Freitag, 30. November 2007

Something to remember? - Sigma erklärt sich zur DP1


Auf der Photokina 2006 hat Sigma offiziell die DP1 vorgestellt.

Ein APS-Sensor in einer Point&Shoot-Kamera-Sigma, dazu ein Objektiv mit 28mm (bezogen auf KB) Brennweite, darauf hatten viele gewartet.

Als weder eine Kamera auf den Markt kam, noch Sigma eindeutig und offiziell klarstellte was Sache ist, machte schnell das böse Wort von der "vaporware" die Runde.

Heute nun - etwas sehr spät - gibt es für die "lieben und geschätzten Kunden" von Sigma eine offizielle Erklärung zur den Verzögerungen.

Leider gibt es, neben vielen Entschuldigungen, wenig konkretes.

Unvorhergesehene technische Probleme bei der kamerainternen Bildverabeitung werden von Sigma angegeben, die dem Anspruch widersprechen würden, "a camera with the best still image quality in a compact body" zu bauen.

Allerdings sei die Kamera seit November in der sog. "Alpha-Testphase" und soll, wenn alles gut geht, in "angemessener" Zeit auf den Markt kommen.


Schaun mer mal.

Unsere Stadt soll grüner werden

Canon Powershot S3 IS, Bl. 2.7, 1/30 sec., 100 ISO

Mittwoch, 28. November 2007

Formatfragen

- oder ist GRÖSSER wirklich BESSER?

Kaum hat Nikon mit der D3 seine erste Vollformatkamera, hört man auch schon die ersten kritischen Kommentare über die Leistungen "analoger" Nikkor-Weitwinkelobjektive an der D3.

Ähnlich wie bei der populären Canon 5D und analogen EF-Objektiven, fallen vor allem die starke Vignettierung, aber auch Farbsäume (purple fringing) und Verzeichnung auf.

Lösen lässt sich dieses Problem nur mit neugerechneten sog. "digitalen" Objektiven, die einen parallelen Strahlenausgang über das ganze Sensor-Format haben.

Oder -hilfweise (siehe Leica) - über wabenartige Linsensysteme auf dem Sensor, die schräg einfallendes Licht besser einfangen können.

Und prompt kommen mit der D3 zwei Optiken (12-24, 24-70), die ganz offensichtlich speziell für die neue Kamera konstruiert wurden, die "Schwächen" analoger Objektive nicht aufweisen sollen und die, ob man will oder nicht, wohl ein "Muss" für die Käufer der D3 werden.


Formate, Formate …

Es stellt sich immer wieder von Neuem die Frage: gibt es eigentlich ein digitales Format?

Oder anders gefragt: wurde beim Übergang vom Film zum Sensor das Pferd von hinten aufgezäumt?

Jeder, der schon vor der Jahrtausendwende fotografiert hat weiß: "das" Filmformat existierte nie.

Von der Bedeutung her hatte das Kleinbildformat 24x36 zwar klar die Nase vorn.
Aber es gab alles: von Minox 8x11 über Halbformat (Olympus/Yashica) 18x24, die schnelle Robot mit 24x24, bis hin zu diversen Kassettenfilmen und endlich APS mit dem Format 16,7x30,2.
Von den unterschiedlichen Rollfilmformaten (4x4, 4,5x6, 6x6, 6x7, 6x9) ganz zu schweigen.

Warum wurde wohl ausgerechnet das APS-Format zum ersten Sensorformat?
Waren wirklich anfängliche technische Probleme bei der Wafer-Produktion der Grund?

Oder könnte nicht auch ein Grund gewesen sein, dass ein Sensor andere Ansprüche an Objektive stellt, als ein vergleichbares Filmformat?
Dass man Enttäuschungen und kritische Reaktionen über die Qualität des digitalen Films vermeiden wollte, indem man die Sensorgröße auf ein unkritisches Maß reduzierte?


Gibt es ein digitales Film-Format?

Das einzige, von Anfang an als reines digitales Format entwickelte System, ist der sog. Four/Thirds-Standard .

Die für dieses Format
(13,5x18) neu entwickelten Objektive waren von vorn herein auf den digitalen Sensor zugeschnitten.

Nicht nur, das die optische Qualität dieser Linsen quer durch alle Lager Anerkennung gefunden hat, der kleinere Sensor lässt auch Linsenkonstruktionen wie z. B. 2.0/14-35 (equiv.28-70), 2.0/35-100 (equiv. 70-200, 2.0/150 (equiv. 300) zu, auf die wir - auch wegen ihrer "kleinen Größe" - nur mit Neid schauen können.

Der einzige Schwachpunkt dieses, im übrigen "offenen", also markenübergreifenden Standards (Olympus, Panasonic, Leica, Sigma) war bisher die Sensortechnologie.

Die kleiner Sensorfläche erforder dichter gepackte Transistoren, ein Nachtteil beim "digitalen Rauschen". Aber das könnte sich mit der Olympus E-3 ändern.

Es sieht jetzt so aus, als ob Canon, Nikon und Olympus
zeitgleich ihre neuen Kamera-Flaggschiffe auf den Markt bringen.

In einigen Wochen werden wir sehen, ob der Vollformatsensor
nur eines unter anderen gleichwertigen digitalen Formaten bleiben wird.

