Freitag, 27. April 2007

Was wir brauchen: Schuhe

Es gibt Balettschuhe, City-Schuhe, Walking-Schuhe, Kletterschuhe.

Gibt es auch Schuhe für Fotografen? Nein?

Ich hab welche gefunden. Und es sind wirklich die wahrscheinlich genialsten Schuhe, die ich je getragen habe.
Und ich hab sie alle getragen, alle!

(Übrigens, wie gehen die Schuhe eines Fotografen kaputt? Indem die Sohle quer durchreißt. Kommt davon, wenn man zum Fotografieren immer in die Knie geht.)

Strecken laufen, im Gelände, schlüpfriger Untergrund, stundenlang stehen, in Hitze und Feuchtigkeit.
Und trotzdem immer trockene Füße, die sich so frisch anfühlen, als wären sie gerade massiert worden.
Mit den "Fotografen-Schuhen" kein Problem.


Keen Arroyo II

Schön, das Aussehen ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Nicht salonfähig?

Dafür kann man sie in der Waschmaschine waschen!

Ist doch was?




Mittwoch, 25. April 2007

DxO: Volume Anamorphosis Correction

Ich habe zum ersten Mal das neuen Geometrie-Tool von DxO eingesetzt: Volume Anamorphosis Correction.

Das Foto ist mit dem Canon EF 16-35 bei 21mm Brennweite als RAW (Bl. 5.6, 1/50, 640 ISO, 5200K) mit der Canon EOS 5D fotografiert.
Entwicklung in DxO ohne optische Korrekturen.

Die kurze Brennweite, Perspektive und die Platzierung des Kopfes am Bildrand ergeben eine deutlich sichtbare Verzerrung der Kopfform.
Das wird durch die hohe Stirn und die Frisur noch visuell verstärkt.
So lässt sich das Foto nicht verwenden.


Hier die gleiche Entwicklung mit optischen und geometrischen Korrekturen.
Den Bildbeschnitt entsteht zwangsläufig aus dem Ergebnis der geometrischen Korrektur.

Das Foto wirkt natürlich, hat den karikaturhaften Charakter verloren und ist problemlos zu verwenden.

Montag, 23. April 2007

Wohnen unterm Regenturm


Hundertwassersiedlung Plochingen
Der österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser hat die Fassade des Innenhofes gestaltet.

Grenzverletzung: Don't Make News

Warum Nachrichtenfotos nicht manipuliert werden dürfen,
warum die Sichtbarkeit von Telefon- und Elektroleitungen wichtig ist,
warum ein im nachhinein veränderter Weißabgleich eine Verfälschung sein kann -

Ctein schreibt einen pointierten, lesenswerten Artikel in THE ONLINE PHOTOGRAPHER.

Sonntag, 22. April 2007

Im Vorübergehen / En passant / Passing by

Der Photograph lebt in zwei Welten, in der Welt, wie sie ist und in der Welt, wie sie photographiert ist. Die Unterscheidung zwischen den beiden ist es, die ihm so viel Mühe bereitet.
Frank Meadow Sutcliff


Le photograph vit dans deux mondes, dans le monde, comme elle est et dans le monde, telle qu'elle est photographiée. C'est la distinction entre les deux, qui lui fait beaucoup d'effort.
Frank Meadow Sutcliff


The photographer lives in two worlds, in the world like it is and in the world, as it is photographed. It's the distinction between the two that makes so much trouble to him.
Frank Meadow Sutcliff

Donnerstag, 19. April 2007

Wenn des Wörtle "wenn" net wär …

… wär mei Vadder Millionär.

Schade, dass weder er noch ich in Talern baden können, sonst hätte ich mir heute zwei bis drei Wünsche erfüllt.

Auf der Hausmesse (PCP Tour) von PHOTO UNIVERSAL in Fellbach's schmucker Alter Kelter, konnte ich mit dem Canon EF 50mm 1.2 L und dem Canon EF 70-200 4.0 L IS fotografieren.

