Samstag, 21. Juli 2007

Um beim Thema zu bleiben…

Bald nach der Erfindung der Fotografie gründeten sich zahlreiche Fotografische Gesellschaften in allen Herren Länder.

Und damit beginnt auch eine Diskussion, die nicht nur die nächsten Jahrzehnte dominiert, sondern auch heute, nach dem Aufkommen des Digitalen Zeitalters, wieder an Bedeutung gewonnen hat:

Fotografie - Zweck oder Mittel, das Problem der Manipulation und das Problem von Schärfe (pixel peeper!) und Unschärfe (Fotoimpressionisten!).

Spannend, dass die Vetreter der straight photographie (der reinen Fotografie) wie Ansel Adams, Albert Renger-Patsch, Alfred Stieglitz, Paul Strand, Edward Weston u. a. bereits ihre Vorläufer in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten.

So sagt William John Newton auf einer Sitzung der "Photographic Society of London" (er spricht offensichtlich gegen die frühen Vertreter der straight photographie):

"Dabei halte ich es nicht für wünschenswert, dass der Künstler [Fotograf] die Wiedergabe winzigster Details anstrebt. […] Ich tue das um so entschiedener, als in diesem Raum vor kurzem festgestellt wurde, dass Fotografie immer so bleiben soll, wie sie die Kamera hervorgebracht hat, und dass kein Versuch unternommen werden darf, sie mit dem Mitteln der Kunst zu verbessern. Damit stimme ich ganz und gar nicht überein, […]."


Ca. 20 Jahre später, mitten in einer Epoche der ausufernden Retusche, der künstlichen Hintergründe, der technischen Tricks, der Komposit-Fotografie, schreibt W. Neilson in den "Kunstkritischen Stichworten":
"Die Fotografie muss […] ihren eigenen Gesetzen gehorchen. […] Die Fotografie, die so verschieden von den anderen Darstellungsmitteln (der bildenden Kunst) ist, sollte sich selbst treu sein […].

Er argumentiert dann gegen das Retuschieren und endet mit einem schönen Satz und einer sehr realistischen Erkenntnis:
"Die vom Gefallen leben, müssen gefallen, um zu leben."

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen?

Und damit wird es Zeit für neue Themen!

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