Samstag, 26. Juli 2008

Im Vorübergehen / En passant / Passing by

"Der Photograph […] hat nur einen Augenblick zur Verfügung.
Er muss das Bild und den besten Ausschnitt im gleichen Moment erfassen. Dazu ist die Raschheit des Jägers nötig.
Es stimmt, dass ich nehme, aber ich stehle nicht und vergewaltige auch nicht.
Wenn ich jemanden vor meinem Apparat habe, versuche ich mit ganzer Seele, meine Pflicht ihm gegenüber zu erfüllen, indem ich nicht nur seine äußeren Züge aufnehme, sondern auch die ganze Größe seines inneren Ich."
EDOUARD BOUBAT 1923-1999



Edouard Boubat, gehörte zusammen mit W. Eugene Smith, Brassaï, Robert Doisneau, Willy Ronis u. a., zum großen Kreis der humanistisch geprägten, sozialdokumentarischen Fotojournalisten.

Für diese Fotografen standen immer Menschen im Mittelpunkt, ihr Leben, ihre Freuden und Leiden.
Und sie haben sich nicht nur als Dokumentaristen verstanden, sondern sich für die Anliegen der Menschen interessiert und ihnen über die Fotografie eine Stimme verliehen.

Boubat, der "Korrespondent des Friedens", war keiner der draufgehalten und viel "geschossen" hat. Er hat gewartet, geschaut und im entscheidenden Moment meistens "ins Schwarze" getroffen.

Seiner Fähigkeit zur stillen und unauffälligen Beobachtung, seiner Offenheit dem Vorgefundenen gegenüber verdanken seine Reportagen ihre stille Intensität.

1 Kommentar:

  1. Ein wunderbarer Beitrag, ein wunderbares Zitat eines wunderbaren Mannes.

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