Als Web-Foto leider nicht sehr aussagekräftig die Bildbeispiele hier:


Canon 5D, EF 70-200mm, 4,0 L IS, 160 ISO

dieses Foto (von Manfred Schufen, Canon) wurde mit 1/40 sec. und bei offener Blende mit 200mm aus der Hand fotografiert.
Sowas würde ich mir im Leben nicht getrauen!

Das Ergebnis ist technisch besser ausgefallen, als manches, was ich mit der lichtstärkeren Variante ohne IS (optisch übrigens ein absolutes Sahnestückchen) mit "freihandtauglichen" Zeiten hinbekomme.


Canon 5D, EF 50mm 1.2 L, 160 ISO

Das zweite Foto ist mit mit 1/400 sec. bei Blende 1.2 belichtet und dürfte deshalb nicht verwackelt sein - ist es auch nicht.

Die Bildqualität bei offener Blende ist tadellos.
Zu sehen ist auch im Web-Foto, wie schön man damit eine Schärfeebene legen kann.

Obwohl das ein schweres Stück Glas ist, sind Kamera und Optik gut ausbalanciert.

Das kleine Zoom hätte ich gerne als Reise- und Herumtragezoom statt meines hochbetagten EF 70-210mm 3.5-4.5 USM (gab es wirklich mal!).

Und das 50er halt so. Und weil's so ein schönes Stück Glas ist. Und bestimmt ein tolles Portraitobjektiv auf der 20D oder auf vergleichbaren Kameras.

Tja, und dann habe ich endlich mal eine Leica M8 mit dem 28-35-50/4.0 Tri-Elmar in der Hand gehabt und auch fotografiert.

Ich fand das Ergebnis, unter schwierigen Lichtverhältnissen, ausgesprochen gut. Leider gibt es nichts zum Vorzeigen, das Foto ist nicht auf meiner Speicherkarte!

So bin ich also - hoffnungfroh glücklich - aber leider nicht wunschlos!

Mittwoch, 18. April 2007

In eigener Sache …

entschuldigt sich der Blogger mit Hinweis auf seine Arbeit

und

macht Hoffnung, dass die neuerliche Lektüre von Roland Barthes "Die helle Kammer, Bemerkungen zur Photographie" sich womöglich (?) in einem Blogbeitrag niederschlagen könnte.

Zumindest habe ich den Eindruck, dass sich mir die Gedankenwelt Barthes heute mehr erschließt, als vor 20 Jahren
und
dass es ein sehr tiefgründiger Beitrag über das "Lesen" von fotografischen Bildern ist.

Dienstag, 17. April 2007

How Photojournalism Is

Erfreulich, dass sich die Beiträge zum Thema "Ethik und Fotojournalismus" häufen.

Hier ein Beitrag von MIKE JOHNSTON in seinem immer lesenswerten Blog "The Online Photographer".

Davor findet sich noch ein Post von RANDY DOTING mit dem Titel "Adobe Tackles Photo Forgeries", mit einem hundsmiserablen Beispielfoto (Adnan Hajj's infamous "cloned smoke" photograph that got him fired from Reuters News Service in 2006) und einem Link auf weitere manipulierte Bilder.

Montag, 16. April 2007

Graue Angelegenheiten: Was ist real?

Grenzverletzung, die 3te:

Nachdem nun recherchiert wurde, dass Allan Detrich ca. 80 manipulierte Fotos veröffentlicht hat …

… noch ein Beitrag zum Thema "Ethik und Fotojournalismus".

Diesmal von Jim Merithew, picture editor beim San Francisco Chronicle, für alle, die den Nerv haben, auf Englisch nachzulesen.

… und es geht doch!


Für eine kleine Zeitschriftenproduktion sollte ich einen Turnschuh am Fuß eines Läufers auf einer Autostraße fotografieren.

Ich hatte die Probleme vorausgesehen.
Und tatsächlich erforderte die gewünschte Perspektive, dass die Kamera direkt am Boden steht. Wie soll Mensch da noch durch den Sucher schauen?

