Mittwoch, 8. Dezember 2010

Ein Augenblick für die Panasonic GH2

GH2 mit Lumix 45-200mm

"Es ist schon alles gesagt - nur noch nicht von mir."

Ich hoffen, Karl Valtentin (FFFaltentin!) entschuldigt, dass ich mich seines berühmten Satzes bemächtigt habe, nur um darauf hinzuweisen, dass ein zusätzlicher Erfahrungsbericht über die neue GH2 eigentlich so unnötig ist wie ein Kropf.

Tatsächlich könnte ich vieles von hier und hier kopieren und in diesen Artikel einsetzen.
Deshalb verzichte ich jetzt einfach mal auf die Beschreibung von Selbstverständlichkeiten und frage: warum habe ich mir diese Kamera gekauft?
Ich brauche eine Kamera, mit der man vernünftig filmen kann. Eine Kamera, die unter anderem, einen Anschluss für ein externes Mikrofon, eine Aussteuerung und Pegelanzeige für den Ton, eine optische Überbelichtungswarnung (Zebra) im Live-Bild, einen schwenk- und drehbaren Monitor haben muss.

Das alles zusammen finde ich in der GH2.

Dazu gibt es aber noch eine Beigabe, geradezu eine Killer-Applikation, die in ihrer Einzigartigkeit ganz offensichtlich nicht einmal von Panasonic selbst erkannt wurde: den Extra-Tele-Converter ETC.
Die auf von 12 auf16MP erhöhte Auflösung des Sensor macht (nur beim Filmen!) einen virtuellen 2,6x-Konverter möglich, ohne einen Verlust an Auflösung, Lichtstärke und Bildqualität.
Aus dem Lumix 45-200mm wird so eine Optik mit 1000mm Brennweite (equiv. 35mm) und Lichtstärke f5.6!

Wohlgemerkt: es handelt sich dabei nicht um die ebenfalls vorhandene Funktion eine sog. "digitalen Zooms", das immer zu Auflösungs- und Qualtiätsverlusten führt.

Soweit erstmal zum Thema Video.


GH2 mit Makro-Elamrit 2.8/45mm

Was hat sich an der Kamera gegenüber der G1 verändert?

Beim ersten Hinschauen und "Begreifen" bemerkt man Veränderungen am Gehäuse, der strukturierte, teils belederte Kunststoff wirkt "wertiger".
Die Einstellungsknöpfe gehen strammer, sind besser gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert.

Der Sucher ist exzellent, scharf und hell, mit großem Dioptrienkorrekturbereich.

Der Empfindlichkeitsbereich der Kamera geht jetzt bis 12.800(!) ISO - schaun mer mal was aktuelle RAW-Konverter daraus machen.

Der LCD ist nun als Touch-Screen ausgeführt: die Kamera fokussiert auf "Fingerzeig", verfolgt das ausgewählte Objekt, ja man kann sogar mit einem Fingertipp auslösen.
Wem's gefällt…

Interessant für mich ist aber eher die Anzeige der Aufnahmeinformationen auf dem rückwärtigen LCD: so lassen sich die wichtigsten Kameraeinstellungen ohne Tasten und Menüs blitzschnell durch Fingerdruck verändern - eine enorme Erleichterung.

Und, nicht zu vergessen, der Autofokus hat spürbar an Geschwindigkeit zugelegt: nach Messungen soll die GH2 angeblich doppelt so schnell fokussieren wie eine Canon 5D Mark II!

Negativ aufgefallen ist mir, dass Panasonic es sich hat nicht nehmen lassen, einen neuen Akkutyp zu verwenden, der nicht mit den bisher verwendeten Typen kompatibel ist.
Ein Zweitakku ist aber nötig, da die Akkulaufzeiten (ähnlich wie bei der G1) doch reichlich kurz sind.
Es wird wohl einige Zeit dauern, bis Fremdhersteller den Akku-Chip geknackt haben und preiswerte Alternativen anbieten.
Panasonic! das war kropfunnötig!

Ich werde die Kamera zusammen mit der Lumix GF1 im "brausenden Leben" einsetzen und bei Gelegenheit weiteres berichten.



Bis dahin, GH2
GH2 mit Lumix 2.5/14mm

Bei allem Hype aber nicht vergessen: a camera is a camera is a camera…





3 Kommentare:

  1. Ich habe mir die Kamera ebenfalls gekauft. Bei allen positiven Eigenschaften der Kamera frage ich mich aber, warum man das sehr laute Klappgeräusch des Spiegels (der ja nicht vorhanden ist!!!) für das ganz normale Fotgrafieren nicht abstellen kann. Aufnahmen im Theater, bei Feierlichkeiten in der Kirche usw. sind mit diesem Geräusch wohl kaum noch, ohne Aufsehen zu erregen, zu machen.

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  2. @W. Freitag
    Das Geräusch macht der Verschluß.
    Man kann sich schon fragen, warum es nicht leiser ging. Allerdings ist es in der Praxis doch um einiges leiser als die Geräusche einer DSLR. Ich vermute mal, dass die Leica M9 auch nicht leiser ist?

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  3. Ich glaube nicht, dass es bei digitalen Kameras einen mechanischen Verschluß gibt, der lärmt. Das imitierte Verschlußgeräusch läßt sich auch bei dieser Kamera sehr wohl abstellen bzw. in der Lautstärke vermindern - aber leider nur in der SH-Einstellung des Burst-Modus (Siehe Seite 56 der Bedienungsanweisung), einer Einstellung, die man eher selten nötig hat.
    W. Freitag

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