Wir werden sehen, ob der Four/Thirds-Standard den hohen Ansprüchen gerecht wird, mit denen er 1999 angetreten ist: die Barnack-Kamera (Leica) des digitale Zeitalters zu werden.

EOS-1D Mark III Firmware Update Version 1.1.3


Canon stellt das EOS-1D Mark III Firmware Update Version 1.1.3 ab sofort zur Verfügung.

Neben verbesserter Autofokus-Nachführung bei hellem Umgebungslicht und bei Objekten mit niedrigem Kontrast, wird - neben anderem - auch die Schreibgeschwindigkeit auf High-Speed-SD-Karten verbessert.

Dienstag, 27. November 2007

Nikon Capture NX 1.3 Update + Testversion

Das Nikon NX 1.3 Update ist erhältlich unter:

Nikon Capture NX 1.3.0 Updater for Mac (Nikon Europe)

Nikon Capture NX 1.3.0 Updater for Windows
(Nikon Europe)

Die 30-Tage-Testversion ist erhältlich unter:

Testversion Capture NX

Neben der RAW-Unterstützung für die D3 und D300 gibt es einige neue Features zu entdecken.
Allen Nikonesen viel Spass beim Ausprobieren!

Montag, 26. November 2007

Oh … Ohhh … Occasion!


Analoge (!), sehr große (!) Kamera gegen Gebot abzugeben:
Holux, Hoh & Hahne Leipzig

Länge: 4,75 m
Breite: 0,96 m
Höhe: 1,04 m
Gewicht:ca. 1500 kg (eintausendfünfhundert!)
Optik: C.Zeiss Jena Apo Tessar 1:9/7,5 cm

Nutzbar z. B. für experimentelle Fotokunstprojekte oder generell
um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Weitere Detailinfos und 49 Bilder:
<http://www.visuelle-konzepte.de/holux.pdf> (4.6 MB)

Kontakt: Ulrich Mertens
02953-8889 mobil 0170-3107931

Auf Leute, wenn schon denn schon!

Totensonntag in der Neuen Wache Berlin

Nikon D2X, Nikkor 28mm, Bl. 2.8, 1/30 sec., 400 ISO - © Detlev Schilke

Samstag, 24. November 2007

Vorstadttraum - ein Versuch

Canon Powershot S3 IS, Bl. 4, 1/250 sec., 400 ISO



Das Bild liegt jetzt seit fast zwei Wochen auf der Festplatte herum und rührt sich nicht.
Ich habe es ein paar mal angeschaut, fand es aber zu "abkopiert", zu oberflächlich.
Jetzt habe ich mich doch rangesetzt: ein "gewisses Potenzial" ließ sich heraus "entwickeln".
Trotzdem bleibt es - wie so viele Bilder - plakativ, ohne "punctum".

Original aus der Kamera



Vielleicht passt es mal in eine "Träume"-Serie?

Im Vorübergehen / En passant / Passing by

The best photos, the ones that are remembered, are the ones that have first passed through the person's mind before beeing restored by the camera.

Die besten Fotos, diejenigen, an die man sich erinnert, waren zuerst im Kopf des Fotografen, bevor sie von der Kamera eingefangen wurden.
ROBERT DOISNEAU
Dialogue with Photography, Paul Hill & Thomas Cooper, 1979

Doisneau formuliert diesen Gedanken im Zusammenhang mit der Frage, welche Eigenschaften einen Fotografen ausmachen.
Disziplin und Geduld stehen dabei für ihn an erster Stelle. Er fühlt sich nicht als "Jäger von Bildern" sondern eher als Fischer.
Das Zitat ist meiner Meinung nach eine Umschreibung für die "Prävisualisierung" des entscheidenden Moments: der Angler wartet geduldig, bis der Fisch beisst, bis die Szene ihren "dramatischen" Höhepunkt erreicht.

Donnerstag, 22. November 2007

Frohe Botschaft für Nikonesen-Hypristiker

Die Nikon D3oo ist seit heute in den USA zu kaufen.
Preise bewegen sich zwischen $1800 und $2000.

Dazu gibt es eine neue Kit-Linse, Nikon AF-S DX Nikkor 18–55mm ƒ/3.5–5.6G VR, für ca. $200.

Das ist das entsprechende Gegenstück zum Canon EF-S 18-55 IS, das in Deutschland meines Wissens nach - aus welchen Gründen auch immer - noch nicht mit der Canon 40D gebundelt wird.

Kirche / Church / Eglise

Canon EOS 20D, EF-S 10-22mm, Bl. 8, 1/250 sec., 400 ISO
JPG in DXO mit Filmpack "Kodachrome 25"

RAW vs. JPG: White Balance Follies

"White Balance Follies", "Weißabgleich Torheiten" nennt Michael Reichmann sein Tutorial.

Es beschäftigt sich aber weniger mit dem Weißabgleich als mit der Frage "RAW versus JPG.

Und Michael bestätigt, was wir eigentlich schon gewußt haben: JPG, das "digitale Dia", verlangt nicht nur eine punktgenaue Belichtungseinstellung, sondern auch einen korrekten Weißabgleich.

Während Kameraeinstellungen an RAW-Dateien nur angetaggt sind, sind sie in JPEG's fest eingebacken.