Meine Vorahnung! Ich hatte eine Powershot S3 IS eingepackt. Die herausgeholt, und alles ging ganz easy. Nicht nur wegen Live View. Das allein nützt nicht viel. Es gehört halt ein dreh- und schwenkbarer Monitor dazu!

80 ISO, Zeit u. Blende manuell gemessen, WB auf Tageslicht und mit diesen Werten durchfotografiert.


Unschlagbar - was nur ein Minisensor leisten kann - eine Nahaufnahme mit erstaunlicher Tiefenschärfe, sanftem Schärfeverlauf.
Abgeblendet war nur auf Blende 4 - es treten bei diesen pinhole-Optiken sehr schnell Beugungsunschärfen und damit Auflösungsverluste auf!



Das ging mit dieser Kamera natürlich nur, weil ich die Zeit und Ruhe dazu hatte.

Hier als Beispiel für die erziehlbare Qualität ein 100% Ausschnitt aus dem Foto oben.

Die Grafik hat die Bilder abgenommen!-)

Sonntag, 15. April 2007

Zum Nachdenken / To reflect on / A réfléchir

Das Noema (Sinn-, Erkenntnisgehalt) der PHOTOGRAPHIE ist schlicht, banal, hat keine Tiefe: "Es ist so gewesen."
Roland Barthes, Die helle Kammer, Suhrkamp 1985
The Noema of the PHOTOGRAPHY is simple, banal, has no depth: “It was like that.”
Roland Barthes
Le Noema de la PHOTOGRAPHIE est simple, banal, n'a pas de profondeur: « Il a été ainsi. »
Roland Barthes , La chambre claire, Éditions de l'Etoile, 1980

Freitag, 13. April 2007

Schade …! Apple verschiebt neues Betriebssystem.

Peinliche Panne bei Apple: Die Veröffentlichung der für Juni angekündigten neuen Version des Betriebssystems Mac OS X ist auf Oktober verschoben worden.

Schuld an der Verspätung ist nach Informationen aus Apple-nahen Quellen eine geplante Umbenennung.

Ursprünglich als "Leopard" angekündigt, soll es nun "Knut" heißen.

Allerdings müsen vorher Probleme mit den Namensrechten geklärt werden.

Donnerstag, 12. April 2007

Grenzverletzung: wir sollten mal darüber reden …

Zu einer späten Mittagspause (vielleicht habe ich noch Zeit für einen Post über das was ich vorher gemacht habe?) in der AUSZEIT erschien auch Fotografen-Kollege, Marijan Murat.

Während er seine Spagetti gabelte und ich am Milchkaffe süffelte, kamen wir über ein Stern-Titelbild (Heftnr. 14, Jakobsweg, eine Bildmontage) auch auf das herbe Schicksal von Allan Detrich zu sprechen und darauf, was geht und was nicht.

Da er u. a. auch für eine Nachrichtenagentur arbeitet, ist das für ihn ein absolutes Tabu-Thema: kaum das laborübliche ist möglich, eigentlich nicht mal Staub wegstempeln.
Ist halt schon eine - womöglich sichtbare - Bildveränderung.

Ob es wohl möglich ist, so etwas wie ein kleines Regelwerk für Fotojournalisten zu formulieren?
Mir geht das schon eine Weile durch den Kopf.

Und wenn man mal anfängt - Motivwahl, Perspektive, Ausschnitt, Focus setzen durch Schärfe/Belichtung, Farbe, S/W etc. pp. - kommt man vom Hundertsten ins Tausendste.
Aber irgendwo muss man mal anfangen.

Also nochmal: wie haltet ihr es mit der Religion?
Was ist erlaubt, was nicht?
Was geht noch? Und ab wann gibt es Berufsverbot?

Mittwoch, 11. April 2007

Grenzverletzung?

