Donnerstag, 27. März 2008

Adobe Photoshop Express -Bildbearbeitung für's Volk?


Nachdem lange Zeit immer wieder Gerüchte durchs Netz geschwirrt sind, ist das browser-basierte Adobe Photoshop Express jetzt als Public-Beta-Version online.

Photoshop Express ist ein Online-Bildbearbeitungsprogramm, im Moment(?) kostenlos, setzt den Flash Player 9 und ein Breitbandverbindung voraus.

Es können JPG's bis 10MB hochgeladen und bearbeitet werden.
Adobe stellt zudem 2GB an Speicherplatz zur Verfügung.

Selbstverständlich können die bearbeiteten Bilder wieder heruntergeladen werden, man kann dann zwische drei verschiedene Bildgrößen wählen.
Zudem werden Präsentationsmöglichkeiten angeboten, die auch in die eigenen Website integrierbar sind.

Übrigens: sollte der Flash Player 9 auch auf dem iPhone laufen, wird die mobile Bildbearbeitung am iPhone möglich.

Leider kann ich noch nicht mit eigenen Eindrücken dienen, ich sitze im Moment an einem historischen Lombard-PowerBook und kriege das Programm nicht zum laufen.

Erste Eindrücke gibt es aber hier.

Google hat mit diversen browser-basierten Anwendungen (StarOffice, Notebook, Text&Tabellen etc.) vorgemacht, was möglich ist.
Und, dass der Zugriff auf Dokumente und die eigene Arbeitsumgebung nicht mehr an einen Ort oder ein Gerät gebunden sein muss.

Im Zeitalter immer schnellerer Verbindungen, ist da noch viel Fantasie drin!


Nachtrag:

Danke Patrick und Wolfram,
ihr habt gemacht, was ich in der Eile versäumt habe, nämlich genau hingeschaut!

Ich zitiere aus Spiegel-online:

Adobe verschenkt Web-Photoshop - und grabscht nach Bildrechten
Von Konrad Lischka


Online-Fotoaufhübscher machen klassischer Bildbearbeitung Konkurrenz. Platzhirsch Adobe hält mit einem eigenen Gratis-Webprogramm dagegen. Photoshop Express soll im Netz Amateurknipser locken.
Der Haken: Adobe sichert sich per Nutzungsbedingung Rechte an den Fotos der Mitglieder.

Geld muss man nicht bezahlen für die neue Online-Bildbearbeitung Photoshop Express: Zwei Gigabyte Speicherplatz, grundlegende Bearbeitungsfunktionen, eine im Web so noch nie gesehene Bedienung - das gibt es bei Adobe alles für lau. Doch ganz ohne Gegenleistung bekommt man dieses Angebot nicht.

Bei der Registrierung für Photoshop Express muss der Nutzer wie bei fast jedem Online-Dienst umfangreichen Geschäftsbedingungen zustimmen. Skeptisch macht die Formulierung, man stimme hier auch allen anderen, "per Verweis eingeschlossenen" (im englischen Original: "incorporated by reference") Dokumenten zu. Nach zwei Klicks und viel Scrollen ist man dann beim Eingemachten: "Nutzung ihrer Inhalte". Da lässt sich Adobe für alle über den Photoshop-Dienst zum Beispiel in Bildergalerien veröffentlichten Fotos unter anderem diese Rechte weltweit, wenn auch nicht exklusiv einräumen.

Adobe darf:

  • mit öffentlichen Fotos der Nutzer "Einnahmen erzielen".
  • diese Bilder "reproduzieren, verändern, veröffentlichen" und in "anderen Materialien oder Arbeiten in jedem Format und Medium" verwenden
  • das Bildmaterial "an Dritte weiterlizenzieren"

  • Diese Lizenzlässt sich Adobe weltweit einräumen.
  • gilt "unbefristet" und "unabänderlich".
  • gewährt der Lizenzgeber, ohne dafür Gebühren zu erhalten.
  • Adobe darf Nutzerfotos weiterverkaufen

Eine Anfrage von SPIEGEL ONLINE zu diesen Klauseln konnte Adobe bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht beantworten. Möglicherweise sichert sich Adobe über diese Klausel nur eine Weitergabe von Screenshots an Agenturen zwecks Werbung für Adobe ab.

Auf Basis dieser Geschäftsbedingungen ist es aber auch denkbar, dass Adobe nach einigen Monaten eine Bilddatenbank einrichtet, wo Magazine die öffentlichen Fotos von Photoshop-Express-Nutzern kaufen können - und allein Adobe dafür Geld bezahlen müssen. Das ist allerdings wenig wahrscheinlich, denn damit würde Adobe auf lange Zeit das Vertrauen seiner Kunden verlieren.
Trotzdem: Diese weitreichenden Geschäftsbedingungen sind ungewöhnlich.


Zum Verhalten von Adobe siehe auch hier


2. Nachtrag:
John Nack on Adobe schreibt:
"Wir haben Ihre Besorgnis über die Nutzungsbedingungen für Photoshop Beta-Express gehört. Wir haben die Bedingungen in Zusammenhang mit Ihrer Kommentare noch einmal angeschaut - und wir sind uns einig, dass es derzeit bedeutet, diese Dinge würden wir nie mit ihren Inhalten tun. Daher ist es eine Priorität für unser Rechts-Team, die Bedingungen im Sinne der Photoshop-Express-Benutzer zu ändern. Wir werden Sie benachrichtigen, sobald wir die neuen Bedingungen fertig haben."

5 Kommentare:

  1. Gerade beim public eye blog gelesen: "Nachdem lange Zeit immer wieder Gerüchte durchs Netz geschwirrt sind, ist das browser-basierte Adobe Photoshop Express jetzt als Public-Beta-Version online."

    Ich als alter Kontrollfreak bin zwar gar kein Freund der Modewelle browserbasierte Anwendungen, aber gut, das ist wohl Geschmackssache.

    Ein erster Blick auf die Seite: Ganz nett gemacht, und zwei GB Speicherplatz sind schließlich auch dabei.

    Was aber den Einsatz von Adobe Photoshop Express (und damit auch einen ausführlichen Test) für mich von vorneherein ausschließt, ist folgender Passus in den Nutzungsbedingungen...

    ...weiter bei realfragment

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  2. Kleiner Hinweis:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,543665-3,00.html

    nicht wirklich nett, wenn Adobe sich so die Bildrechte sichert.....

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  3. Kleiner Hinweis:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,543665-3,00.html

    sich so die Bildrechte zu sichern, ist das gar nicht nett von Adobe.

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  4. Die "Künstler-Community" deviantArt macht das schon seit einiger Zeit genauso.

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  5. Also für semiprofessionele oder gar professionelle Anwendung ist Photoshop Express sicher weder geeignet noch gedacht, aber für mich als Otto Normalverbraucher, der gerne mal ein wenig an Bildern herumbastelt, ist das schon ein ganz gutes Angebot. Mich kümmern die Rechte da weniger. Bin mal gespannt, was man in Zukunft noch so von Adobe erwarten darf...

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