Bei RAW-Dateien lässt sich der angeheftete "Posting-Zettel" mit den Kameraeinstellungen ganz einfach "abreißen" und bei der RAW-Datenverarbeitung durch neue Einstellungen ersetzen.

Das betrifft in erster Linie die (notwendige) Nachschärfung, den Weißabgleich, aber auch mögliche Belichtungskorrekturen.

Eine nachträgliche Korrektur von "ins JPG verbackenen Kameraeinstellungen" ist nur noch rudimentär und unvollkommen möglich.

Der kompakte Artikel lohnt, auch wegen der überzeugenden Bildbeispiele.

Ich denke, dieser Themenkomplex wird immer wieder ein Anlass für Diskussionen sein.

Mittwoch, 21. November 2007

PhotoOnWeb - für Windows-User

Eine kostenlose Software, mit deren Hilfe man flash-basierte Fotogalerien erstellen kann.
Kenntnisse sind nicht erforderlich, da fertige Layouts/Templates bereits vorhanden sind.


PhotoOnWeb ist eine Software zum Erstellen Ihres Onlinefotoalbums. Damit veröffentlichen Sie ganz einfach Ihre Bilder, um sie Freunden oder Ihrer Familie zu zeigen.

Organisieren Sie Ihre Bilder in mehreren Alben, wählen Sie eine Vorlage aus und klicken Sie auf Veröffentlichen. PhotoOnWeb passt die Größe der Fotos an, erstellt die Website und veröffentlicht das Fotoalbum. Sie können die Bilder selbst auf einen Server Ihrer Wahl (z.B. Webspace bei Ihrem Internetanbieter) oder ein Konto auf dem VSO Server anlegen. Programmierkenntnisse sind dafür nicht erforderlich, der HTML-Code kann später aber ggf. editiert werden.

Die Navigation in der Onlinegalerie ist sehr einfach. Benutzen Sie dazu einfach Tastatur oder Maus und Ihren aktuellen Webbrowser. Mittels Flash-Technologie können Sie den gesamten Bildschirm zur Anzeige der Bilder verwenden: Ein elegantes und professionelles Erscheinungsbild.

Schlüsselfeatures:
Erstellt und veröffentlicht Onlinefotoalbums
Unterstützt zahlreiche Bildformate: JPG, GIF, RAW, BMP, TIFF, PNG, DNG
FTP-Clientsoftware enthalten
Verschiedene Vorlagen verfügbar (Hochzeit, Model Book, Urlaub, Exposé, Geburtstage, etc...)
Möglichkeit eigene Vorlagen zu erstellen (HTML)
Hosting auf VSO PhotoOnWeb Server oder Ihrem eigenen Webspace (Comcast, AOL, SBC Global, etc...)
Kommentar zu jedem Bild möglich
Importiert PhotoDVD Projekte/Slideshows
Optimiert für Windows 98 / 2000 / XP / Vista
100 MB kostenloser Webspace für Ihre Bilder!
Diesen Text habe ich unredigiert von der PhotoOnWeb-Seite übernommen!

DxO Optics Pro v5 für Windows erhältlich

Wir armen Macianer müssen noch etwas warten (voraussichtlich bis Jahresende), bis die von mir so geschätzte Software mit ihrer neuen RAW-Engine auch bei uns ihre Arbeit tut und hoffentlich überzeugen kann.

Schwarz!Rot!Gold!

… ein Nachtrag.



Nikon D300 - preview …







… natürlich bei imaging-resource




Gedanken zu zukünftigen Kameraentwicklungen siehe hier.

Dienstag, 20. November 2007

Canon veröffentlicht Firmware v1.0.5 für Canon EOS 40D

Canon hat heute die Firmware v1.0.5 für die EOS 40D veröffentlicht.

Die neue Firmware korrigiert eine Inkompatibilität zwischen Adobe Camera Raw 4,2, Lightroom 1.2 und CR2-Dateien.

Es werden auch Fehler bei der Dateinummerierung , bei der Foto Wiedergabe während der Aufnahme mit Fernbedienung und einige kleinere Bugs behoben.

Keep Distance!

Canon EOS 5D, EF 24-105mm, 28mm, Bl. 5.0, 1/1000 sec., 640 ISO,
S/W "entwickelt" in DXO mit Filmpack Tri-X

Montag, 19. November 2007

Nikon D3 - Hype zum Verkaufsstart!

Vor dem Verkaufsstart Ende November deutet Nikon in einem Schreiben an kanadische Händler an, dass sie eine riesige Nachfrage nach der neuen Nikon D3 erwarten.

Eine außergewöhnliche Maßnahme soll den Run auf das Nikon-Spitzenmodell eindämmen und sicherstellen, dass nur Berufsfotografen das neue Nikon-Flaggschiff in die Hände bekommen:
die Kunden müssen vor dem Kauf ein "Customer Certification Form" unterschreiben, in dem sie angeben in welchem Bereich sie arbeiten und die Dringlichkeit der Bestellung begründen.

Weiterhin müssen sie bestätigen, dass sie die Kamera selbst nutzen werden, dass sie sie nicht weiterverkaufen werden und dass sie keine weiteren Bestellungen bei anderen Händler gemacht haben.

Zudem soll jede ausgelieferte Kamera bereits ab Werk für einen bestimmten Kunden vorgemerkt sein.
Möchte dieser Kunde die Kamera dann doch nicht kaufen, bestimmt nicht der Händler, sondern Nikon, an wen die Kamera weiterverkauft werden soll.