Ein weiteres Beispiel dafür, wie eine marginale (?) Veränderung an einem Pressefoto eine berufliche Karriere zu einem schnellen Ende bringen kann:

http://www.nppa.org/news_and_events/news/2007/04/toledo03.html

http://detrichpix.typepad.com/allandetrich_picturethis/2007/04/i_know_what_it_.html

Und - wie halten wir's mit der Religion?

Samstag, 7. April 2007

Zum Nachdenken / To reflect on / A réfléchir

"Fotografie. Das ist der Blick. Entweder man hat ihn oder nicht. Man kann ihn verfeinern, und Lebenserfahrung kann dabei hilfreich sein, doch er zeigt sich von Anfang an, auch mit der billigsten Kamera."
Willy Ronis, Gestohlene Momente, Taschen 2005


"Photografie. It's seeing. You've either got it or you haven't. Given the right circumstances, it can be refined, but it's clear from the start even with the cheapest camera."
Willy Ronis, Stolen Moments, Taschen 2005


"La photographie. C'est le regard. On l'a ou on ne l'a pas. Cela peut s'affiner, la vie aidant, mais cela se manifeste au départ avec l'appareil le meilleur marché."
Willy Ronis, Instants dérobés, Taschen 2005



Freitag, 6. April 2007

Tree, Shadows & Whites

Campus of the University of Stuttgart

and some reflections on the wall, you hardly can see.

to C. W.

Dienstag, 3. April 2007

„Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein“


Hans Filbinger, Minsterpräsident a. D. von Baden-Württemberg, Ehrenvorsitzender der CDU, ehemaliger NS-Marinerichter und "furchtbarer Jurist", ist tot.

Filbinger hatte 1945 als Ankläger die Umwandlung einer Haftstrafe in die Todesstrafe für den im November 1943 desertierten 22jährigen Matrosen Walter Gröger gefordert, und auch persönlich das Exekutions-Kommando geleitet.

Filbinger hat den Verlauf der Erschießung kurz und sachlich wie folgt beschrieben:
"»Das Kommando ›Feuer‹ erfolgte um 16.02 Uhr. Der Verurteilte starb um 16.04 Uhr. Die Leiche wurde durch das Wachpersonal gesargt und zum Zwecke der Bestattung abtransportiert.«
Eine Benachrichtigung der Eltern hielt Filbinger nicht für nötig.

Filbinger ist im Kreise seiner Familie in hohem Alter eines friedlichen Todes gestorben. Sein Tod ist Anlass für Gedenken und Würdigung.

Walter Gröger war 22 Jahre alt, als er ermordet wurde? Wer denkt heute an ihn?

Nachschlag

Nachdem ich das Foto "Sonnenbrille" aus meinem vorigen Post ausgedruckt habe, möchte ich noch einmal auf den Artikel "Schwellwert / Threshold" nach einem Artikel "Get Those Highlights Right, and Shadows Too" von Georg Barr hinweisen.

Gerade für's Drucken ist die Technik wirklich prima, weil sie sich lokal und kontrolliert anwenden lässt.

Der weiße Rand der Sonnenbrille hat schöne Zeichnung auf dem Bildschirm. Im Druck kommt das Weiß aber zu gedeckt, so dass die Sonnenbrille nicht die gewünschte Bildwirkung hat.

Ich habe eine Einstellungsebene "Schwellenwert" mit dem Wert 250 darübergelegt. Dann mit dem Abwedelwerkzeug den Brillenrahmen herausgearbeitet. Das Weiß hat danach also Helligkeitswerte von über 250.



Die hier sichtbaren weißen Flächen haben im Druck eine gerade noch erkennbare Zeichnung. Die Brille ist vor dem Abwedeln nicht durch die Ebenen gekommen.

Wenn das gewünschte Ergebins erreicht ist, das so bearbeitete Bild (natürlich ohne die Ebene) unter anderem Namen als spezielle Druckversion sichern.

Viel Erfolg beim Ausprobieren!
Erfahrungen und Ergebnisse können hier gerne weitergegeben werden.

Sonnenbrille / Sun glasses