Vorschläge für vernünftige Sicherungsstrategien.

Hände / Hands

Canon Ixus 40, 200 ISO

Mittwoch, 7. Februar 2007

25

Canon 5D, EF 28mm 1:1.8 USM, 160 ISO

Fantasie?

Schon seit Jahren verfolgt mich folgende Fantasie: Fotojournalisten der Zukunft sind vor allem große, durchsetzungsfähige, sportliche Gestalten.

An einem Helm oder auf einer Schulterstütze angebracht tragen sie eine Kameraoptik, ein Superzoom.

Die dazugehörende Elekronik ist in einem kleinen Rucksack untergebracht.
Im Ohr haben sie einen Knopf, der sie mit dem Editor in der Redaktion (oder meinetwegen auch zuhause auf dem Sofa) verbindet.

Die Kamera überträgt kontinuierlich Bilder auf den Rechner des Editors, der dem "Fotografen" Anweisungen erteilt, wie und wohin er sich zu bewegen hat.
Brennweite, Belichtung etc. der Kamera werden vom Rechner aus gesteuert.

Dass diese Fantasie bald Wirklichkeit werden kann, beschreibt der Artikel von Kenny Irby: Super Bowl XLI Coverage: A New Era With All the Comforts of Home

Montag, 5. Februar 2007

Ist weniger mehr?

Stuttgart, Gebelsbergstraße, Canon 5D, EF 28mm 1:1.8 USM, 160 ISO


"Understanding Aspect Ratios and The Art of Cropping" heißt ein Essay von Michael Reichmann, auf den ich gerne - auch mit diesem Beispiel - hinweisen will.

Während z. B. Stephen Shore immer sehr betont, seine Fotografien nie zu beschneiden, setzt sich Reichmann mit der "Tyrannei des Formats" auseinander und zeigt an Beispielen, wie sehr Beschnitt, Format und Bildaussage in Verbindung stehen.

Um was geht es bei diesem Foto, und was möchte ich damit sagen?

Mit einem 28er Weitwinkel habe ich versucht, so viel wie möglich von der grafisch gestalteten Haussfassade zu zeigen. Ich wollte im Bild den plakativ-farbigen Eindruck wiederfinden, den man im Vorübergehen hat.

Dass das ohne einen Vordergrund nur eine zweidimensionlae Reproduktion wird, war mir schon beim Fotografieren klar. Den Gegensatz zu anderen konventionellen Hausfassaden konnte ich technisch nicht herstellen.

Aber erst beim Bearbeiten und dem Versuch, in den Kern des Bildes vorzustoßen, habe ich gemerkt, wie extrem ich schneiden muss, um das Bildkonzept wieder zu finden, das ich beim Fotografieren hatte.



In diesem Fall ist weniger viel mehr, oder?

Samstag, 3. Februar 2007

Freitag, 2. Februar 2007

Mehr Licht!

Ist’s an Lichtmeß hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.

aber auch:

An Maria Lichtmess, bei Tag Nacht ess.

In den USA ist Groundhog Day (Und täglich grüßt das Murmeltier):
"Last Tuesday, the 2nd, was Candlemas day, the day on which, the Groundhog peeps out of his winter quarters and if he sees his shadow he pops back for another six weeks nap, but if the day be cloudy he remains out, as the weather is to be moderate."

Es wird spürbar, die Tage werden länger.
Und für uns Fotografen heißt es bald wieder: Blende 8, die Sonne lacht!

Alltäglich?! Eintönig?! Langweilig?! Stumpfsinnig?!

Tim Atherton's lesenswerter Artikel mit dem Titel "The humdrum portrait trend" beschreibt pointiert das traurige Ende eines Trends in der Portraitfotografie.
Erst gestern sind mir beim Durchblättern von "brand 1" ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen.

U-Bahn / Subway

Canon Powershot S3 IS, High ISO Automatic

Donnerstag, 1. Februar 2007

Was wir brauchen

Ein Termin steht an, man macht sich so seine Gedanken.

Was erwartet mich? Was muss mit, damit ich vor Ort keine unangenehmen Überraschungen erlebe?
Ich prüfe Akkus, Blitzanlage, Belichtungsmesser; sind Kabel und Stative komplett, Aufheller eingepackt?

Angekommen sieht alles plötzlich ganz anders aus.
Erst verschiebt sich der Termin. Dann muss alles sehr schnell gehen, so schnell, dass ich nicht mehr zum Denken komme.

Keine Zeit, um mich in Ruhe umzuschauen, geschweige denn um Licht aufzubauen.
Keine Zeit um das vorhandene Licht zu bestimmen, keine Zeit für einen Weißabgleich.

Reden, reden, Posen durchprobieren, Histogramm prüfen. Ist die Verschlusszeit kurz genug, sitzt der Fokus exakt? Fertig!

Erst im Auto wird der Kopf wieder freier. Was für ein Aufwand! Und was hat es gebracht?

Klar, niemand ist so cool und packt nur ein Gehäuse mit einer "walkaround"-Optik oder gar nur einer Festbrennweite ein. Reserveakku und eine Speicherkarte in die Hosentasche und los.

Aber fragen kann man sich schon. Will ich einen Fototermin mit Technik bezwingen? Oder lasse ich mich auf eine Auseinandersetzung mit dem Sujet und den gegebenen Umständen ein?

Und wenn es dann mit einer Niederlage endet?
Hätte ich mit einem noch größeren Koffer die Lage wirklich entscheidend verändern können?

Wer will es leugnen, natürlich ist die richtige Kamera, die richtige Optik wichtig. Aber es gibt einen Punkt, wo die Menge an Ausrüstung nicht mehr in Qualität umschlägt, sondern eher ein Hindernis wird.

Statt mich damit auseinanderzusetzen, mein Bild zu machen, setze ich mich mit dem Inhalt meines Koffers auseinander. Und immer die Frage, ob nicht doch das andere Objektiv besser wäre.

Was brauchen wir?

Für Menschen und ihre Umgebung ist ein Weitwinkel mit 24 bis 35 mm ideal.
Wollen wir etwas aus dem Umfeld heben, oder suchen wir eine Perspektive, die dem menschlichen Sehen entspricht, sind die viel geschmähten 50 mm gut zu gebrauchen.
Für das Portrait kann es etwas länger sein, so 70 bis 135 mm.

Wer sich auf drei Brennweiten einlassen kann, noch dazu mit hoher Lichtstärke, wird selten in Verlegenheit kommen.
Wer draußen bei gutem Licht fotografiert, nimmt ein kleines Zoom, das ohne Objektivwechsel diesen Brennweitenbereich abdeckt.

In meinem Archivprogramm steht unter jedem Thumbnail nicht nur das Datum, sondern auch die benutzte Brennweite. So lässt sich leicht prüfen, trotz extremer Weitwinkel, trotz "langer Tüten": 90% der Fotos sind im "klassischen" Brennweitenbereich fotografiert.