Außerdem wird der Verkauf der neuen Objektivreihe (AF-S Nikkor 14-24mm f/2.8G ED, AF-S Nikkor 24-70mm f/2.8G ED, AF-S Nikkor 400mm f/2.8G ED VR, AF-S Nikkor 500mm f/4G ED VR und AF-S Nikkor 600mm f/4G ED VR) an den Kauf eines D3-Bodies gebunden sein.

Das Verhalten von Nikon zum Verkaufsstart einer neuen Profikamera ist untypisch und man kann deshalb annehmen, dass Nikon tatsächlich eine außergewöhnliche Nachfrage nach der D3 erwartet.

Der Verkaufsstart der D3 ist weltweit für den 30. November geplant.


Gedanken zu zukünftigen Kameraentwicklungen siehe auch hier



Quelle:
Rob Galbraith DPI


Nachtrag: die Software zur D3/D300 gibt es hier.

Middle of the road


ein Motiv, das ich immer wieder finde.
Und das mich jedesmal von neuem berührt.

Samstag, 17. November 2007

One of these nights …

fotografiert mit der Canon Ixus 40, 400 ISO

One of these days …

… im November.

Viel Arbeit, viel Kalt, viel Dunkel.

Und der Mensch braucht etwas, um sich zu entspannen, um die Seele zu erwärmen.

Ich empfehle die CD "Domestic Songs" der Norwegerin Solveigh Stettahjell.

Sie kennt sich ganz sicher aus mit Dunkelheit und Kälte und hat eine gute Antwort darauf.

Ihre Musik träufelt ein warmes, wohlriechendes Öl in unser Ohr und Frieden in unser Herz.
Ganz intim, ganz schlicht, oft nur ihre Stimme und ein Klavier.

Die CD ist sicher auch ein schönes Weihnachtsgeschenk!


… all that vocal jazz.

Eine Empfehlung!


Besetzung:
Solveig Slettahjell – vocals, piano
Sjur Miljeteig - trumpet , vocals
Peder Kjellsby - harmonium, glockenspiel, guitar, percussion
Jo Berger Myhre - bass
Per Oddvar Johansen - drums
Olav Slettahjell - vocals (Oh, Sweetly)


erschienen bei ACT
auch über iTunes Store erhältlich.

Freitag, 16. November 2007

Erste Erfahrungen - Canon EOS 1Ds MK III und Olympus E-3

Michael Reichmann schreibt über seine Erfahrungen mit der Canon EOS 1Ds MK III auf einer Madagaskar-Reise.

Auf imaging-resource ist eine ausführliches "hands-on" über die Olympus E-3 nachzulesen.
Es gibt zahlreiche Bilddateien, unterschiedlichste Motive in allen ISO-Empfindlichkeiten.

Donnerstag, 15. November 2007

Martin Rohrmann stellt aus

© Martin Rohrmann


Martin Rohrmann zeigt in der Galerie Degenhartt - Ackerstraße 14/15, 10115 Berlin - fünf Arbeiten mit ca. 35 Bildern, darunter seine aktuelle Serie "Last Search for Beauty".

Die Vernissage ist am 17.11.07 (ein Samstag) um 19 Uhr, natürlich mit Wein- und Sektempfang.

Die Ausstellung ist bis zum 22.12.07 zu sehen.

Also: Samstag abend freihalten, hingehen, Bilder anschauen, Kollegen treffen, diskutieren, Sekt trinken!

Mittwoch, 14. November 2007

Picksel-Pieper's Sterndeutereien - 2. Teil

Woher kommen wir, wo stehen wir, wohin geht die Reise - das sind die Grundfragen unseres kleinen Lebens.


Die ersten zwei Fragen habe ich bereits auf das Tiefschürfenste und hoffentlich auch erfüllend beantwortet.

Wohin geht aber die Reise?
Das ist mit Sicherheit die schwierigere Frage.

"The mega-pixel race is pretty over." sagt Chuck Westfall, Director of media and consumer relations bei Canon.

Was mich angeht, hat sich die Frage nach "mehr Pixel" schon lange erledigt.
Die theoretisch erreichbaren Auflösungen der Sensoren (8 bis 12 MP) werden weder durch die meisten der gebräuchlichen Optiken noch in der journalistischen Fotopraxis erreicht.
Und die Verarbeitung und das Versenden großer Datensätze ist heute schon material- und zeitaufwändig genug.

Es wird seinen Grund haben, warum Canon heute bereits (in der 40D) ein "kleines" RAW-Format anbietet.

Die gedruckten Ergebnisse lassen in den seltensten Fällen Rückschlüsse auf Sensorauflösung oder Datenformat (RAW vs. JPEG) zu.
Und außerdem fragt jeder anständige RAW-Konverter heute schon: wie groß hätten sie's denn gerne?

Wenn also der Wettbewerb um immer mehr Pixel obsolet wird, auf welchem Schlachtfeld wird dann der Kampf um die Kunden der Zukunft geschlagen?

Einiges kann man jetzt schon absehen.

