Mittwoch, 4. Juli 2007
Arles_1
Arles ist nicht Paris, Gott sei Dank!
Alles ist fußläufig zu erreichen.
Arles ist schön und etwas anarchisch. Da ändern auch die Touristen nicht viel.
Die Leute sprechen okzitanisch, eine harte, eher spanisch klingende Sprache.
Die Stadt gibt nicht nur den Rahmen für die Rencontres, sie ist ein Teil des Programms, steht selbst im Wettbewerb um die Gunst des Publikums.
Mein Ticket, € 28 für 17 Ausstellungen, hat sich schon nach dem Besuch von zwei Ausstellungen gelohnt.
Der spanische Fotograf Alberto Garcia-Alix zeigt überwiegend großformatige SW-Arbeiten, edel auf Baryt abgezogen.
Gleich gegenüber der indische Magnum-Fotograf Raghu Rai, mit einem Faible für Panoramen, hoch und quer, Inkjekt-Prints.
Garcia-Alix bewegt sich in seinem persönlichen Umfeld, Freunde, Bekannte, sich immer wieder selbst spiegelnd.
Portraits, Situationen, sehr explizite Nacktdarstellungen, Obsessionen. (Mapplethorpe!?)
Einige wenige Riesenbilder, auch auf Baryt, dunkel, menschenlos, mit viel “künstlerischer Unschärfe”.
Er sagt: “Fotografie hat etwas infernalisches. Es gibt kein zurück.”
Ganz anders Rai. Er hat das Auge des Fotoreporters, schwelgt in ungeheuren Farben, dramatischen SW-Fotos, in Szenen von einer archaischen Anmutung, wie man sie vielleicht nur in Indien sehen kann.
Auch in seinen journalistischen Arbeiten - Bhopal-Tragödie, Mutter Theresa, Indira Ghandi - kann er seine Bildsprache durchhalten.
Er liebt extreme Bildwinkel und extreme Formate.
Er sagt, ganz Fotojournalist: “Die Arbeit des Fotografen ist es, einen Ausschnitt aus der Welt zu schneiden, so glaubhaft und ehrlich, dass, wenn er diesen Ausschnitt wieder einsetzen würde, alles ohne zu stocken weitergehen würde”.
Alberto Garcia-Alix und Raghu Rai - ein Spannungsbogen in der Fotografie, wie er größer nicht sein könnte.
P.S.: habe leider keine Zeit, die Namen zu verlinken!
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