Samstag, 1. März 2008

Im Vorübergehen / En passant / Passing by

Bei Henri Cartier-Bresson, Magnum-Mitbegründer und einer der Väter des modernen Fotojournalismus, lässt sich so manches bedenkenswerte Wort zur Fotografie finden.

Heute bin ich an einigen Sätzen über die Reportage hängen geblieben.
Sie stehen im Vorwort zu seiner 1952 in New York erschienen Monographie "The Decisive Moment".

Cartier-Bresson schreibt:
"Nur kein Geschiebe und Gedränge - wer angeln will, darf das Wasser vorher nicht trüben.
Selbstverständlich keine Blitzlichtaufnahmen, und sei es auch nur aus Respekt vor dem noch so kärglichen Naturlicht. Andernfalls wird der Fotograf zu einem unerträglich agressiven Wesen.
Sein Beruf hängt so sehr von dem Verhältnis ab, das er zwischen sich und den Leuten herstellt, dass ein einziges Wort alles verderben, alles zum Gefrieren bringen kann.
Auch hier gibt es keine Allerweltsregel, außer, sich selbst und die sowieso immer zu auffällige Kamera möglichst vergessen zu lassen."

Man könnte vielleicht so zusammenfassen:
  • keinen Einfluss auf das Ereignis durch eigenes Handeln
  • kein Blitzlicht benutzen
  • völlige Zurückhaltung
  • möglichst unsichtbar sein
Hat er das nicht treffend formuliert?


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