Olympus wird mit der E-3 eine DSLR auf den Markt bringen, bei der "Live-View" wirklich Sinn macht.
Ein dreh- und schwenkbarer Monitor erlaubt kontrollierte Aufnahmen von Boden- bis Über-Kopf-Höhe. Mal sehen, ob es dazu auch einen vernünftigen "Live-View"-Autofokus gibt.

Besseres Rauschverhalten bei hohen Empfindlichkeiten, größerer Dynamikumfang, auch das sind noch Baustellen, an denen aber bereits gearbeitet wird.

Mittelfristig kann es aber richtig spannend werden!

Vielleicht wird sich dann auch die Frage nach Vollformat, APS oder Four/Thirds-Sensor erledigen.

Denn modulare Kameras mit austauschbaren Sensoren sind bereits in Planung!

Neue Bajonette werde alle Objektive von Vollformat über APS bis hin zu Four/Thirds aufnehmen.

Sensoren werden austauschbar sein wie früher Filme:
20MP Vollformat-Sensoren für das Studio gegen monochrome 6MP-Sensoren mit Anfangsempfindlichkeiten von mehrere tausend ISO für Available-Light-Fotografie.
APS-Sensoren für schnellste Bildfolgen in der Sportfotografie, Four/Thirds-Sensoren für kleine aber lichtstarke Objektive wie z. B. heute schon das Zuiko 2.0/35-150mm (eqiv. 70-200mm).

Es wird neue effektivere Sensoren ohne Bayer-Pattern geben, etc.pp. …

Die Sucher werden (wieder!) austauschbar sein, je nach Anforderung optische oder elektronische Sucher-Systeme.

Die ansetzbaren Kamerahandgriffe werden nicht nur WiFi, sondern auch zusätzliche Prozessoren enthalten, die u. a. die Bildfolgen der Kamera beschleunigen und bereits in der Kamera optische Fehler der angesetzten Linse wie Vignettierung, Verzeichnung, Kontrast- und Schärfeverlust durch vagabundierendes Licht etc. herausrechnen.

Die In-Kamera-Verarbeitung der Bilddaten wird vollständig benutzerkonfigurierbar sein,
so dass die Bilder keine qualitätsverbessernde Nachbearbeitung mehr brauchen.

Und wir werden immer häufiger bestätigt sehen: "Soft beats Hard".

Den größten Anteil am endgültigen Bild wird immer eine Software haben, die alle denk- und undenkbaren Parameter integrieren wird, um uns eine rattenscharfe, absolut farbtreue und hochauflösende Kopie dessen zu bescheren, was es uns wert war, auf den Auslöser zu drücken.

Und wenn wir uns das Bild dann anschauen, werden wir das wissen, was wir heute wissen und schon immer gewußt haben und was ein großer Dichter und Fotograf so treffend formuliert hat:

Fotos knipsen ist nicht schwer
Photographieren jedoch sehr

Dort die, die mit Entzücken auf ein Mäusekino blicken
mit weit ausgestreckten Armen - zum Erbarmen.

Hier wir, die mit krummem Rücken
Taschen schleppen, Bodies drücken
teure Linsen an den Armen - zum Erbarmen.

Klick macht's bei allen zum guten Schluß!
Hoffentlich ein guter Schuß?

Ein Foto wird dann ausgewählt
Alles scharf - Motiv verfehlt!



In einer weiteren Folge (und wenn ich vielleicht mal Antworten von Olympus bekomme?): Das "Leica-Paradoxon", oder sind Four/Thirds die "Barnack-Kameras" der Zukunft?

Sonntag, 11. November 2007

Show!Fenster!

Zwei Städte, Berlin und Stuttgart, zwei Fotografen, ein Motiv: Show!Fenster!


© Detlev Schilke






Weitere Bilder zu dem Thema sind schwer erwünscht!
Fotos an: thepubliceyeblogATgmail.com





Ursprünglich wollte ich aus der Ausbeute meines sonntäglichen Flanierens auch ein kleines Tutorial "Bildoptimierung" machen.

Jetzt ist alles etwas anders geworden.

Trotzdem ein paar kurze Erklärungen.

Das ursprüngliche Foto, aufgenommen mit einer Canon Powershot S3 IS mit folgenden Einstellungen:
Belichtungskorrektur -1/3 oder -2/3
WB: wolkig Custom
Farbe: Kontrast -2, Schärfe -2, Farbsättigung -1, Hautton -1
ISO: 400
fotgrafiert mit Programmautomatik



Man sieht am Histogramm, hier ist (fast) alles möglich.

Das Bild wurde beim importieren in Photoshop mit Capture Sharpener geschärft.
Danach in verschiedenen Schritten den lokale Kontrast angehoben und der dreidimensionale Eindruck verstärkt.
Leichte Vignette (weiche Auswahlkante 222px) zur Abrundung.

Hier das Histogramm des endgültigen Fotos (ganz oben).
Es gibt jetzt im Bereich Kellerfenster ein paar Pixel mit Tonwert 0. Stört aber nicht weiter.

Lichter sind OK, und auch in den (oft kritischen) Farbkanälen gibt es kein clippen.

Danach
Output Sharpener für web, sichern für web, fertig.

OK, OK …

… ich habe verstanden.

Den Salto Mortale rückwärts über drei Ecken habe wohl ich gemacht.
Auch der weise Det hat sein Haupt geschüttelt und hmm, hmm gemacht.

Also, alles zurück mit dem Ping-Pong!

Ich habe mal wieder bei Carl Weese spioniert und gehe jetzt Schaufenster fototgrafieren.


Vielleicht findet sich was hübsches?

Samstag, 10. November 2007

Henri Cartier-Bresson fotografiert!

@studiobongo.com




Erstens mal ist es schön, einen unserer gr0ßen Meister beim Fotografieren zu beobachten.

Zweitens mal ist es interessant zu sehen, wie unauffällig Cartier-Bresson sich bewegt, wie er in der Szenerie verschwindet.

Und drittens mal: stellt ihn euch mal vor, im Fotografen Kampf-Outfit, mit umgedrehter Basecap, Mords-Tasche an der Seite baumeln und sooo einen Oschi in der Hand!

Sehenswert!

Canon EOS 40D - RAW-Daten Problem

Canon gibt bekannt, dass ein noch im November anstehendes Firmware Update (v1.0.5 oder höher) eine bestehende Inkombatiblität zwischen Kamera RAW CR2 Dateien und Adobe Camera Raw und DNG Converter Software beheben wird.

Dieses Problem betrifft ausschließlich Kameras, die die Firmware v1.0.4 entweder bei der Auslieferung oder durch einen Service installiert bekommen haben.

Diese Firmware-Variante konnte von der Canon-Website nicht heruntergeladen werden.

Freitag, 9. November 2007

«Bilder, die lügen»

Irakkrieg, 2003


Wir leben in einer Welt der Bilder.

Bilder – insbesondere Fotografien und Filme – sind in unserem Alltag allgegenwärtig und prägen unsere Wahrnehmung.
Umso erstaunlicher ist unser Umgang mit dieser Bilderflut.

Texte kritisch zu lesen und deren Wahrheitsgehalt und Absicht zu hinterfragen, sind wir uns gewohnt. Bilder hingegen akzeptieren wir oft ohne zu zögern als wahres Abbild der Realität.

Wir zweifeln ihre Objektivität kaum an und glauben an ihren Wahrheitsgehalt. Aber Bilder können lügen, genau so wie Wörter. Noch nie waren die Möglichkeiten der Bildbearbeitung so vielfältig, die Instrumente dazu so weit verbreitet und die Resultate so perfekt wie heute, im Zeitalter des Heimcomputers. Und ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen.

Die Ausstellung «Bilder, die lügen» fragt nach der Objektivität von Bildern und zeigt die Problematik der Manipulation von und mit Bildern. Anhand von über 300 Bildbeispielen aus den vergangenen rund 100 Jahren werden die drei Grundmuster der Bildlüge offen gelegt:
die Veränderung des Bildmaterials (Manipulation von bestehenden Bildern)
die Verfälschung von Text- und Kontextbezug (Manipulation der Bildinterpretation)
die Lüge mit Hilfe von realen Bildern (gestellte, inszenierte Bilder).
«Bilder, die lügen» liefert keine Patentrezepte zum bewussten Umgang mit Bildern. Aber sie zeigt Wege, wie Bildquellen kritisch hinterfragt und interpretiert werden können. Sie deckt die Machtverhältnisse auf, die hinter Bildern stehen können, entlarvt die Absichten und Ziele der Bildmanipulationen und zeigt die Auswirkungen und Folgen von Bildlügen auf. Die Ausstellung informiert über die ethischen Ansprüche, die im Umgang mit Bildquellen geltend gemacht werden sollten und macht damit klar: Nicht nur diejenigen, die Bilder produzieren und vertreiben, stehen in der Pflicht, sondern auch die Konsumentinnen und Konsumenten.

Eine Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung präsentiert im Museum für Kommunikation, Bern.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Juli 2008 zu sehen in Bern, Helvetiastrasse 16, in der Zeit von Di—So von 10Uhr – 17 Uhr.


Detlev Schilke

Ping-Pong: das Projekt

"Schwarz!Rot!Gold! und andere Flaggen" war eine prima Sache!
Lust auf ein neues Projekt?

Mein Vorschlag: ein Ping-Pong-Spiel.
Aber in der Mexi-Variante. Die Partner wechseln laufend.

Jedes Bild ist die Vorlage für ein weiteres, für eine verschwurbelte Variante, einen Salto-Mortale, eine Spinnerei um drei Ecken herum.

Jedes Bild hat einen Titel. Und jeder muss ein paar Worte über das Warum und Wieso verlieren.


Wer schaut?

Wer antwortet?


Und was soll das Ganze?
Eine kleine Anregung für alle, die mal eine Abwechslung, mal was ganz anderes brauchen.
Für alle, die einen kleinen Schubs brauchen, um endlich wieder den Staub von der Linse zu blasen - einfach ein gemeinsamer kreativer Spass.

Wäre doch was für's Wochenende?

Ich freue mich auf das erste Bild.
Wie üblich an: thepubliceyeblogATgmail.com**



Eine Variante dieses Motivs hatte ich vor langer Zeit unter dem Titel "Die rote Krone" im Blog. Heute habe ich es aus ganz anderen Gründen noch einmal fotografiert: ich wollte an einem Foto mit moderatem Kontrastumfang, starkem Chroma-Rauschen* und einer dominanten Farbe ein paar Photoshop-Übungen machen.
Dabei habe ich das "Bild im Bild" in dem nebenstehenden Foto entdeckt.

Dass es auch in die "Schwarz!Rot!Gold!"-Serie gepasst hätte ist Zufall.

Wer Schaut? Der König? Der Hofnarr? Ich weiß es nicht.


*fotografiert mit einer Canon Ixus 40, Bl. 2.8, 1/500 sec., 400 ISO.

**bitte Bilder mit mindestens 600px lange Kante, gerne Originalgröße. Ich bin bereit, die Bilder fürs web "herzurichten". Selbstverständlich mit Copyright und Verlinkung.

Mittwoch, 7. November 2007

Jazz Calendiary 2008 - eine Rezension

"When you hear music, after it's over, it's gone in the air. You can never capture it again."
Eric Dolphy - 02.06.1964 - Hilversum / Holland

Eine Aussage auf der Lizenz-Vinyl-Amiga-Jazz-Edition von 1976 aus DDR-Zeiten, die mir, seit dem ich mich mit Jazz und Fotografie beschäftige, nicht mehr aus dem Kopf geht.

Das Jazz Calendiary 2008, ein Kalenderbuch mit 58 Duoton schwarz-weiss Fotografien von Patrick Hinely, aufgeschlagen auf der linken Seite das Foto, rechts das Wochen-Kalendarium, welches ich Glücklicher nun vor mir liegen habe, beweist das Gegenteil... wenn auch nicht auf akustische, so zumindest auf visuelle Art!

Ich merke erneut beim Durchblättern dieses wunderbaren Kunst-Werkes der Jazzfotografie die Liebe meines Freundes und Kollegen Patrick zur Musik, vor allem aber zu den Menschen.
Durch seine jahrzehntelangen Erfahrungen und Beobachtungen bei der Zusammenarbeit mit den Musikern, vor allem auch hinter der Bühne, hat er einen phänomenalen Spürsinn für den richtigen Augenblick entwickelt.

Mit seinem Markenzeichen WORK/PLAY hat er den Nagel auf den Kopf getroffen.
Nicht nur arbeiten, sondern auch spielen - spielend arbeiten ... wobei spielen nicht immer musizieren bedeuten muss... all that's Jazz!
Ich habe immer bewundert, wie er diese Paradoxien in seinen Fotos unter einen Hut bekommt, sie dem Betrachter offenbart, und dies nicht nur durch den situationsbedingten richtigen Augenblick des Auslösens der flüsterleisen Leica, sondern auch durch die gleichzeitige Gestaltung des schwarz-weiss Bildes, welches immer vollformatig, also unbeschnitten mit schwarzem Negativrand vergrössert wird, wie im Sucher der Kamera gesehen.

Und so passt auch die Feststellung von Henri Cartier-Bresson zu Patrick und seinen Bildern:
"To take photographs means to recognize - simultaneously and within a fraction of a second - both the fact itself and the rigorous organization of visually perceived forms that give it meaning. It's putting one's head, one's eye and one's heart on the same axis."
"Fotografieren heisst - gleichzeitig und innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde - die Tatsache selbst und die strenge Organisation der wahrnehmbaren Formen, die ihr Bedeutung geben, zu erkennen. Das heisst Kopf, Auge und Herz auf die gleiche Linie zu bringen."

Henri Cartier-Bresson

Ich könnte jetzt noch viel erzählen, von den wunderbaren Zeiten während der Zusammenarbeit mit Patrick beim JazzFest Berlin, Schulter an Schulter beim Soundcheck, immer mit kollegialer Rücksichtnahme und Respekt, auch vor der Arbeit der Musiker ... oder von der unvergessenen gemeinsamen Fahrt kurz nach der Wende mit meinem Automobil TRABANT durch das Brandenburger Tor, auf dem Weg von der Philharmonie zum Konzert im damals noch verrauchten Franz-Club... aber sehen Sie selbst... er hat vieles davon in seinen Bildern in diesem, seinem Calendiary festgehalten.

When you see a picture, after it's over, it's gone in your head. But you can never capture it again.

Patrick ist immer ein wenig schneller...

Merci, Merci, Merci...
Your Friend
Detlev Schilke


Fotos: © Patrick Hinely

Dienstag, 6. November 2007

Late Fall

Canon EOS 20D, Olympus Zuiko 2/24mm, Bl. 8, 1/80 sec., 400 ISO


Oft sehen wir Bilder, die nur für die Augen bestimmt sind.
Durch ein naturgetreues Abbild werden sie banal.
Nur die Abstraktion macht sie erträglich.

Sonntag, 4. November 2007

Foto-Impressionist?

Ein Thema, das zur selben Stunde wie die Fotografie geboren wurde: der Streit um Kunst, Handwerk und maschineller Reproduktion des Vorhandenen.

Ein Thema, das mich schon länger umtreibt und durch die Auseinandersetzung mit Carl Weese's "Working Pictures" immer wieder aufbricht:
Detail vs. Summe, naturgetreue Abbildung vs. generelle Wirkung, Identität vs. Ähnlichkeit,
Realismus vs. Symbolismus, pure (straight) photography vs. pictoralism.
Und letztendlich auch die Frage, ob der (An)Schein tatsächlich ein Betrug an der Wirklichkeit ist?


Canon EOS 5D mit EF 4/24-105mm - so fotografiert …

… aber so gesehen!



Die Foto-Impressionisten …
Sie fotografieren in einer skizzenhaften Art, die es ermöglicht, die Essenz des Objektes, und nicht Details, hervorzuheben

Sie entdeckten und betonten neue Aspekte der Wirkungsweise des natürlichen Lichts, vor allem die Reflexion des Lichtes und die Spektralfarben

Sie fotografieren meistens pleinairistisch, d.h. unter freiem Himmel

Ihre Bilder wirken oft ausschnitthaft. Damit soll nicht das gemalte Objekt als Ganzes, sondern die Wirkung des Lichts auf ihm betont werden. Darüber hinaus verleiht das dem Bild einen spontanen, flüchtigen Charakter

Bildtiefe entsteht durch Größenstaffelung, Farb- und Luftperspektive

Die Farbe wird zum primären Gestaltungsmittel, grafische Elemente traten in den Hintergrund

Sie fotografieren, ohne sich traditionellen Regeln oder Inhalten verpflichtet zu fühlen.


Canon EOS 20D mit Zuiko 2/24mm - so fotografiert …
… aber so gesehen!




Wer ist Foto-Impressionist?

Im Vorübergehen / En passant / Passing by

"Every photograph is a battle of form versus content.
The good ones are on the border of failure."

"Jedes Foto ist ein Kampf der Form gegen den Inhalt.
Die guten sind an der Grenze zum Scheitern."
GARRY WINOGRAND

Samstag, 3. November 2007

Picksel Pieper's Sterndeutereien



Woher kommen wir, wo stehen wir, wohin geht die Reise - das sind die Grundfragen unseres kleinen Lebens.



Für die Fotografie im Digitalen Zeitalter lassen sich diese Grundfragen in etwa so beantworten:
wir haben unsere Wurzeln in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts (natürlich unvergessen unsere Urgroßeltern aus dem 19. Jahrhundert), Oskar Barnack war mit seiner Leica der Geburtshelfer der modernen Fotografie.


Bis lange in die 1970er Jahre hinein verlief die Entwicklung in der Fototechnik in langen Zyklen und änderte nichts wirklich Wesentliches an Barnack's Erfindung.

Dann begann eine rapide Verkürzung von Innovationszyklen, verbunden mit großen Technologiesprüngen.
Bis lange in die 80er Jahre hinein konnten die wichtigsten Kamerahersteller miteinander Schritt halten.

Fotojournalisten fotografierten mit den unterschiedlichsten Kamerasystemen.
Und auf Fototerminen sah man Kameraausrüstungen von Canon, Contax, Leica, Minolta, Nikon, Olympus und Pentax friedlich Seit an Seit.

Das sollte sich schnell ändern.
Mit Autofokus, kybernetischer Blitztechnik und vollelektronisch gesteuerten Kameras gingen Canon und Nikon in die Technologie-Offensive.

Canon, ganz radikal, zwang seinen Kunden sogar eine neues Objektivbajonett auf.
Hart für die, die bereits eine Canon FD-Ausrüstung besaßen, aber im Nachhinein betrachtet ein konsequenter Schritt. Und vermutlich auch die Grundlage dafür, dass Canon vor Nikon die Marktführerschaft errang.

Es war traurig mitanzusehen, wie tausende exzellenter Kameras und Objektive ihren letzten Weg in die Hallen der Foto-Flohmärkte gingen.

Mit dem Abdriften renommierter Kameramarken in den Konsumermarkt, ging auch die Ära der lichtstarken Festbrennweiten in den Taschen der Fotojournalisten zu Ende.

Übrig sind heute - neben einigen Spezialoptiken - das 16-35er, das 28-80er und das 70-200er.


Mit diesen drei Standard-Zooms wird heutzutage der überwiegende Teil aller Bilder fotografiert, die uns umgeben.

1994 schrieb ich in dem Artikel "Die Normierung der Bilder" (M, Zeitschrift der IG Medien, Nr. 6, Juni 94):
"Eine Technologie beinhaltet in der Regel Vorgaben für ihre Anwendung. Das gilt auch für Kamera- und Objektivsysteme. Schon Ende der 80er Jahre konnte man […] eine Vereinheitlichung der Bildsprache beobachten, die in der Geschichte der Fotografie vermutlich einzigartig ist."
Man musste damals kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass gerade die digitale Bilderwelt in vielerlei Hinsicht nach Normierung geradezu schreit. Und zwar nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich.

Der Zugang zum digitalen Bild erscheint nur leichter, tatsächlich funktioniert er aber nur über eindeutige, beschreibbare Kriterien.

Menschliche Intuition, assoziatives Suchen und Finden gehen aber andere Wege.

Nun habe wir die digitale Fotografie, mit all ihren Vor- und Nachteilen.
Und müssen zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, dass wir aus dem sich immer schneller drehenden Hard- und Software-Karussell nicht mehr aussteigen können.


Wohin also geht die rasende Reise?


In weiteren Folgen will ich der Frage nachgehen:

Die Zukunft bei Canonikon?
Das "Leica-Paradoxon", oder sind Four/Thirds die "Leicas" der Zukunft?

Schwarz! Rot! Gold! - und andere Flaggen

Das Flaggen-Projekt: Zwei Fotos, zwei Interpretationen von Schwarz-Rot-Gold.

Zeit für neue Ideen?